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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wind die Segel füllte und das Schiff auf diese Weise antrieb.
    Darham schwelgte offensichtlich in Erinnerungen an seine Zeit in den Bergen des Westens. »Ich war nicht unbedingt voinsh dort.« Voinsh bedeutet soviel wie glücklich. »Aber wir hatten ein oder zwei Zusammenstöße mit den wilden Männern aus den Bergen. Das munterte uns auf.« Reflexartig fuhr seine Hand an den Hals. »Natürlich war ich damals erst ein Mort-Paktun.« Die Hand strich über den Hals und ballte sich zur Faust. Der Ruck, mit dem er sie wegriß, und das Grollen, das darauf folgte und sofort unterdrückt wurde, kündete beredet von seinen Gefühlen.
    Unser Weyver verlangsamte seine Geschwindigkeit. Über uns trieben zwei weitere an Steuerbord vorbei, während auf gleicher Höhe noch drei Frachter zu sehen waren. Wir warteten. Man mußte kein Genie sein, um sich denken zu können, warum wir auf diese Weise abwarteten.
    Die Volgendrin war groß. Nicht einmal die Volgendrin der Brücke in West-Hamal, die eigentlich aus zwei miteinander verbundenen fliegenden Inseln bestand, kam größenmäßig auch nur annähernd an diese Schönheit heran.
    Von der schwarzen Masse zeichneten sich ein paar Lichter ab. Die Wolken zogen sich zusammen, und wenn ich hätte raten sollen, hätte ich auf Altokumulus getippt, was nichts anderes bedeutete, als daß wir später Regen bekommen würden. Die Kampfflieger der Shanks in ihrer starren Formation zeigten keine Lichter, und als die Frau der Schleier erst verblaßte und dann verschwand, tauchten sie in den Schatten unter.
    In der bedrückenden Dunkelheit brannten sich die ekelerregenden Geräusche des Kampfes in die Stille wie ein Brandeisen ins Fleisch.
    Die verängstigten Sklaven fingen sofort an zu jammern.
    »Shastum!« zischten und schnalzten die Fischgesichter. Peitschen fuhren in die Dunkelheit und trafen klatschend, wo der Zufall sie hinführte.
    Ein junger Hytak, Clandi, stieß neben mir einen Schrei aus. Ein unsteter Strahl rosagoldenen Lichts enthüllte, daß Clandi sich den Arm hielt. Er bemerkte, daß Darham und ich ihn ansahen.
    »Entschuldigt, Doms. Bei Vox, ich habe mich überraschen lassen.«
    Der Aufruhr verstummte. Die Sklaven bewegten sich ruhelos, kauerten sich zusammen, voller Angst vor dem, was auf sie wartete. Der Lärm der Schlacht auf der Vo'drin hallte durch die Nachtluft. In diesem Augenblick zeigte mir Darham eine weitere Facette seines vielschichtigen Charakters.
    »Hört zu, Fanshos«, sagte er in seinem tiefen, weittragenden Flüstern. Die Shanks blubberten ihn nicht an, den Mund zu halten. »Clandi, kannst du ein Flugboot fliegen?« Als Clandi nickte, fuhr Darham fort. »Ich kannte mal einen Burschen, der war Pilot in Herrscher Nedfars Luftdienst, der tollste Flieger am ganzen Himmel, ein richtiger Flutkamp.« Damit meinte er ein Fliegeras. Mittlerweile beugten sich auch andere Sklaven vor, um etwas mitzubekommen. In seiner kühnen, direkten Art beruhigte er sie, während sie ihm zuhörten.
    »Also«, fuhr er fort, »dieser Nath der Clepper, er war der großartigste Pilot des ganzen Dienstes. Er konnte Höhe, Geschwindigkeit und Entfernung anderer Voller ganz genau einschätzen.« Hier machte Darham eine kleine Kunstpause. Er holte Luft. »Aber er bekam keine Landung hin.«
    Natürlich wollten die Zuhörer den Rest hören. Die Shanks, die kein Wort verstanden, sahen die Veränderung im Verhalten ihrer Sklaven und erlaubten dem Kühnen fortzufahren.
    »Was tat er also? Ich sage es euch, Fanshos. Er schwebte über der Stelle, an der landen wollte. Dann brachte er die Silberkästen auseinander, ganz langsam und vorsichtig. Der Flieger schwebte langsamer dem Erdboden entgegen, als ein Betrunkener am Morgen danach aufsteht. Stück für Stück ging es nach unten, und in dem Augenblick, als er den Boden berührte, riß er die Silberkästen auseinander.« Darham blickte in die Runde. »Natürlich gingen im Verlauf seiner Dienstzeit ein paar Flugboote zu Schrott. Aber er war ein solcher Flutkamp, daß die Flutkapts ihn nicht aus dem Dienst warfen.«
    Die Luftmarschälle Hamals sind ein durchtriebener Haufen, das war mir bekannt. Mit einem handelsüblichen irdischen Flugzeug war so eine Landung natürlich unmöglich. Das können nur Jäger wie der großartige Harrier. Oder Hubschrauber. Aber der durchschnittliche kregische Vollerpilot rast einfach in die Tiefe, bis er den Boden berührt, und kommt dann rutschend endgültig zum Stehen.
    Die kleine Anekdote hatte die Sklaven beruhigt. Wie

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