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5 Farben Blau

5 Farben Blau

Titel: 5 Farben Blau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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schwierige Nummer.
    Er lehnt sich lässig in seine m hochmodernen Schreibtischstuhl zurück und sieht so sexy aus, mit seinem dunkelblauen Hemd, ohne Krawatte. Der Kragen steht offen und schenkt mir einen Blick auf sein dunkles Brusthaar.
    »Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel, Jaz? Hat es damit zu tun, dass du meinst, meine Geschichte zu kennen? Denn lass dir gesagt sein, du kennst sie nicht.«
    Sekunden schaue ich ihn an, ohne etwas zu sagen. Dann löse ich mich von meinem Posten an der Tür und nähere mich ihm.
    » Dass du so abweisend bist, hat es damit zu tun, dass du heute mit Trish gesprochen hast?«
    Er faltet die Hände auf dem Tisch, ich nehme jede Bewegung von ihm wa hr und registriere alles fein säuberlich.
    » Jaz, was willst du?«
    »Ich kann am Wochenende nicht mir dir verreisen .«
    »Warum nicht ?«, fragt er schroff.
    »Weil ich eine Verabredung habe .«
    »Dann sag sie ab .«
    »Das kann ich nicht .«
    »Wieso nicht?«
    »Ich möchte ihn nicht enttäuschen.«
    »IHN?« Plötzlich steht er auf und kommt auf mich zu. »Ich kann den Termin nicht absagen. Es ist die Eröffnung einer neuen Galerie in Boston. Ich bin der Ehrengast und du meine Begleitung. Sag dein Date ab.«
    »Gut, Boston , Samstagabend. Wenn diese Veranstaltung erst am Abend stattfindet, werde ich nachkommen, meine Verabredung ist zum Lunch.«
    »Du wirst nicht nachkommen. Wir werden gemeinsam fliegen. Dann werde ich eben auf dich warten, bis du dein Lunch beendet hast.« Er betont das Wort, als würde es sich um etwas Unanständiges handeln. Wütende Blicke treffen mich wie vergiftete Pfeile. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, er wäre eifersüchtig.
    »Du könntest mich ja begleiten .« Langsam schlendere ich um den Schreibtisch herum auf ihn zu. Seine abweisende Art macht mich unheimlich an, am liebsten würde ich ihn hier in seinem Büro vernaschen. Dass er so provokant ist, fördert mein Verlangen und reduziert meinen Verstand auf ein Minimum.
    »Warum sollte ich ?«, fragt er, während er jeden meiner Schritte verfolgt.
    Als ich ihn erreiche, schaue ich kurz zur Tür und hoffe, dass niemand den Kopf hereinsteckt oder dass uns ein Telefonat unterbricht. Dann raffe ich meinen Rock bis zu den Hüften hoch und setze mich rittlings auf seine Schenkel. Woher ich diesen Mut nehme, weiß ich nicht, doch Rhy sʼ Unnahbarkeit lässt mich alle Skrupel über Bord werfen. Ich will ihn provozieren, schauen, wie weit ich gehen kann.
    »Kannst du mir sagen, was das hier werden soll ?« Seine Frage klingt schroff, doch er lächelt zum ersten Mal.
    » Halt die Klappe!«, flüstere ich und küsse ihn.
    Oh Gott, in dem Moment, wo sich unsere Lippen berühren, setze ich offensichtlich meinen Verstand endgültig außer Betrieb. Zuerst merke ich seinen kurzen Widerstand, doch ich will ihn, egal wie und ich will ihm zeigen, dass auch ich mir nehmen kann, was ich will. Doch er gibt nicht nach. Seine Lippen sind weich, aber er erwidert meinen Kuss nicht. Der Gedanke, dass ich mich hier an meinen Chef heranschmeiße, den das völlig kalt lässt, schleudert mich mit Macht in die Realität zurück. Verdammt, was mache ich nur?!
    Erschrocken springe ich von seinem Schoß und Schamesröte steigt mir in die Wangen. Ich muss mich an dem Schreibtisch festhalten, damit ich nicht gleich in Ohnmacht falle. Schnell ziehe ich meinen Rock wieder herunter. Rhy sʼ einzige Reaktion ist ein etwas zu schneller Atem für sein angebliches Desinteresse, ansonsten starrt er mich nur überrascht an. Ich schlage mir erschrocken die Hand vor den Mund und weiß, ich muss hier weg, sofort!
    »Bitte, entschuldige«, stammele ich und eile aus seinem Büro. An der Tür stoße ich fast mit Susan zusammen. Ich höre noch, wie sie Rhys fragt, ob etwas passiert sei, dann schließt sich die Tür. Wenn er jetzt erzählt, was ich getan habe, bin ich geliefert.
    Tränen treten mir in die Augen, doch ich will vor Abigail nicht weinen. »Mir geht es nicht gut, ich mache für heute Feierabend«, rufe ich ihr zu und laufe schnell zu dem Privataufzug, der mich in mein Ap partement bringt.

11
     
     
    Unglaublich, wie naiv ich doch sein kann. Ich hätte mich wirklich auf Cunningham eingelassen, egal zu welchen Bedingungen. Wie kann man nur so blöd sein? Habe ich denn seit dem letzten Mal gar nichts dazu gelernt? Wahrscheinlich nicht. Ich muss wieder an meinen Bruder und seine Ratschläge denken. Verdammt, es wäre das Beste, den Job hinzuschmeißen. Einfach nach

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