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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Terzul viele Sklaven und daß einige von ihnen sicherlich unsere Fragen beantworten könnten. San Mrindaban war eine auffällige Person, die niemand so leicht vergaß.
    Ich quittierte das mit einem Grunzen und verfiel wieder in Schweigen. Der Flug ging weiter.
    Es war offensichtlich, daß wir nicht sorglos nach Terzul, einer relativ großen Küstenstadt und einen Anlaufhafen für Sklaventransporte, hineinfliegen konnten. Der Plan des Kühnen sah vor, den Voller ein Stück abseits zu verstecken. Entlang der Küste würde Ackerbau und Viehzucht betrieben; zwischen den Anbauflächen erstreckten sich große Wälder. Darham versicherte uns, es sei keine Schwierigkeit, den Flieger so zu verstecken, daß er nicht gefunden würde. Er stieß ein Grunzen aus, das man unter anderen Umständen als Lachen hätte deuten können. Möglicherweise würden wir sogar selbst Schwierigkeiten haben, ihn wiederzufinden, meinte er.
    Ich befragte Ismelda über ihren wundervollen San Mrindaban. Daraufhin wurde sie sehr lebhaft. Ihre Lippen glänzten im Mondlicht, ihr nackter Körper strotzte vor Jugend, Gesundheit und den bis dahin kaum zu sehenden Anzeichen ihrer Schwangerschaft. Der San sei ein wirklich bemerkenswerter Mann. Er hatte ihr helfen wollen, doch durch Verrat erfuhr die Königin davon. Mrindaban war mit Drogen betäubt worden. Zusammen mit Ismelda verschifft, hatte er einen bösen Schlag auf den Kopf hinnehmen müssen, der ihn seiner Kräfte beraubte.
    »Wie sieht er aus?«
    »Stattlich!«
    Dann schüttelte sie den hübschen Kopf. »Nun – nein. Jetzt nicht mehr.« San steht für Weiser oder Lehrer und ist zugleich ein Titel, der Priestern und Zauberern verliehen wird. Sie hatte nicht erklärt, was ihr Lieblingssan nun darstellte. Die Sklaverei hatte ihn zermürbt. Sein tiefschwarzes Haar wucherte ungebändigt. Er hatte an Gewicht verloren, und sein ausdrucksstarkes Gesicht war schmal geworden. Aber die Augen! Ismelda zufolge hatte sein Blick nichts von seiner Kraft verloren. Der San war hochgewachsen und ging gekrümmt, und seine Nase war – an dieser Stelle mußte sich Ismelda verlegen räuspern – fast so groß und krumm wie die meine.
    Nun, als ich das hörte, war mir der Bursche gleich sympathischer.
    Darham lehnte sich zurück. »Wir werden ihn erkennen, bei Krun!«
    Der Voller gehörte nicht gerade zu den schnellsten Modellen, aber es reichte. Darham sagte, er lasse sich anders fliegen als die hamalischen Voller. Im Steigflug reagiere die Maschine recht schwerfällig. Ich nickte. Wir hatten erbeutete Shankvoller untersucht und dabei herausgefunden, daß die beiden für Auftrieb und Flugrichtung zuständigen Silberkästen nicht immer aus Silber waren. Einige bestanden aus Bronze oder anderen Legierungen. Es galt noch viel zu lernen.
    Kurz bevor Zim und Genodras in ihrer Pracht am Horizont aufgingen und ihr wunderbares apfelgrünes und rosarotes Licht über Kregen verbreiteten, landeten wir auf einer Waldlichtung. Der Voller wurde zwischen den Bäumen versteckt, dort, wo sie am dichtesten wuchsen. Er wurde mit Ästen bedeckt. Wir schnitten jedoch nichts von den Bäumen ab, um ihn zu tarnen. Wenn die Blätter abstarben, hätte es im grünen Wald einen braunen Flecken gegeben. Darham war zufrieden mit dem Ergebnis.
    Mein neuer Gefährte erwies als sehr vielseitig. Er kam mit drei pelzigen Geschöpfen zurück, die man für Hasen hätte halten können, hätten sie zusammen zwölf und nicht achtzehn Beine gehabt. Der Rauch des Feuers verlor sich zwischen den Baumwipfeln. Es gab Waldfrüchte. Ich trug meinen Teil bei, indem ich einen Schrimpa – eine Baumart, die ich kannte – von seiner wasserhaltigen Rinde befreite und so eine Flüssigkeit gewann, die man trinken konnte. Sie hatte einen recht angenehmen Geschmack und wurde oft dazu benutzt, um Sazz zu süßen.
    Der Tag nahm seinen Lauf. Wir deckten uns mit Blättern zu und schliefen. Ismelda erinnerte uns mit einer Häufigkeit, die man bei jedem anderen Mädchen als nervtötend empfunden hätte, daß wir San Mrindaban finden mußten, koste es, was es wolle! Was er durchmachen mußte! Man durfte gar nicht daran denken! Ihr müßt euer Versprechen halten!
    Und so weiter und so weiter.
    Ein heiseres Krächzen ertönte am Himmel. Bevor ich aufschaute, sah ich schnell zu Ismelda und Darham hinüber. Beide waren mit dem kleinen Feuer beschäftigt, das wir mit aller Vorsicht errichtet hatten. Sie bewegten sich, also wußte ich, daß sie nicht in einer thaumaturgischen Starre

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