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53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten

53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten

Titel: 53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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kann binnen vierundzwanzig Stunden hier wieder eintreffen.“
    „Wohin ging die Reise?“
    „Hinauf in die Berge nach dem Silbersee. Roulin nahm sie mit. Er hatte ihr angedroht, sie dort an den Gräbern der Apachenhäuptlinge zu opfern, wenn sie sich weigere, seine Frau zu werden.“
    „Herrgott! Ich erschrecke!“
    „Sie haben keine Veranlassung zur Sorge. Ich befand mich mit einigen wackeren Freunden am See und es gelang uns, sein Vorhaben zu durchkreuzen. Fräulein Magda wurde gerettet und befindet sich bereits auf dem Rückweg –“
    Daß sie in Mohawk-Station geraubt worden war, wollte Steinbach natürlich nicht mitteilen, um der armen Mutter keine Sorge zu bereiten.
    „So haben wir Ihnen nicht nur unsere, sondern auch die Rettung unserer Tochter zu verdanken“, entgegnete bewegt die Frau.
    „Oh, ich selbst habe wenig dabei getan, es waren aber andere da, einige amerikanische Jäger, einige Deutsche, darunter zum Beispiel ein gewisser Rothe, der drüben im Dienst eines Herrn von Adlerhorst gestanden hatte.“
    Als Steinbach diesen Namen nannte, zuckte sie leicht zusammen. Hauser fragte:
    „Ist das nicht auch der Name, welchen Sie bereits vorhin oben auf dem Berg nannten?“
    „Ja. Sie haben ihn noch nicht gehört?“
    „Nein.“
    „Es ist sonderbar, daß er mir während meiner Reise so oft begegnet. So traf ich zum Beispiel einen Lord Eaglenest nicht weit von hier, in Gila-City.“
    „Eaglenest?“ fragte die Frau schnell und unvorsichtig.
    „Ja. Dieses Wort heißt wunderbarerweise zu deutsch auch Adlerhorst. Bei ihm befand sich ein deutscher Verwandter, der sich Hermann von Adlerhorst nannte.“
    „Hermann, Hermann! O mein Gott, ich –“
    Hauser gab ihr einen Wink, und sie schwieg erschrocken. Steinbach tat so, als ob er ihren Ausruf gar nicht beachtet habe und fuhr fort:
    „Und sodann gab es irgendwo einen jungen Deutschen, der Oberaufseher oder Verwalter einer Pflanzung war und sich abgekürzt Adler nannte, eigentlich aber wohl Martin von Adlerhorst hieß.“
    „Martin!“ entfuhr es ihr jetzt.
    „Diese beiden Adlerhorsts werden nächstens hier im Todestal zu sehen sein.“
    „Wann, wann?“
    „Das ist unbestimmt. Es scheint mir, wie bereits gesagt, beschieden zu sein, überall auf diesen Namen zu treffen. So lernte ich in Konstantinopel eine Sklavin kennen, ein wunderbar schönes Mädchen mit denselben blauen Augen und goldenem Haar wie Sie, Frau Hauser. Ich befreite sie aus der Sklaverei, und da stellte es sich heraus, daß sie eine Adlerhorst sei, die als kleines Kind mit der Amme einer entsetzlichen Katastrophe entronnen war. Die Amme lernte ich auch kennen.“
    Die Frau stützte sich schwer auf Hausers Arm.
    „Lebt sie noch?“ fragte sie.
    „Ja, beide, das Kind und die Amme.“
    „Wo?“
    „In Deutschland.“
    „Gott, wie gefährlich!“
    „Gefährlich? Wieso?“
    „Nun“, erklärte die Frau unter Zögern und Stocken, „ich will gestehen, daß ich den Namen Adlerhorst bereits einmal gehört habe. Es wurde drüben in der Heimat von einer Familie dieses Namens gesprochen, auf der ein großer, schwerer Fluch ruhen soll.“
    „Ein unverdienter!“
    „Denken Sie?“
    „Ja.“
    „Woher wissen Sie das?“
    „Ich vermute es aus allem, was ich gehört habe.“
    „Diese Adlerhorsts sollen sehr reich und glücklich gewesen sein, bis einst ein plötzlicher, jäher Wetterstrahl dieses Glück vernichtete und die Angehörigen des Hauses auseinander warf.“
    „So ist es. Der Wetterstrahl kam aus der Türkei.“
    „Wirklich?“ hauchte sie.
    Sie wankte. Hätte Hauser sie nicht gehalten, so wäre sie wohl umgesunken, dennoch fuhr Steinbach fort:
    „Und der Türke, der diesen Strahl schleuderte, hieß Ibrahim Pascha.“
    „Wie, Sie kennen diesen Namen?“
    „Ich kenne den Mann sogar persönlich. Er scheint unterstützt worden zu sein von einem Subjekt, das sich unter dem Namen Osman für einen Derwisch ausgab, eigentlich aber Florin hieß und Kammerdiener des Herrn von Adlerhorst gewesen war.“
    „Ich bin im höchsten Grad erstaunt. Woher wissen Sie das alles, Herr Steinbach?“
    „Ich erfuhr es zufällig. Ich lernte auch diesen Derwisch kennen. Es ist mir eins nur unklar, nämlich die Art und Weise, in der es möglich war, die sämtlichen Glieder dieser Familie dazu zu bewegen, ihrem Namen für immer zu entsagen und nie gegen jemand einzugestehen, daß sie ein Recht besitzen, sich Adlerhorst zu nennen.“
    „Das wird wohl ein Geheimnis bleiben.“
    „Vielleicht nicht. Ich

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