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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gewandten Mann aber sah es aus, als ob er nur so spiele.
    So gelangten sie schnell an den Rand des Waldes, wo derselbe an den Weideplatz stieß. Dort mußte Sam von Ast zu Ast zur Erde niederspringen. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß niemand zugegen sei, ließ ihm Steinbach auch die Gefangenen am Lasso herab und folgte endlich selbst nach.
    „Jetzt zunächst Knebel in den Mund“, gebot er dann.
    „Wovon diese machen?“
    „Von Gras. Wir haben nichts anderes. Wenn wir es fest zusammenballen, wird es wohl dazu zu verwenden sein. Schnell, Master Barth.“
    Nachdem den Gefangenen diese Knebel in den Mund geschoben worden waren, so daß sie beim Erwachen nicht zu sprechen oder gar nach Hilfe zu rufen vermochten, wurden sie zu der Stelle getragen, an der sich ihre beiden Goldfüchse befanden. Diese waren gesattelt, ein Umstand, der den beiden Jägern sehr zustatten kam. Die beiden dreißig Meter langen Lassos aber genügten, um die Jünglinge, deren Füße unter den Bäuchen der Pferde von den Riemen gehalten wurden, auf den Pferden festzubinden.
    Während dies geschah, wachten sie auf. Ihre Gesichter zeugten von der Größe ihres Schrecks. Sie konnten nichts weiter tun, als eine Art Röcheln auszustoßen, und waren gezwungen, sich widerstandslos in ihr Schicksal zu ergeben.
    Die beiden Weißen hatten die Pfeile der Roten wohlweislich mitgenommen. Wären diese liegengeblieben, so hätten sie als Verräter dienen können.
    „Jetzt werde ich diese Pferde eine Strecke flußaufwärts führen“, sagte Steinbach. „Ihr, Sam, geht unterdessen zu den unsrigen, reitet sie ins Wasser und schwimmt in derselben Richtung aufwärts, damit man keine Spuren findet.“
    Als Steinbach den Fluß erreichte, hatte er nicht lange zu warten, da kam auch der Dicke herbei.
    „Ihr habt doch die Spuren im Gebüsch verwischt?“ fragte er diesen.
    „Meint Ihr wirklich, daß ich so dumm bin und es nicht getan hätte? Ich will den Indsman sehen, der auf den Gedanken kommt, daß die Herren Maricopas so hohen und exzellenten Besuch gehabt haben.“
    „Schön! Man wird die Spuren dieser beiden Pferde sehen und ihnen ein Stückchen folgen. Auf eine Fährte von vier Pferden darf man nicht stoßen, sonst sind wir verraten. Wir trennen uns also jetzt. Ihr nehmt einen Gefangenen und setzt über den Fluß. Ich nehme den anderen, schwimme noch eine Strecke hinauf, reite im Uferwasser weiter, bis es mir genügend erscheint, setze dann auch über und reite einen Bogen, um unsere beiden Fährten, so weit wie möglich, auseinanderzubringen.“
    „Und wo treffen wir uns?“
    „Am letzten Vorberg, an dem wir früh vorübergekommen sind. Könnt Ihr Euch besinnen, daß am Fuß desselben das ausgetrocknete Bett eines Baches zu sehen war?“
    „Sehr genau, Sir.“
    „Dort treffen wir zusammen. Wer zuerst dort ankommt, der wartet.“
    „Das werde ich sein, da Ihr einen Bogen reitet.“
    „Wollen sehen. Ihr wollt noch immer nicht glauben, daß mein Rapphengst etwas wert ist.“
    „Hm! Sollte mich wundern, wenn ich später käme als Ihr. Aber erlaubt vorher, Sir! Ich meine nämlich geradeso wie Ihr, daß die Roten hier diese beiden Waisenknaben vermissen und nach ihnen suchen werden. Sie finden, daß die Goldfüchse fehlen, und folgen ihren Spuren. Hier gehen die zwei Tiere in das Wasser, am jenseitigen Ufer aber steigt nur ein Goldfuchs nebst meinem Braunen heraus. Wenn sie das nun bemerken? Wenn sie nun sehen, daß eins der Pferde umgewechselt worden ist!“
    „Das werden sie nicht, denn die Goldfüchse sind auch beschlagen, was mich sehr wundert. Ich vermute daher, daß sie gestohlen worden sind. Bei den Maricopas soll es keine Schmiede geben. Euer Brauner wird keine andere Spur machen als das Indianerpferd. Übrigens könnt Ihr Euch darauf verlassen, daß die Indsmen gar kein Mißtrauen haben werden. Sie werden sich die Spuren nur flüchtig ansehen und dabei erkennen, daß die ‚Zwei Finger‘ auf ihren Pferden das Lager verlassen haben, über den Fluß gesetzt sind und höchstwahrscheinlich die Absicht verfolgt haben, nach dem Silbersee voranzureiten, um sich als Kundschafter ihre Rittersporen zu verdienen. Das ist eigentlich eine Unbotmäßigkeit, die aber von jungen Leuten, die sich sehnen, den Namen eines Kriegers zu erlangen, sehr oft begangen wird. Es kann das freilich zu irgendeiner Unzuträglichkeit führen, und darum wird der alte ‚Eiserne Mund‘ ein wenig ungehalten auf seine ‚Beiden Finger‘ sein, im stillen aber wird er sich

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