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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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heute mit ihnen geschwommen. Und wenn wir wiederkommen, dann darfst du den anderen Fisch auch streicheln.“
    Sie betont das Wort Fisch explizit, und ich sehe zur Betreuerin, als könne sie mir helfen.
    „Well, actually they are not fish...“
    Sie hebt nur die Hand und deutet an, ich soll den Mund halten, was ich sofort tue. Fabian beruhigt sich wieder etwas und lässt sich von Maya aus dem Anzug helfen. Sie spricht die ganze Zeit mit ihm, aber er scheint mir nicht zu trauen, beobachtet mich immer wieder. Er ist ganz offensichtlich noch immer erbost, und ich entscheide mich, den Mund zu halten, während ich mich ebenfalls umziehe. Stumm schlüpfe ich in meine Klamotten und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, wie verwirrt ich bin. Ich wollte Fabian ganz sicher nicht wehtun.
    Bevor wir das Delfinzentrum verlassen, dreht sich Maya zu mir um.
    „War das wirklich nötig, Jonas?“
    „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ...“
    „Für ihn sind es Fische. Er ist misstrauisch. Jetzt können wir wieder von vorn anfangen.“
    „Von vorn? Ich verstehe nicht.“
    „Nein, du verstehst es nicht. Du verstehst es wirklich nicht. Dieser Weg war lang und wir sind endlich hier. Jetzt müssen wir uns auf Fabian konzentrieren.“
    Ich weiß, dass sie wütend ist, aber das ist unfair.
    „Ich weiß das alles. Ich war dabei.“
    „Warst du nicht.“
    Damit dreht sie sich weg und führt Fabian nach draußen, wo Alejandro am Auto auf uns wartet. Ich bleibe einen kurzen Moment stehen, weil ich erst mal den Tiefschlag verarbeiten muss. Sie ist wütend. Sie ist nur wütend und müde. Ich sage es wie ein Mantra vor mir her, während ich langsam hinter ihnen hergehe. Ich habe einen Fehler gemacht, aber mehr auch nicht. Fabian will vorne sitzen, ich klettere nach hinten, Maya nimmt neben mir Platz. Alejandro fragt, wie es gelaufen ist, und wir bleiben erst mal still, bis Maya Fabian motiviert, etwas zu erzählen. Aber der will nicht. Die gute Laune ist dahin, es tut mir ehrlich leid. Mayas Augen sind traurig. Sie hatte sich doch so viel von heute versprochen. Und es lief ja auch echt gut, bis zu meinem Fehltritt, der mir nach wie vor leid tut. Ich greife nach ihrer Hand und umschließe sie langsam. Sie sieht kurz zu mir, ich schenke ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sie versucht, zurückzulächeln, aber es will ihr nicht überzeugend gelingen. Auch ihre Hand bleibt leblos in meiner.
    So fühlt es sich also an, wenn fünf Tage vorbei sind.

 
     
     
    Kaum sind wir daheim angekommen, verschwinden Maya und Fabian mit Elke im Wohnzimmer, Alejandro und ich bleiben in der Küche allein zurück. Er merkt, dass es nicht gut gelaufen ist und lehnt sich an die Arbeitsplatte.
    „Nicht gut?“
    „Doch. Schon. Ich habe es vermasselt.“
    Er zuckt die Schultern.
    „Mir auch passiert. Mit Fabian. Schwer.“
    Wenigstens einer, der die Sache aus meiner Sicht sieht. Ich würde gern ins Wohnzimmer gehen und etwas sagen. Ich habe das dringende Gefühl, mich verteidigen zu müssen. Ich will erklären, dass ich neu bin auf dem Gebiet des Autismus. Ich bin noch Azubi! Aber Alejandro meint, wir sollen lieber etwas zu Essen machen. Und während wir das tun, spricht er über Barcelona, die Stadt und den Fußballverein, darüber, wie oft Fabian nach Maya gefragt hat, und wie oft Elke geweint hat, weil sie nicht wusste, wie sie die Therapie bezahlen sollte. Ich nicke nur, will nicht darüber nachdenken, wie Maya bisher die medizinische Behandlung ihres Bruders finanziert hat. Keiner hier hat eine Ahnung, durch welche Szenarien Maya gegangen ist, um jetzt hier zu sein. Ich aber weiß es. Deswegen war ihr Spruch vorhin unfair. Ich bin doch der Letzte, der etwas kaputtmachen will.
    Es gibt Kartoffelpuffer; auch wenn Alejandro einen spanischen Namen dafür hat, weiß ich doch genau, was wir da zusammen kochen. Fabian scheint das gern zu essen, und wir wollen ihn ja wieder etwas aufmuntern. Vielleicht kann ich ihm sagen, dass ich mich geirrt habe und Delfine ja doch Fische sind.
    Kaum ist das Essen fertig, kommt Maya und hilft uns beim Tischdecken. Sie hat sich wieder etwas beruhigt und bedankt sich mit einem Lächeln für unsere Kochkunst. Sie küsst meine Wange und ich bemerke beim Tischdecken erneut, es gibt nicht genug Platz. Irgendwie kriegen wir fünf Personen es hin, am Tisch unsere Teller zu füllen und bei wenig Konversation zu essen. Ich fühle mich mies und wie ein Störfaktor. Keiner will etwas sagen und ich traue mich nicht, den Anfang zu machen. Aber

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