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595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

Titel: 595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo C. Parker
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bevor sie sich wieder dem Geschehen auf dem Bildschirm zuwendet. Das angenehme Kribbeln auf meiner Haut, wo mich ihre Lippen berührt haben, hält bis zum Abspann an.
    Nach dem Heimkinoabend mache ich mich fürs Bett fertig. Zu gerne würde ich Saschas Meinung kennen, ob ich sie verführen darf. Andererseits will ich sie nicht vertreiben, falls sie kein Interesse an mir hat. Ihre Anwesenheit ist mir wichtiger als ein flüchtiger Austausch von Körperflüssigkeiten. Ich krieche unter die Decke, schließe die Augen und lausche ihren Geräuschen. Die Toilettenspülung, der Wasserhahn, eine elektrische Zahnbürste. Glückselig lächle ich, gleichzeitig spüre ich eine angenehme Müdigkeit. Heute Nacht werde ich tief schlafen.
    Die Tür zum Badezimmer geht auf, kurz darauf höre ich ihre gedämpften Schritte auf dem Fußboden. Ich öffne die Augenlider. Sie trägt ein weißes, knielanges Nachthemd, auf dem ein niedliches Pandababy abgebildet ist. Ohne dass ich darum bitte, kuschelt sie sich an mich. Wie am vergangenen Wochenende steigt mir ihr betörender Duft in die Nase, erneut verspüre ich das Bedürfnis, ihre Haare zu küssen.
    »Ich habe dich gegoogelt«, sagt sie nach einer Weile.
    »Was Interessantes dabei herausgefunden?«
    »Sind die Verkaufsränge auf Amazon aussagekräftig?«
    Schlagartig bin ich hellwach.
    »Platz 417.000 klingt nicht sehr spektakulär«, fährt sie fort.
    »Einige meiner Romane verkaufen sich deutlich besser«, wende ich ein. »Außerdem gibt es mehrere Millionen Bücher und im Allgemeinen wird die Bedeutung der Verkaufsränge völlig überschätzt.« Was mich vor dem Herzinfarkt nicht daran gehindert hat, mein Ranking täglich zu überprüfen.
    »In meiner Buchhandlung habe ich kein Kinderbuch von dir gefunden.« Ihre Stimme wirkt in keinster Weise hämisch.
    »Schlecht sortierter Laden. Ich werde mich bei der Geschäftsführung beschweren.«
    »Du konntest dir das Wochenende mit mir gar nicht leisten«, folgert sie messerscharf wie eine bildhübsche Ausgabe von Miss Marple.
    Bevor ich auf die erfolgreiche Kreditkartenabbuchung hinweisen kann, die das Gegenteil beweist, hebt sie ihren Oberkörper, sieht mir in die Augen und streichelt sanft mein Gesicht. »Trotzdem bin ich froh, dass du dir den Luxus gegönnt hast. Aber in den nächsten Tagen zahle ich, wenn wir ausgehen. Darüber verhandeln wir nicht.« Ihr linker Zeigefinger auf meinen Lippen unterstreicht ihre Worte, ehe sie sich von mir wegdreht.
    »Darf ich dich um einen Gefallen bitten?«
    »Um jeden.« Egal in welcher Stellung. Falls du mir Tiernamen geben willst, dann gib mir halt Tiernamen.
    »Kraulst du mir den Rücken?«
    Rückenkraulen gehört zu den weiblichen Vorlieben, die wir Männer niemals verstehen werden. Doch die meisten Männer lernen im Laufe ihres Lebens mindestens eine Frau kennen, die für eine Viertelstunde Rückenkraulen auf den Beischlaf verzichten würde. Das ist eine unumstößliche Tatsache. Ich versuche, körperliche Distanz zu wahren, während meine rechte Hand unter ihr Nachthemd schlüpft. Bereits bei der ersten Berührung stößt sie einen wohligen Seufzer aus, dem viele weitere folgen. Aufgrund dieser Geräusche verkleinert sich der Abstand zwischen uns an einer bestimmten Stelle.
    »Danke«, gurrt sie schließlich. Sie tastet nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. Kaum befindet sich das Schlafzimmer im Dunkeln, rutscht sie nach hinten und legt gleichzeitig meinen rechten Arm um ihre Taille. Die mühsam aufrechterhaltene Distanz wird durch die Löffelchenstellung hinfällig. Anscheinend stört sie der harte Widerstand, der gegen ihren Po drückt, nicht.
    »Schlaf gut und träum was Schönes«, flüstert sie.
    »Du auch.«
    Meinen letzten ungewollten, nächtlichen Erguss hatte ich mit siebzehn. Ob es zum zwanzigjährigen Jubiläum ein Revival gibt?

Morgenlektüre
    Erleichtert nehme ich am Morgen den trockenen Zustand meiner Shorts zur Kenntnis. Arabella schläft von mir abgewandt in der Embryonalstellung. Es kostet mich Beherrschung, sie nicht anzufassen oder mich wieder an sie zu pressen. Stattdessen stehe ich behutsam auf, um sie keinesfalls zu wecken. Ich will sie mit einem reichhaltigen Frühstück überraschen. In unserer kurzen, gemeinsamen Zeit soll sie meine Prinzessin sein.
    Nachdem ich mich im Bad frisch gemacht habe, schreibe ich ihr eine Notiz, dass ich zum Bäcker gegangen bin, und lege diese auf den Dielenboden. Danach mache ich mich auf den Weg. Es ist Viertel vor acht, die Luft ist

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