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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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die Zeit, wahrzunehmen, dass Persephone vor ihm stand, da schlang sie auch schon die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Ohne zu überlegen, fing er sie in einer Umarmung und drückte sie an sich, während er ihren Kuss mit dem gleichen Hunger erwiderte. Als sie atemlos voneinander abließen, lehnte Hades seine Stirn an Persephones und sah ihr in die dunklen Augen.
    »Mein?«, flüsterte er und hielt, ohne es zu merken, den Atem an. Persephone lachte leise und nahm sein Gesicht in beide Hände.
    »Dein«, bestätigte sie und küsste ihn erneut. Langsam und zärtlich liebkosten ihre Lippen die seinen. Hades ließ seine Hände zu ihrer Taille gleiten und hob sie hoch, bis sie auf Augenhöhe waren. Persephone lächelte und schlang die Beine um seine Taille. Als Hades einen Schritt zurück in die Wohnung getan hatte, löste Persephone eine Hand von seiner Wange und warf die Tür hinter ihnen ins Schloss. Für den Moment war diese Wohnung genauso gut wie jeder andere Ort auf der Welt. Aber er wusste, wenn sie beide am nächsten Morgen erwachen würden, wären sie wieder vereint im Palast in der Unterwelt. Dort, wo sie hingehörten. Zu Hause. Mit Persephone an seiner Seite. Für immer.

L. ife is hard.
    O.ften there is
    N.o hope for me.
    E.verybody seems to bee lucky.
    L.ove is missing.
    Y.ou are missing.

Prolog
    Auf feindlichem Terrain
    London, Börsenviertel
    Die Dunkelheit und der Nebel hüllten ihn fast ein. In dieser Nacht war er kaum mehr als ein Schatten, der sich einen Weg durch das Schneegestöber bahnte.
    Alles, was ihn hätte verraten können, waren die dumpfen Laute seiner Stiefel auf dem zugefrorenen Boden und die Kondenswolken, die sein Atem in die Luft malte. Seine Hände hatte er tief in den Taschen seines Mantels vergraben und den Blick hielt er gesenkt. Totenstill war es auf den Straßen Londons, doch sein Kopf war bis zum Rand gefüllt mit Fragen, auf die er keine Antworten hatte. Es waren immer dieselben Fragen, doch die Antworten kamen nie. Das war früher einmal anders gewesen, da hatte er immer sofort gewusst, was zu tun war. Aber das war schon lange her.
    Viel zu lange für seinen Geschmack. Geduld war niemals Matthew Delawares Stärke gewesen. Gedankenverloren, doch niemals ohne seine Umgebung aus den Augen zu verlieren, beschleunigte er seinen Schritt; nicht etwa, weil ihm kalt war. Nein, deshalb nicht. Die Zeit lief nicht gegen ihn, aber auch ganz bestimmt nicht für ihn.
    Lange Zeit hatte er keine Angst mehr verspürt. Vielleicht zu lange Zeit, denn jetzt war sie etwas völlig Fremdes für ihn. Alles kam ihm fremd vor, als hätte die komplette Welt sich gewandelt und er würde nicht länger dazugehören. Was suchte er hier?
    Er kannte jede der altertümlichen Laternen, deren Lichter seine Umrisse nun schemenhaft auf die Straße zeichneten.
    Jedes Hochhaus, jede Ampel, jede Kreuzung, bis hin zu dem riesigen Gebäude mit der Hausnummer sechsundsiebzig, waren Teil seines Lebens gewesen. Doch nun?
    Hätten die vielen ungeklärten Fragen nicht am Rande seines Bewusstseins genagt, hätte er fast begonnen, hysterisch zu lachen. Wahrscheinlich hätte er dabei denselben Spott an den Tag gelegt, den seine Feinde hassten und dem die Frauen so leicht verfielen.
    Du bist ein Narr, Matthew Delaware. Sein Gewissen klagte ihn an, immer lauter und lauter.
    Niemand wird dir helfen können, auch sie nicht. Du hast dein Schicksal selbst besiegelt. Besiegelt. Besiegelt. Das Wort hallte von dem matschigen Boden wider. Mit jedem seiner Schritte schienen die Sorgen in seinem Kopf die Oberhand zu gewinnen.
    Wovor hatte er noch Angst? Schneller, immer schneller eilte er voran.
    Eigentlich hatte er sich schon mit seinem Schicksal abgefunden und nichts, nicht einmal sein eigenes Leben, erschien ihm kostbar genug, um sich gegen das Schicksal aufzulehnen. Doch warum rannte er dann? Immer schneller und rastloser. Er musste sich endlich beruhigen. Doch wie? Wie nur? Sterne am Himmel zählen? Da waren viele, heute Nacht. Eine kühle Nacht, die kühlste Nacht des Jahres. Schnee im November, und das in London. Beruhig dich, Matt!
    Es war, als würden sich selbst die Schneeflocken aneinanderschmiegen und Nähe suchen. Sie ballten sich zusammen und wurden zu Geschossen, welche auf die Erde niederprasselten.
    Seit Jahren erwischte er sich zum ersten Mal dabei, einen nervösen Blick über die Schulter zu werfen. Wie lange rennst du schon, Matt? Und war er sich sicher, dass er sein Ziel wirklich erreichen wollte? Das Institut war

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