52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)
heuert Belle in einem Bordell an, um sich von der Frigidität, die sie ihrem Mann gegenüber empfindet, zu befreien. Es ist schon lange her, dass ich das Wort »frigide« in einem ernsthaften Zusammenhang gehört habe. Sehr erhellend ist die Geschichte nicht, denn es stellt sich heraus, dass Belle nur ein wenig grob angepackt werden muss, um ihre eigene Lust an der Unterwerfung zu erkennen. Man kommt schnell dahinter,
dass das Drehbuch von einem Mann geschrieben worden sein muss.
Trotz allem finde ich Belles Konflikt zwischen dem Wunsch nach Sex und der Angst davor ziemlich erotisch, und die Ungewissheit, wie es mit dem nächsten Kunden sein wird, könnte auch mich antörnen. Ich merke jedoch, dass Herbert sich langweilt. Für seinen Geschmack bietet der Film einfach zu wenig Sex. Ich muss seine Begeisterung also ein wenig anfachen.
»Das sieht ja aus wie die Wäsche, die ich letzte Woche gekauft habe«, sage ich zu ihm und zeige auf eine der Prostituierten, die gerade elegant durch den Raum stolziert. »Soll ich sie vielleicht mal anziehen?«
»Von mir aus«, erwidert Herbert mit dem üblichen Desinteresse.
Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Dessous ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Erstens sind sie hübsch retro, was Herberts bevorzugte Stilrichtung darstellt. Außerdem ist der Slip im Schritt offen. Eigentlich ist es eher ein Minikleid mit Strumpfgürtel im Stil der 50er-Jahre. Der BH ist drahtbügelverstärkt, der Strumpfgürtel hat Strapse. Das Ganze in Bonbonrosa mit schwarzen Rüschen. Überzogen genug, um witzig zu sein, auf burleske Weise aber auch sexy. Ich laufe nach oben, um die Sachen anzuziehen und nehme auch noch ein Paar schwarzer Strümpfe mit roter Naht dazu. Dann komme ich die Treppe wieder heruntergeschlendert.
»Und, wie gefällt’s dir?«
Er schaut auf und grinst. »Hübsch.«
Ich lege mich ihm gegenüber ans andere Ende der Couch und öffne meine Beine. Herbert dreht sich zu mir und schaut mir zu. Irgendwie fällt es mir schwer, anzufangen. Es ist fast, als hätte ich vergessen, wie es geht. Ich bin verlegen, aber nur weil mir plötzlich bewusst wird, dass ich ihm hier quasi praktischen Unterricht erteile. Außerdem irritiert mich, dass Herberts Aufmerksamkeit zwischen mir und dem Fernseher hin und her springt.
Schließlich treffe ich eine Entscheidung. Ich muss in echt masturbieren und nicht bloß eine Vorstellung für Herbert geben. Es geht dabei nur um mich. Ich nehme meine Brille ab und schließe die Augen. Dann strecke ich die Beine und spanne die Bauchmuskeln an. Ich lecke mir die Lippen, atme ein wenig schwerer. Als ich die Augen wieder aufschlage, scheint Herbert vergessen zu haben, was sich auf dem Fernsehbildschirm tut. Er beobachtet mich konzentriert und ist mit seinem Gesicht nah an mich herangerückt. Ich ignoriere ihn und lasse mich wieder in meine eigene kleine Welt zurückfallen. So auf dem Rücken liegend, fällt es mir schwerer als sonst, aber langsam komme ich dorthin, wo ich hinwill. Herbert beginnt meine Schenkel zu streicheln und dann zu küssen. Das weckt mein Verlangen, ihn zu sehen, wie er sich selbst verwehrt, mich zu berühren, obwohl es ihn so offensichtlich reizen würde. Endlich halte ich es nicht mehr aus und ziehe sein Gesicht zu mir heran, was er bereitwillig geschehen lässt.
Ich erlebe einen der besten Orgasmen seit Jahren – einen echten Brüller –, weshalb ich auch sofort aufstehe und diese
Gefälligkeit erwidere, indem ich Herbert in meinen Mund kommen lasse. Das ist, glauben Sie mir, selbst in unserer neuen Weltordnung eine selten gewährte Gnade. Sein Penis ist dabei größer und härter, als ich das seit Jahren erlebt habe.
Selbst danach verspüre ich noch ungestilltes Verlangen. Ich ziehe Herbert auf mich, sodass ich seinen Penis mit meinen Schenkeln reiben kann, bis er wieder steht. Dann haben wir Sex mit Penetration, an den ich am Vortag nicht einmal hätte denken wollen und nach dem ich mich jetzt verzehre. Weil Herbert mir ins Ohr flüstert: »Streichel dich weiter«, setze ich mich auf ihn, damit er mich besser sehen kann. Bevor er sich versieht, überkommt mich ein weiterer Orgasmus.
»Gut«, sagt er. »Jetzt bin ich wieder dran. Ich masturbiere, während du meine Brustwarzen leckst.«
Wie immer füge ich mich seinen Wünschen nur zu gern.
Ich hatte schon immer ein Problem mit Blowjobs. Ich hasste sie und habe stets versucht, sie um jeden Preis zu vermeiden. Und ich schätze mal, dass ich sie in den ersten zehn
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