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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Self
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verklagen.«
    Ich vermute, ein besonnener Mensch würde so ein Dokument mit nach Hause nehmen und gründlich durchlesen, es vielleicht sogar einem Anwalt oder zumindest doch jemandem zeigen, der auf dem College war. Aber ich bin nicht besonnen, und von meinen Freunden war keiner auf dem College. Vielleicht bin ich zu hastig, vielleicht will ich unbedingt, dass dieser Mann sich mir öffnet, vielleicht hat das eine Glas Pinot Grigio mich schon betrunken gemacht, oder vielleicht ist es mir schlicht und ergreifend egal. Was soll mir schon Schlimmes passieren? Taylor Grayson verklagt mich, und was kriegt er dann? Meine Golden-Girls -DVD-Sammlung? Ohne weiter darüber nachzudenken, nehme ich ihm den Stift aus der Hand und unterschreibe. Er sieht mich an.
    »Das Essen ist fertig.«

13
    Nach dem Essen gehen wir ins Wohnzimmer. In dem monumentalen Kamin brennt ein so großes Feuer, dass man einfach hineingehen und sich selbst verbrennen könnte, wenn man wollte – was ich übrigens nicht will.
    »Nun, da du den Vertrag unterschrieben hast, können wir reden. Ganz offen und ehrlich.« Taylor lehnt sich in einem schwarzen Ledersessel am Kamin zurück. ›Jetzt ist es so weit‹, denke ich. ›Jetzt reden wir endlich über den Kuss.‹ »Ich finde dich sehr, sehr attraktiv, Alex.« Er sieht mich nicht an, er lächelt nicht einmal.
    »Ich finde dich ebenfalls sehr attraktiv.«
    Es ist mir unmöglich, ihn zu durchschauen. Und ich habe sogar die Memoiren von Suzanne Somers durchschaut.
    »Aber ehe wir weitergehen, muss ich dich warnen, dass mein Leben kompliziert ist.«
    Das sagt er jetzt ungefähr zum dritten Mal. Was meint er eigentlich mit kompliziert? Reden wir von Meryl Streep und Steve Martin in Wenn Liebe so einfach wäre ? Oder geht es hier um Leichen im Keller? Und vor allem: Warum reden wir überhaupt darüber? Ich habe den Vertrag doch unterschrieben, kann er mir jetzt nicht endlich mal die Klamotten vom Leib reißen?
    »Kompliziert?«, frage ich.
    »Ich bin sehr berühmt«, sagt Taylor ohne eine Spur von Selbstgefälligkeit. »Meinen Lebensunterhalt bestreite ich mit meiner Persönlichkeit. Ich arbeite für eine Marke, und diese Marke ist Taylor Grayson.«
    Ich ahne, worauf das hinausläuft. Jetzt will er mir erklären, warum er sich nicht outen kann. Eine Geschichte, die ich eigentlich gar nicht hören will. Er ist ungeoutet, ich kann niemandem sagen, dass wir Sex haben und uns treffen, gut. Damit werde ich fertig. Und jetzt küss mich.
    »Ich würde dir gern was zeigen. Komm mit.«
    Ich folge ihm durch einen langen Flur, in dem Fotos von ihm hängen, Aufnahmen aus aller Welt, ein offenherziges Bild mit Oprah in irgendeinem Garten, ein Gruppenbild mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und Tracy Ullman. Er führt ein sehr seltsames, aber cooles Leben.
    »Was ich dir zeigen möchte, ist vielleicht eine Überraschung. Das ist der Hauptgrund, warum du diesen GHV unterschreiben solltest. Es ist äußerst wichtig, dass das, was du hier siehst, auch hier bleibt. Verstehst du?«
    »Ja. Ich werde in alle Welt hinausposaunen, was ich sehe«, scherze ich, aber er lacht nicht. Er lächelt nicht mal.
    »Das ist kein Witz, Alex.«
    Ich werde rot, weil er sich anhört wie mein Lehrer in der fünften Klasse, wenn er mich ausschimpfte. Anstatt ihm meinen Sinn für Humor zu erklären und mich immer tiefer reinzureiten, nicke ich einfach. Er öffnet die Tür zu einem dunklen Zimmer und betritt es. Er betätigt einen Lichtschalter und eine dunkle, schummrige Lampe taucht den Raum in ein gelbliches Licht.
    Das Zimmer ist mehr als seltsam. Da steht ein Himmelbett ohne Bettwäsche, dafür mit Seilen an jedem Pfosten. Zu meiner Linken hängen reihenweise weitere Seile, Ketten, Peitschen und sogar Reitgerten an der Wand. Zu meiner Rechten baumelt eine Schaukel von einem Haken an der Decke. Die Schaukel sieht allerdings eher wie ein Pferdesattel aus; sie ist aus schwarzem Leder und hat zwei Schlaufen für die Füße. Über dem Bett ragt eine Art Kreuz, groß genug für einen Menschen. An allen Enden befinden sich Riemen, die allem Anschein nach groß genug für menschliche Hände und Füße sind.
    Ich sehe mich mehrmals um, und beim zweiten Mal versuche ich zu erraten, was zum Teufel all das bedeuten soll. Das Zimmer sieht wie ein mittelalterlicher Folterkeller oder wie ein ziemlich mieser Möbelladen aus.
    »Weißt du, was das ist?« Taylor beobachtet mich und wartet, dass ich etwas sage.
    Ich habe keinen blassen Schimmer, was das

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