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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Colorado oder im Süden des Rio Gila gewesen?“
    „Nein.“
    „Ich bin ein Papago.“
    „Ein Papago?“ rief Walker erfreut. „Wir sind hier am Colorado, um die Papago-Indianer zu suchen.“
    „Wozu?“
    „Das könnte ich einstweilen nur dem Häuptling derselben sagen.“
    „Der ‚Beißende Hund‘ ist der Häuptling der Papago.“
    „Was? Wirklich?“
    „Der rote Mann sagt niemals eine Lüge!“ antwortete der Wilde in stolzem Ton. „Frage hier an den Ufern des Flusses, so wird man dir sagen, daß der ‚Beißende Hund‘ der Anführer der Papagos ist.“
    „Seit wann gehen die Häuptlinge selbst auf Kundschaft?“
    „Immer, wenn es sich um eine wichtige Sache handelt.“
    „Willst du mit den Apachen Krieg beginnen?“
    „Das Bleichgesicht hat meine Frage vorhin nicht beantwortet; ich werde die seinige auch nicht beantworten.“
    „So wirst du mir später Antwort geben. Ich bin ein Freund der Papagos.“
    „Beweise es!“
    „Versprichst du mir, nicht zu entfliehen, wenn ich jetzt deine Banden löse?“
    „Ich werde nicht entfliehen, wenn du mir wirklich beweist, daß du ein Freund der Papagos bist.“
    „Der Beweis soll dir geliefert werden.“
    Walker band den Indianer los, der langsam aufstand, seine Glieder streckte und sich ebenso langsam wieder niedersetzte, während alle um ihn herumstanden. Dann sagte er zu ihm:
    „Wir sind gekommen, um die Pfeife des Friedens mit deinem Stamm zu rauchen.“
    „Die Pfeife des Friedens ist vergraben. Die Papagos haben das Beil des Krieges aus der Erde gegraben.“
    „Auch gegen die Weißen?“
    „Gegen alle ihre Feinde.“
    „So dürfen wir ruhig sein. Wir sind eure Freunde; wir kommen, um euch eure Feinde in die Hand zu geben.“
    Der Indianer betrachtete Walker langsam vom Kopf bis zu den Füßen herab und antwortete:
    „Kann das Pferd den Bären in die Hand des Büffels geben?“
    „Du glaubst mir nicht?“
    „Nein. Die Papagos werden mit den Apachen und den Maricopas kämpfen. Wie willst du beide in unsere Hände liefern?“
    „Indem ich dir ihre Häuptlinge übergebe.“
    „Kennt das Bleichgesicht diese Häuptlinge?“
    „Ja. Wenn du deine Krieger in der Nähe hättest, so könntest du die feindlichen Anführer sehr bald in deiner Gewalt haben.“
    Der Rote bohrte seinen Blick in das Angesicht des Sprechers und betrachtete sich auch die anderen Umstehenden. Er mochte ihnen ansehen, daß an Walkers Worten doch etwas Wahres sei, denn er bequemte sich zu dem vielleicht etwas gewagten Geständnis:
    „Die Krieger der Papagos befinden sich nicht weit von hier.“
    „Sapperment! Das könnte sich gar nicht besser treffen! Hast du das Dampfschiff gesehen, das vorhin hier vorüberfuhr?“
    „Der ‚Beißende Hund‘ hat es gesehen. Er mußte ja warten, bis es vorüber war, ehe er über den Fluß hinüberschwimmen durfte.“
    „Nun, auf demselben befinden sich Freunde der Apachen und Maricopas, Männer, durch deren Fang du großen Ruhm ernten würdest.“
    „Wer?“
    „Zunächst die ‚Starke Hand‘, den du ja kennst.“
    „Der Häuptling der Apachen?“ fuhr der Rote auf.
    „Ja. Ferner der ‚Fürst der Bleichgesichter‘ und der ‚Dicke Bauch‘.“
    „Tan-ni-kay und Entschar-til? Sagst du die Wahrheit?“
    „Ich belüge dich nicht. Außerdem sind auf dem Schiff noch mehrere berühmte weiße Jäger.“
    „Was wollen sie hier auf dem Fluß?“
    „Sie wollen mich fangen.“
    Der Papago ließ den Blick umherschweifen, nickte mit dem Kopf und meinte:
    „Du sagst die Wahrheit. Du hast dich hier verbergen müssen. Ich glaube dir. Aber was hast du ihnen getan, daß sie dich fangen wollen?“
    „Ich habe das größte Kleinod der Apachen geraubt, die ‚Taube des Urwalds‘.“
    „Paloma-nakana, die ‚Taube des Urwalds‘?“
    Diese Worte stieß der Indianer in einem Ton hervor, der sein größtes Erstaunen ausdrückte. Er hatte sogar eine Bewegung gemacht, als ob er vor Verwunderung aufspringen wollte, besann sich aber noch, daß es mit der Würde eines Häuptlings nicht zu vereinigen sei, seine Gefühle in solcher Weise zu verraten.
    „Wo ist sie?“ fragte er.
    „Hier in unserem Boot.“
    „Uff!“
    „Willst du sie sehen?“
    „Ja.“
    „Nachher, wenn ich ausgesprochen habe.“
    Walker erzählte dem Häuptling nun, daß die Maricopas nach dem Silbersee gezogen seien, um die ‚Taube des Urwalds‘ zu entführen und die Gräber der Apachenhäuptlinge zu entweihen, daß sie aber ihren Zweck verfehlt und mit den Apachen Frieden

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