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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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bedeutungslos ist. Ich habe Hoffnungen, wie immer. Ich glaube daran, dass alles, was wir zusammen durchgemacht haben zeigt, dass wir mehr verdient haben als nur fünf Tage.
    „Ziemlich. Ich bin auch schon etwas nervös.“
    Sie hält meine Hände fest. Auch ich bin nervös. Ich will und kann sie nicht gehen lassen. Ich hoffe, sie lädt mich ein, in ihrem Leben zu bleiben.
    „Du bist süß, Jonas.“
    Mir fallen ihre stummen Worte von gestern Nacht wieder ein. Ich wollte sie die ganze Nacht fragen, was sie gesagt hat, aber ich habe mich nicht getraut. Aber was sonst soll sie gesagt haben?
    „Süß? Nicht sexy oder so?“
    Sie lacht und rutscht wieder vom Bett. Ich beobachte, wie sie das Zimmer verlässt, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen. Das Zimmer ist nach wie vor klein, aber ich fühle mich etwas verloren. Ich brauche erst mal einen Kaffee und etwas Wasser im Gesicht. Danach, da bin ich mir sicher, fühle ich mich etwas besser.
    Aber ich irre mich. Nach der kurzen Dusche, bei der ich mir vier Mal die Ellenbogen an der Wand anschlage, während ich mir die Haare schamponiere, und nach einer Tasse Kaffee geht es mir kein bisschen besser. Von Maya bekomme ich so gut wie nichts mit. Sie ist mit Fabian im Wohnzimmer, ich höre sie lachen und freue mich für sie.
    Elke stellt mir einen Teller mit Rührei vor die Nase und lächelt mich an.
    „Eine kleine Stärkung vor dem großen Tag.“
    Aus Angst Fabian, könnte durch die Tür kommen und mein Frühstück mit Pfeffer klauen, schlinge ich es schnell herunter und spüre, wie mein Herz wild gegen meine Brust pocht. Ich kann eine Frage nicht aus meinem Kopf verbannen. Schon zigmal habe ich ihr die rote Karte gezeigt, aber sie ignoriert mich. Was wird heute Abend passieren? Was sind Maya und ich heute Abend? Und wieso habe ich so große Angst, nicht das zu sein, was ich unbedingt sein möchte? Bisher läuft es doch ausgesprochen gut. Ihre Mutter mag mich, ihr Bruder offensichtlich auch, ich darf an ihrem Leben teilhaben. Es läuft doch gut. Wieso aber habe ich dieses komische Gefühl im Magen? Nach einem letzten Kaffee habe ich meine Panik zunächst einmal in die Umkleidekabine geschickt und versuche, nicht mehr darüber nachzudenken.
    Mayas Hand in meiner während wir uns alle auf den Weg machen, trägt ungemein zur Beruhigung bei. Obwohl sie mich immer wieder unsicher ansieht.
    „Ist alles okay?“
    Ich nicke und schenke ihr ein Lächeln, das ich mir am liebsten ins Gesicht schrauben möchte.
    „Heute ist ein wichtiger Tag.“
    Wie sagen die Engländer so schön: „Are we on the same page?“. In diesem Fall müsste ich verneinen. Ich wünsche mir, wir würden beide an das Gleiche denken, aber ich weiß ganz genau, dass wir – auch wenn wir beide diesen Tag für einen Wendepunkt halten – es nicht aus denselben Gründen tun. Während ich Angst habe, wieder auf die Autobahn geschickt zu werden, denkt sie nur an Fabian. Und weil ich kein Spielverderber sein will und kann, nicke ich strahlend zurück und überlasse Fabian diesen Tag.
     
    Mit großen Fischen oder Schwimmern muss ich nicht unbedingt eine Freundschaft fürs Leben knüpfen, wenn ich ehrlich sein darf. Ich habe „Der weiße Hai“ weder gemocht noch bis zum Ende ausgehalten, als mein Vater sich entschied, den Film direkt vor unserem Strandurlaub in Südfrankreich mit mir schauen zu müssen. Die qualvollen zwei Wochen am Atlantik habe ich im knietiefen Wasser verbracht, weil ich mich nicht weiter reingetraut habe. Auch heute noch sehe ich mich nicht gezwungen, mir Hai-Dokus oder Ähnliches im TV ansehen zu müssen, selbst wenn das Ausweichprogramm „Sexy Sportclips“ heißt.
    Auch „Free Willy“ zählt nicht zu meinen Lieblingsfilmen, obwohl ich damals mit einer meiner ersten Freundinnen ins Kino gegangen bin. Während sie gerührt war und sich fest vornahm, als Walpflegerin in Kanada ihr Glück zu finden, war ich damit beschäftigt, die rechte untere Ecke der Leinwand anzustarren, wann immer Unterwasseraufnahmen kamen.
    „Flipper“ war grenzwertig, aber noch zum Aushalten. Allerdings reichte mir dort die Folge, in der Flipper mit einem Hai kämpfen musste, um Sandy das Leben zu retten. Zwar bin ich seitdem stolz darauf zu wissen, ein Delfin könnte mir im Falle einer Haiattacke das Leben retten; allerdings ist die Hoffnung größer, gar nicht erst in eine solche Situation kommen zu müssen.
    So ein beheizter Whirlpool reicht ja eigentlich auch. Das Meer wird vollkommen überschätzt!
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