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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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skurriles Detail hatte diesen Brief zu einer Seltenheit gemacht. Er war mit zwei 10 M.-Marken frankiert. Eine der Marken trug den richtigen Aufdruck »Suomi Zeppelin 1930«. Doch auf der anderen Marke stand »Suomi Zeppelin 1830« – ein klassischer Fehldruck, der diesen Brief zu einer absoluten Großrarität machte. Ein Zeppelin-Brief mit Bordstempel von einer Reise nach Südamerika wechselte bei 8.000 Euro seinen Besitzer. Dafür ist der Umschlag vom Zeppelin-Pionier Dr. Eckener persönlich signiert. Dies sind nur einige Highlights für eine herausragende Wertentwicklung in diesem Sammelgebiet.
    Nun gab es früher neben den Zeppelinen auch noch andere Luftschiffe, die ebenfalls Post beförderten. Diese Sendungen werden aber als Luftschiffpost bezeichnet. Mit anderen Worten: Nur Karten und Briefe, die tatsächlich an Bord eines Zeppelins waren, gelten als Zeppelinpost. Schon mit dem Zeppelin LZ 6 wurden nicht nur Passagiere, sondern auch Postsendungen befördert. Hierzu wurden die Briefe und Karten mit einem luftschiffeigenen Poststempel versehen. Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen die deutschen Luftschiffer zwar schnell wieder den Verkehr auf und beförderten sowohl Passagiere als auch Post. Doch hatten sie die Rechnung ohne die Siegermächte gemacht. So musste der Zeppelin LZ 120 »Bodensee« im Jahr 1921 als Reparationsleistung an Italien übergeben werden. Den neu gebauten LZ 126 erhielten die Amerikaner als Reparationszahlung. Er wurde in den USA ebenfalls zur Postbeförderung eingesetzt. Damit begann die Geschichte der US-amerikanischen Zeppelinpost.
    Ihre Blüte erlebte die Zeppelinpost mit den Luftschiffen LZ 127 und LZ 129 in den Jahren zwischen 1928 und 1937. Die Zeppeline wurden mehr und mehr als luxuriöse und im Vergleich mit den Überseeschiffen sehr schnelle Verkehrsmittel geschätzt. Sie ermöglichten es wohlhabenden Menschen, die sich die teuren Tickets leisten konnten, in überschaubarer Zeit in die USA und nach Südamerika zu gelangen. Und immer mit dabei: jede Menge Post.
    Briefe und Karten wurden abgeworfen
    Nicht immer blieben die Briefe und Karten bis zur Landung am Ziel an Bord. Vielfach wurden sie auch unterwegs in speziellen Behältnissen abgeworfen. Daneben gab es sogenannte »wilde Abwürfe« einzelner Post­stücke. Sie wurden mit der Bitte der Zeppelin-Besatzung versehen, die Briefe und Karten dem nächsten Postamt zur weiteren Bearbeitung zu übergeben. An Bord der Zeppeline entstanden mit der Zeit sogar eigene kleine Postämter, wo man die begehrten Flugpost-Stempel erhielt. Fast für jeden Flug gab es eigens gestaltete Flugbestätigungsstempel. Zu besonderen Ereignissen gab die Reichspost zudem eigene Zeppelin-Briefmarken heraus. So zum Beispiel anlässlich der Polarfahrt des LZ 127 im Jahr 1931 oder zur Weltfahrt desselben Luftschiffs zwei Jahre zuvor. Zeppelinpost mit Stempel und Zeppelin-Briefmarken sind bei den Sammlern besonders begehrt.
    Jeder Zeppelin-Brief und jede Zeppelin-Karte erzählt eine kleine Geschichte, weckt den Traum von Reisen in ferne Länder. Aber handelt es sich auch um »Wertpapiere«? Zwar gibt es eine weltweite Fangemeinde, die – wie die genannten Beispiele belegen – durchaus bereit ist, viel Geld für besonders rare Poststücke zu zahlen, dennoch ist der Markt sehr eng. Wirklich wertvolle Stücke lassen sich fast ausschließlich über entsprechend spezialisierte Auktionshäuser kaufen oder verkaufen (siehe Investmentkompass). Im Grunde trifft somit alles, was wir im Zusammenhang mit Briefmarken erwähnten, auch auf ein Investment in Zeppelinpost zu. Wer sich für dieses Thema interessiert – und Zeppelinfreunde gibt es viele –, kann einen sehr überschaubaren Teil seines Vermögens durchaus in solche seltenen Poststücke investieren. Doch mit einer nennenswerten Wertsteigerung darf – wenn überhaupt – erst sehr langfristig gerechnet werden. Insofern handelt es sich um ein klassisches »Enkel-Investment«. Das heißt, erst die übernächste Generation profitiert davon. Allerdings können sich besondere Ereignisse, wie der 75. Jahrestag des Zeppelin-Absturzes in Lakehurst, auch kurzfristig preissteigernd auswirken.
    Investmentkompass
    Spreu vom Weizen trennen
    Chancen auf Wertsteigerung haben nur rare Poststücke, die zum Beispiel bei außergewöhnlichen Flügen verschickt wurden oder aber einen prominenten Absender oder Empfänger haben. Besonders begehrt: Die sogenannte »Absturzpost« aus dem Jahr 1937. Auf guten Erhaltungszustand achten.
    Wo

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