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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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sich mit Dionysos auf einen Deal, wie man es heute nennen würde: Der Gott des Weines und der Ekstase sollte dafür sorgen, dass alles, was Midas künftig anfasse, zu Gold werde. Dann sei Silenos ein freier Mann. Der listige Dionysos stimmte zu, und Midas glaubte wohl, das Geschäft seines Lebens gemacht zu haben. Aber wie das eben immer so ist mit den angeblichen »Geschäften des Lebens«: Sie entpuppen sich sehr schnell als gefährlicher Irrweg.
    So auch im Fall des sagenhaften Midas. Tatsächlich verwandelte sich alles, was er berührte, sofort in pures Gold. Leider aber auch das Wasser, der Wein, das Brot und das Fleisch. So drohte der König schon nach ein paar Tagen zu verhungern und zu verdursten. Inständig bat er deshalb ­Dionysos, ihn von der goldenen Gabe wieder zu befreien. Der Weingott zeigte sich großzügig und empfahl dem gierigen Herrscher, im Fluss Paktolos zu baden, so könne er sich von dem vermeintlichen Segen, der tatsächlich jedoch ein Fluch war, wieder befreien. Midas folgte diesem Rat, hatte fortan zwar kein »goldenes Händchen« mehr, durfte aber noch ein paar Jahre leben.
    Über Anekdoten und Mythen rund um das glänzende Edelmetall ließen sich mühelos ganze Bücher schreiben. Denn Gold faszinierte die Menschen schon vor Tausenden von Jahren. Seine charakteristische Farbe, die Seltenheit und die Schwere dieses Edelmetalls machten es höchst begehrenswert. Kein Wunder, dass Gold seit Jahrtausenden für rituelle Gegenstände und Schmuck sowie später auch in Form von Goldmünzen als Zahlungsmittel verwendet wurde. Und bis heute werden die weltweit besten Spitzensportler bei den Olympischen Spielen mit Goldmedaillen geehrt.
    Für die meisten Anleger ist Gold die letzte Notreserve. Das ist sinnvoll, denn bekanntlich kann niemand dem Schicksal in die Karten schauen. Hohe Schadenersatzansprüche aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit, ausbeuterische Ansprüche von Ex-Partnern, die Insolvenz eines Kleinunternehmers oder Freiberuflers – das alles kann in sehr kurzer Zeit die Existenz eines Menschen vernichten. Gut beraten, wer dann über eine goldene Reserve verfügt, von der niemand etwas ahnt.
    Gold – rar und begehrt
    In der gesamten Menschheitsgeschichte wurden Schätzungen zufolge rund 155.000 Tonnen Gold geschürft. Der weltweite Bestand entsprach Ende 2005 einem Würfel mit fast 20 Metern Kantenlänge oder fast 8.000 Kubikmeter reinem Gold. Der größte Anteil (circa 51 Prozent) wurde zu Schmuck verarbeitet, etwa 18 Prozent gehören Zentralbanken und anderen Währungs-Institutionen (sie werden wissen, warum) sowie privaten Investoren (16 Prozent). Der Rest wurde in Kunstgegenständen verarbeitet. Der industrielle Bedarf an Gold ist eher gering, lediglich in der Mikroelektronik werden kleinere Mengen benötigt. Überdies besteht Nachfrage in der Zahnmedizin (Goldfüllungen und -zähne). Die größten Goldvorkommen gibt es in Australien, Südafrika, Russland, Süd- und Nordamerika sowie Kanada.
    Generell ist zur Goldgewinnung ein hoher technischer Aufwand erforderlich. Räumgeräte bauen das goldhaltige Gestein ab. Das Gold wird dann in großen Aufbereitungsanlagen in einem technisch-chemischen Verfahren gewonnen. Wirtschaftlich interessant ist ein Abbau sogar dann noch, wenn das Gestein einen Mindestgoldgehalt von sechs Gramm pro Tonne aufweist.
    Gold ist mithin rar und nicht beliebig vermehrbar. Diese Eigenschaften machen es zu einem bewährten Schutz vor Inflation. Banknoten kann man unbegrenzt drucken. Goldbarren hingegen lassen sich nur gießen oder pressen, wenn der Rohstoff wirklich verfügbar ist.
    Anleger investieren in erster Linie in Feingold – das heißt 999,9/1000 Gold oder 24 Karat. Bei der Schmuckherstellung kommen jedoch Legierungen zum Einsatz, das heißt, mehrere unterschiedliche Metalle werden miteinander verschmolzen, um zum einen die Härte des Edelmetalls zu erhöhen und zum anderen, um einen günstigeren Preis zu erzielen. Folgende Legierungen sind in Deutschland üblich:
24 Karat: 99,9 Prozent Feingold, erhältlich in Barrenform und Münzen; für Schmuck aufgrund mangelnder Härte nicht geeignet.
18 Karat: Legierung, die zu 75 Prozent aus Feingold besteht und für die Schmuck- und Uhrenherstellung eingesetzt wird.
14 Karat: Legierung, die zu 58,5 Prozent aus Feingold besteht und ebenfalls häufig für Schmuck, seltener für Uhren verwendet wird.
9 Karat: Legierung, die zu 37,5 Prozent aus Feingold besteht; dient fast ausschließlich der Schmuckherstellung.
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