50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten
sexuell auf Abruf bereit-stehen. Wir kennen es aus vielen anderen Bereichen unseres Lebens, dass wir je nach unserer Laune und Verfassung mal mehr, mal weniger Lust auf bestimmte Dinge haben.
Normalerweise lassen wir sie dann einfach bleiben, bis unser Interesse daran wieder zurückkehrt. Warum sollten wir es mit dem Sex anders halten? Was ich in den letzten Absätzen geschildert habe, zeigt, dass es sich bei nachlassender Lust um keine besorgniserregende Störung handeln muss, sondern dass es sehr vielen Männern aus nachvollziehbaren Gründen ähnlich geht.
Problematisch wird männliche Lustlosigkeit dann, wenn Ihre Partnerin ein wesentlich stärkeres sexuelles Begehren zeigt als Sie. Ein solches Ungleichgewicht betrachten Paartherapeuten als eine der schwierigsten Herausforderungen für eine Partnerschaft. Dabei ist der Partner mit weniger Lust normalerweise in einer stärkeren Position, da man ihn ja nicht zu sexuellen Handlungen zwingen kann. Dafür zieht er allerdings häufig starke Aggressionen auf sich - zahlreiche Frauen, die als »frigide« beschimpft wurden, wissen ein Lied davon zu singen. Sinnvoller ist es, gemeinsam nach einer für beide akzeptablen Lösung zu suchen.
Überraschend oft kommt der Appetit erst beim Essen. Wenn Sie erotisch stimuliert werden, löst das häufig eine Erregung aus, die zuvor nur schwach vorhanden war. Gehen Sie einfach mal mit Ihrer Partnerin ins Bett, obwohl Sie eigentlich gar keine richtige Lust haben, und warten Sie ab, was passiert. Die britische Sexual- und Partnerschaftstherapeutin Petra Boynton warnt allerdings davor, das Problem ausschließlich auf der sexuellen Ebene anzugehen, wo häufig nur Probleme deutlich werden, deren Ursachen in Wahrheit tiefer liegen. Versuchen Sie herauszufinden, woher Ihre Lustlosigkeit rührt, und setzen Sie dort an. Wenn Sie beispielsweise zu gestresst sind, bietet es sich an, allgemein etwas kürzer zu treten.
Langeweile, weil der Sex immer auf dieselbe Weise stattfindet, ist ein Lustkiller ohnegleichen. Experimentieren Sie mit völlig neuen Dingen, die ein bisschen gewagt sind und die Sie sich noch nie getraut haben. Sexualität ohne Tabus kille die Erotik, erklärt der Psychologe und Sexualwissenschaftler Peter Fiedler:
»Sich gemeinsam dem Unbekannten oder Verbotenen auszuliefern bedingt gegenseitiges Vertrauen. Grenzen, die gemeinsam überschritten werden, dienen nicht nur der Sexualisierung, sondern auch der Bindung aneinander.«
Vielleicht ist die wachsende Sexualisierung unserer Gesellschaft gar nicht Ihr Problem, weil in Ihrem eigenen Leben das genaue Gegenteil stattfindet. Wenn Sie etwa von morgens früh bis abends spät nur Akten wälzen und nach Feierabend nur Günther Jauch und Sendungen wie Die Supernanny sehen, brauchen Sie sich nicht zu wundern, dass Ihre erotische Ader immer mehr austrocknet. Gönnen Sie sich häufigere erotische Impulse, beispielsweise durch entsprechende Lektüre.
Nutzen Sie auch kleinere Funken der Lust, um ein Feuer zu entfachen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Quickie zwischendurch? Oder gehören Sie zu den vielen Männern, die vor allem am frühen Morgen triebig sind, weil dann ihr Testosteronspiegel am höchsten steht? Vielleicht können Sie ja abends zeitiger ins Bett gehen, für morgens den Wecker etwas früher stellen und sich in der gewonnenen Zeit mit Ihrer Partnerin vergnügen. Achten Sie auch darauf, zu welchen Gelegenheiten Sie plötzlich doch Lust haben. Was ist in diesem Moment anders als gewohnt? Können Sie diese Erkenntnisse verwenden, um Ihr Begehren insgesamt wieder zu stärken?
Sexualtherapeuten finden es heutzutage vielfach notwendig, Männern klarzumachen, dass ihre erotischen Bedürfnisse nicht automatisch pfui sind, nur weil ihre Partnerin andere Wünsche hat. So rät etwa das Fachbuch Sexualmedizin zu folgendem Vorgehen: »Wichtig ist, dass dem Patienten in der Therapie
>die Erlaubnis« gegeben wird, seine eigene sexuelle Erregung zu genießen und dafür mit seiner Partnerin zusammen die optimalen Bedingungen zu schaffen. Dafür kann eine gezielte Übung sinnvoll sein, bei der der Mann angewiesen wird, einmal ganz >egoistisch< zu sein und die Partnerin nur für seine Lust
>einzusetzen<.« Jede Feministin geht natürlich an die Decke, wenn sie solche Sätze hört. Möglicherweise müssen Sie sich irgendwann entscheiden - zwischen politischer Korrektheit und gemeinsamem Spaß am Sex.
Die genannten Sexualmediziner weisen darüber hinaus daraufhin, dass sich
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