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595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

Titel: 595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo C. Parker
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eine Grundreinigung inklusive feuchten Auswischens des Kühlschranks.
    Um Viertel nach sechs trinke ich meine erste Tasse Kaffee und mache mich danach ans Werk.
    ***
    Um zwanzig vor zehn stehe ich erschöpft unter der Dusche. Die Wohnung ist blitzblank geputzt, das Bettzeug frisch und aus einem Supermarkt habe ich sogar einen Strauß Blumen besorgt, der nun im Wohnzimmer auf dem Tisch steht.
    Als es kurz darauf pünktlich bei mir klingelt, packen mich erneut Zweifel. Reichen meine bisherigen Maßnahmen aus, damit sie sich wohlfühlt?
    Ich öffne die Tür, unverzüglich verschlägt es mir den Atem. Sie trägt ein schwarzes Minikleid, die Haare hat sie mit einem roten Band aus der Stirn geschoben, die kniehohen, schwarzen Lederstiefel runden den erotischen Auftritt ab.
    »Hallo.« Sie haucht mir einen Kuss auf die linke Wange. In ihrer rechten Hand hält sie einen mittelgroßen Trolley, den ich ihr beim Betreten meines Zuhauses abnehme.
    »Schön ist es hier«, lobt sie mich.
    Innerlich balle ich die Faust. »Was hast du alles mitgebracht?«
    »Lass uns ins Schlafzimmer gehen, dann zeige ich es dir.«
    Ich wuchte den Koffer aufs Bett, sie entriegelt das Zahlenschloss und ermöglicht mir den Blick auf ihre Arbeitsutensilien. Mein Gehirn droht zu explodieren. Ich befürchte, dass mir Qualm aus den Ohren steigt. In ihrem Gepäck befinden sich Dessous, ein weiteres Paar Stiefel, zwei Paar High Heels, verschiedene Dildos, eine Großpackung Kondome, normal wirkende Kleidung, eine volle Tube Gleitcreme, eine Augenbinde, plüschige Handschellen, ein Krankenschwesterkostüm und eine Schulmädchenuniform.
    Sascha!, denke ich verzweifelt. Sofern mir dieses Wochenende zu viele Minuspunkte einbringt, musst du mich auf der Stelle zu dir holen!
    Ich warte, doch nichts passiert.
    »Gefällt dir, was du siehst?«, fragt sie lüstern.
    Sascha!, fordere ich gedanklich einen Wink über angemessenes Verhalten. Ich kann mein Vorhaben, lediglich zweimal Sex mit ihr zu haben, nicht einhalten. Ich schlage dir viermal vor. Falls mir das zu viel Minus einbrockt, verzichte ich auf die restliche Nachspielzeit!
    ***
    »Das ist unfair! Ich will mehr Zeit!« Tatsächlich hat Sascha meinem Ansinnen entsprochen und mich zu sich geholt. Jedoch komme ich mir auf den Arm genommen vor, weil er meinen Tonfall von unserer ersten Begegnung imitiert. »Kaum gebe ich sie dir«, fährt er in seiner mir bestens bekannten, affektierten Sprechweise fort, »verzichtest du. Entscheide dich gefälligst!«
    Diesmal vollzog sich der Eintritt des Todes schmerzlos. Wir stehen auch nicht am Rande eines Tunnels, sondern schweben in der Luft. Schäfchenwolken umhüllen meine Beine. Sascha wirkt genervt. In der Hand hält er einen altmodischen Rechenschieber.
    »Tut mir leid«, entschuldige ich mich. »Nach sorgfältiger Analyse meiner Situation ziehe ich den unverzüglichen Aufstieg in den Himmel vor.«
    »War das nicht meine Empfehlung?«, erinnert er mich besserwisserisch. Auf dem Rechenhilfsmittel befördert er zwei Kugeln klackernd von links nach rechts. »Ups«, murmelt er überrascht. »Karmadrama!«
    »Karmadrama?«
    Unschuldig lächelnd sieht er mich an. »Dein Konto weist durch diesen Entschluss ein Defizit auf.«
    »Was? Unmöglich!«
    »Nicht ganz«, widerspricht er mir. »Du wählst aus freien Stücken ein vorzeitiges Ableben. Folglich muss sich dein Damenbesuch mit deiner Leiche herumplagen. Sie wird sich deswegen schuldig fühlen, obwohl sie überhaupt nichts dafür kann. Das gibt Minuspunkte.«
    »Ich benehme mich seit deiner Warnung tadellos!«, verteidige ich mich.
    »Ist uns aufgefallen und dein Verhalten füllt deine Habenseite minimal auf. Trotzdem reicht das nicht, um dieses Ereignis auszugleichen.«
    »Also muss ich die Nachspielzeit beenden?«
    »Wäre besser. Ansonsten: Wiedergeburt als niedere Lebensform!«
    Diese Information klingt zwar tröstlicher als meine bisherige Vermutung der ewigen Verdammnis, falls mir die Erlösung verwehrt wird, dennoch spüre ich Groll wegen dieser Ungerechtigkeit.
    »Dann schick mich zu ihr zurück.« Plötzlich fällt mir etwas ein. »Warte! Wie oft darf ich Sex mit ihr haben?«
    Sascha verzieht den Mund. »Heikles Thema.«
    Nicht die Antwort, die ich hören wollte.
    »Wieso?«
    »Normalerweise bringt die körperliche Vereinigung von Mann und Frau kein Minus ein. Bei käuflichem Hintergrund ändern sich die Spielregeln. Das ordnen wir in die Kategorie ›erzwungen‹ ein.«
    »Erzwungen? Ich zahle viertausend Euro«,

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