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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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mehr. Nicht zum ersten Mal hatte er das Gefühl, auf einem schwankenden Schiff zu stehen.
    „Ärgerst du dich nicht? Ich wollte dich nicht …“
    „Ich weiß, du wolltest dich nicht über mich lustig machen, aber du warst ausnahmsweise einmal nicht so tierisch ernst und verklemmt wie sonst. Das ist immerhin ein Anfang.“
    „Ich werde dich niemals verstehen.“
    „Ach, das ist egal. Gib mir einen Kuss.“
    Er wollte sie in die Arme schließen, doch sie berührte nur federleicht seine Lippen und schlüpfte an ihm vorbei. Er folgte ihr ins Wohnzimmer, wo ihre Jacke aus tiefgoldenem Samt über dem Sessel lag. Daneben saß Jacko und wartete auf seinen Einsatz.
    Sie griff nach der Jacke.
    „Wir brauchen den Hund nicht mitzunehmen, oder?“, fragte Francesco und half ihr in die Jacke. „Ich lasse ihn nicht hier. Das würde ihn nur verunsichern, er hat sich noch nicht richtig an mich gewöhnt. Komm, Jacko.“
    Sofort stellte sich der Hund vor sie, und sie griff nach der Halterung.
    „Lass uns gehen“, forderte sie ihn auf und folgte ihm zur Tür.
    Francesco begleitete die beiden zu seinem Wagen und ließ den Hund auf den Rücksitz springen, während Celia vorne einstieg.
    „Das Haus ist voller Gäste“, warnte er sie. „Meine ganze Familie hat sich bei uns versammelt, alle wollen dich kennenlernen, sogar meine Tante Angelica“, fügte er bedeutsam hinzu.
    „Ist das die, die in jedes Fettnäpfchen tritt?“
    „Habe ich dir von ihr erzählt?“
    „Nein. Aber in jeder Familie gibt es so jemanden.“
    „Ah ja. Okay, bei uns ist es Angelica.“
    „Ich werde mir den Namen merken“, versprach sie lachend.
    Als sie schließlich vor der Villa anhielten, stand die ganze Familie auf der Terrasse und sah zu, wie Celia, von dem Hund geführt und an Francescos Arm, die Stufen hinauf in die Eingangshalle ging. Dann stellte er sie vor, und alle hießen sie herzlich willkommen.
    „Ich habe so viel über Sie gehört, das meiste ist natürlich übertrieben. Aber das lässt sich nicht ändern, so sind die Menschen, nicht wahr?“, redete Angelica drauflos.
    „Celia, meine Liebe, möchten Sie ein Glas Rotwein oder lieber einen Weißwein trinken?“, mischte Hope sich rasch ein.
    „Nehmen Sie den Weißwein“, rief Angelica aus. „Der hinterlässt auf dem wunderschönen Kleid keine Flecken, falls Sie ihn verschütten. Das kann ja jedem passieren, wir haben Verständnis dafür. Wir beide müssen uns unbedingt mal in Ruhe unterhalten.“
    Alle hielten die Luft an. Francesco sah Celia entsetzt an. Sie hatte die Lippen zusammengepresst, so als hätte sie Mühe, die Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, zurückzuhalten.
    „Du hast doch versprochen, dich heute Abend mir zu widmen, Angelica“, rettete Toni die Situation. Er legte ihr den Arm um die Taille, führte sie durch den Raum und drückte ihr ein Glas Wein in die Hand. Von allen Seiten hörte man erleichtertes Aufatmen.
    „Was ist denn jetzt los?“ Celia war verblüfft.
    „Mein Vater flirtet mit Angelica, damit sie wenigstens in dieser Zeit keinen Schaden anrichtet“, schilderte Francesco die Situation.
    „Hat deine Mutter nichts dagegen?“
    „Im Gegenteil, sie hat ihn dazu verdonnert.“
    „Mir war von Anfang klar, dass mir deine Mutter gefallen würde.“
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit“, ertönte Hopes Stimme neben ihr. Sie hatte die letzten Worte mitbekommen. „Welchen Wein kann ich Ihnen bringen?“
    „Ein Glas Weißwein, bitte. Sie wissen schon, falls mir ein Malheur passiert.“
    „Unsinn! Sie verschütten nichts, dessen bin ich mir sicher.“

„Stimmt.“ Celia war belustigt. „Übrigens, Sie und Ihre ganze Familie können mich gern duzen, das ist nicht so förmlich.“
    „Gut. Und du redest uns dann auch nicht mehr mit Sie an.“
    Es wurde Celias Abend. Mit ihrer Schönheit, ihrem fröhlichen Lachen, ihrer Leichtigkeit und Unbefangenheit gewann sie alle Herzen. Francesco hielt sich absichtlich im Hintergrund. Ihm war klar, man beneidete ihn um diese mutige, weltgewandte Frau. Alle glaubten, er hätte mit ihr das große Los gezogen.
    Auf Drängen seiner Mutter hatte er sein Gedächtnis nach Celias Lieblingsgerichten durchforstet, die jetzt serviert wurden. Sie genoss die Aufmerksamkeit und das Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen. Und während sie von allem, was man ihr vorsetzte, etwas kostete, betonte sie immer wieder, wie gut ihr die köstlichen Gerichte schmeckten.
    Man bewunderte ihre guten Italienischkenntnisse und überbot sich

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