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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Tisch. Verlan flog in meinem Griff in die Höhe wie eine Heugabel Korn in die Scheune. Er protestierte, er könne, bei Vox!, selbst laufen. Und er setzte sich auch, gestützt von meinem Arm, in Bewegung.
    Mittlerweile belagerte die Kundschaft des Ungehängten Drikingers den Mann hinter der Theke. Man brüllte Bestellungen für die bevorzugten und teuersten Getränke. Ich bin mir nicht völlig sicher, aber ich glaube nicht, daß auch nur einer mir ein ›Dankeschön‹ zurief.
    Nun, das war eigentlich auch nicht zu erwarten, oder?
    Als wir den Raum durchquerten, schien die Tür so weit weg zu sein wie die Berge des Nordens von Vondium. Das lautstarke Getümmel, als Getränke bestellt wurden, das dann keinesfalls leiser wurde, bildete einen makaberen Hintergrund zu unserem Vorankommen. Verlan versuchte mannhaft zu gehen, aber er stöhnte auf und sackte gegen mich. Er war ganz grün im Gesicht.
    Ich legte ihn mir wieder über die Schultern und tat die letzten paar Schritte bis zur Tür.
    Die frische Luft traf uns wie ein kaltes nasses Tuch nach einer schweißtreibenden Fechtübung. Entschlossen ging ich die Straße entlang. Vielleicht war diese außergewöhnliche Geste überflüssig gewesen. Vielleicht auch nicht, bei Zair!
    In dieser Situation war allein das freudige Gefühl wichtig, daß mich meine Taten bei Logan Verlan in ein vorteilhaftes Licht gesetzt hatten – und somit auch bei seinen Kontaktleuten bei den Ractern. Es heißt: Wenn du sie nicht besiegen kannst, schließ dich ihnen an.
    Nun, bei Krun, ich hatte mich ihnen angeschlossen und sie besiegt!

11
     
     
    Während ich mich dergestalt mit kindlicher Begeisterung an meiner Klugheit und meinen mutigen Absichten erfreute, wurde mir langsam bewußt, daß das Sprichwort von dem Hochmut, der vor dem Fall kommt, durchaus seine Berechtigung hat. Wir waren noch lange nicht in Sicherheit.
    Jedem Onker, jedem Fambly wäre natürlich klar gewesen, daß eine Taverne voller Schurken und Halsabschneider auch Gefahren enthielt, die man nicht mit einer Handvoll Gold abwehren konnte. Der Anblick von Gold fachte die Gier an. Wo die Münzen hergekommen waren, mußte es noch mehr geben.
    Ich vermutete, daß es sich bei den vier schattenhaften Gestalten, die uns folgten, um die Elite der Tavernengesellschaft handelte. Sie mußten eine außerordentlich starke Stellung innehaben, um die Leute im Ungehängten Drikinger daran zu hindern, Jagd auf unser Geld zu machen. Ob sie die Beute mit anderen teilten, war eine weitere strittige Frage. Sie schlichen hinter uns her und kamen immer näher.
    Nun gut, bei Kurins Klinge! Ich war zu meinem Leidwesen eben erst vor einem Kampf davongelaufen, also würden diese vier den Nutzen daraus ziehen.
    Nachdem Logan Verlan sicher in einem Hauseingang untergebracht war, mit dem Rücken zur Tür, rückte ich die Schultern zurecht und stellte mich jenen entgegen, die uns um unserer Gold erleichtern wollten. Falls nötig, auch um unser Leben – das würde ihr Gewissen nicht weiter belasten, bestimmt nicht!
    Sie sahen, daß ich mich ihnen entgegenstellte, und blieben stehen. Ich sagte nichts.
    »Gib uns dein Gold, und du kannst gehen.« Das kam von dem Mann, der mutig einen Schritt vortrat. Er war ein Tikur, ein Angehöriger einer Diff-Rasse, deren Sitten beklagenswert und deren Benehmen ungeschliffen waren, die mit einem ehrlichen Tagwerk nichts im Sinn hatten und die selten, wenn überhaupt, das Fantamyrrh beachteten.
    Er ließ sein Schwert durch die Luft pfeifen, einen Clanxer, die alte Klinge Vallias, die Ähnlichkeit mit einem Entermesser hatte. Sein Gesicht war bemerkenswert, denn eine Reihe brauner Zähne biß auf die Unterlippe. Er hatte wenig Ähnlichkeit mit einem Apim, da sein Körper großzügig mit schwarzem Fell überzogen war. Aber seine verdammten Augen blickten durchaus hell und scharf, bei Krun!
    Was die anderen drei anging, so war der eine ein grünbefiederter Rapa, und die restlichen beiden waren Apim, die eindeutig ein schurkenhaftes Aussehen aufwiesen. Alle trugen Schwerter.
    Diese Situation war in jeder Hinsicht unerwünscht. Nun, die vier Fußabtreter wollten und hießen willkommen, was ihrer Meinung nach geschehen würde. Ohne Aufhebens zog ich Rapier und Main-Gauche.
    Ich wußte nicht, wie diese Banditen ihr Geschäft zu erledigen gedachten, und es war mir auch einerlei. Ich dachte nicht daran, auf sie zu warten. Lautlos griff ich an.
    Das Licht erwies sich als tückisch, die wandernden rosaroten Schatten wechselten sich

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