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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewissen, deutlich erkennbaren Hüftschwung durch das Mondlicht; eine entschlossene junge Dame.
    Wir mußten über eine Ziegelmauer klettern, um zu dem Vollerlandeplatz zu gelangen. Darham half Ismelda hinüber, wobei er mit seiner Fürsorge kräftig übertrieb. Ich ließ ihn gewähren. Ehrlich gesagt war ich froh, bei meinem Auftrag für Ahrinye einen nützlichen Verbündeten an meiner Seite zu wissen.
    Keine Menschenseele rührte sich. Ich muß allerdings zugeben, daß es auf Paz eine Menge Leute gab, die selbst dann, wenn es am Landeplatz von Shanks nur so gewimmelt hätte, behauptet hätten, daß sich hier keine Menschenseele aufhielt.
    Mit großer Vorsicht sahen wir uns gründlich um. Als wir uns vergewissert hatten, daß wir tatsächlich allein waren, wählten wir ein Flugboot aus. Auf dem Platz standen vier Flieger, die alle gleich aussahen, also handelte es sich wohl um ein beliebtes Modell. Es waren vorgeblich Viersitzer, doch auf den Holzbänken fanden mühelos sechs Personen Platz. Die Konstruktionen bestanden aus leichten Holzrahmen, die mit Segeltuch bespannt waren. Im Heck lagen ein paar Holzbogen verstaut, aus denen sich ein Sonnendach errichten ließ.
    Der Flieger roch nach Fisch. Ich erwähne dies nur, da es schon ein extremer Geruch sein mußte, damit ich es bemerkte. Ich löste die Haltetaue und warf sie ins Bootsinnere. Darham der Kühne machte seinem Namen alle Ehre, sprang hinein und setzte sich an die Kontrollen. Ismelda setzte sich nach hinten. Ich wollte mich gerade zu ihr gesellen, als hinter mir ein schriller Alarmschrei ertönte.
    Aufgeregte Gestalten liefen auf einem Balkon an der Rückseite des Frauenquartiers umher. Sie waren mit langen Röcken bekleidet, deren Wirbelmuster im Mondlicht deutlich sichtbar waren. Ihre Brust wurde von einer Art Latz bedeckt, die alle mit Edelsteinen übersät waren. Auf den Fischköpfen saßen hohe Gebilde, die ebenfalls voller Edelsteine waren – ich zögere, sie als Hüte zu bezeichnen, denn dafür waren sie viel zu gewaltig. Die Frauen veranstalteten bei unserem Anblick einen derartigen Aufruhr, daß sie Dutzende von Shanks im Laufschritt herbeibringen würden – wenn der Kampf gut verlief.
    »Beachte sie nicht!« schrie Ismelda. »Komm schon, Nath!«
    Ich schwöre, der Voller schoß in dem Moment in den Himmel, da ich die Hand auf die Reling legte und hineinsprang. Ich landete auf der Sitzbank und kippte hilflos zur Seite, während das Flugboot in die Höhe stieg. Einen Augenblick lang mußte ich zu meinem Erschrecken mit rosigen Gliedmaßen und viel nackter Haut kämpfen.
    »Alles in Ordnung ...?« setzte ich an.
    »Fambly!« erwiderte sie schroff. »Ja«, sagte sie dann. »Nichts passiert.«
    »Opaz sei Dank!« stieß ich beinahe inbrünstig hervor.
    »Wir schaffen es bis zur Küste und weiter.« Darham klang zuversichtlich.
    »O nein!« rief Ismelda. Sie schien aufgeregt zu sein. »Ohne den guten alten San Mrindaban können wir hier nicht weg! Wir müssen ihn finden und mitnehmen. Es ist nicht anders möglich!«

13
     
     
    Ich, Dray Prescot, der sich im Augenblick Nath der Hammer nannte, sagte kein Wort.
    Was hätte ich auch sagen können? Nichts!
    Gut, das ist gelogen. Bei allem kriechenden Ungeziefer, das die schmierige Haut Makki-Grodnos bevölkert, in Wahrheit gab es natürlich soviel dazu zu sagen, daß ich vermutlich geplatzt wäre, wenn ich den Mund gehalten hätte.
    Ahrinye hatte die Mission befohlen. Wir waren auf dem besten Weg, den schwierigsten Teil zu bewerkstelligen. Darham hatte völlig recht. In dem Flugboot konnten wir zur Küste fliegen, den richtigen Kurs ermitteln, Vorräte besorgen und in die Heimat fliehen.
    Und nun sollte vorher irgendein verfluchter San, der dieser temperamentvollen kleinen Dame so am Herzen lag, eben mal gerettet werden. Jeehum!
    Aber das war noch längst nicht alles, und denkt an meine Worte, ihr Ungläubigen, die ihr das Leben nicht kennt.
    Sie saß auf der Bank; ihre Lippen, die im Mondlicht dunkel waren, zitterten leicht. Sie hielt sich aufrecht und starrte mich trotzig an. Die Zwillinge, die beiden zweiten Monde Kregens, gingen auf, und ihr Licht, das sich zum rosigen Leuchten der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln gesellte, reichte aus, um das verräterische feuchte Glitzern in Ismeldas Augen sichtbar zu machen. Opaz stehe mir bei, dachte ich. Diese entschlossene kleine Madame würde mir noch erhebliche Schwierigkeiten bescheren.
    »Aber ...« murmelte Darham, als würde er aus einer Trance

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