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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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gegenseitig, ihr den
    neapolitanischen Dialekt beizubringen.
    „Die besten Ausdrücke und Redewendungen stammen aus Neapel. Nimm zum Beispiel das Wort sfizio“, erzählte Primo.
    „Das kenne ich. Ich dachte, es sei bestes Italienisch.“
    „Nein, der Rest Italiens hat es übernommen. Weißt du auch, was es bedeutet?“ In Primos Stimme schwang ein Lächeln.
    „Klar! Ich liebe dieses Wort. Es beschreibt das prickelnde Gefühl, aus lauter überschäumender Lebensfreude etwas herrlich Dummes zu tun“, erwiderte sie geradezu begeistert.
    „Francesco war offenbar ein guter Lehrer, wenn du so gut Bescheid weißt.“
    Als alle Francesco anerkennend ansahen, fühlte er sich unbehaglich. Dieses Wort hatte er ihr nicht beigebracht. Er hatte nicht geahnt, dass sie es kannte. Offenbar hatte sie es ihm verheimlicht, und das aus gutem Grund, denn ihre Abenteuerlust hatte schließlich zu der Trennung geführt. Nach dem Essen begaben sich alle ins Wohnzimmer. Die Türen zur Terrasse waren weit geöffnet, und die angenehm kühle Nachtluft drang herein.
    Francesco gewann den Eindruck, seine Angehörigen standen Schlange, um mit Celia zu reden, die sich auf das Sofa gesetzt hatte. Momentan unterhielt sich Olympia, Primos Frau, die dessen Firma in Neapel leitete, angeregt mit ihr.
    Auf einmal entdeckte Olympia ihren Mann und rief ihm zu: „Celia hat versprochen, zu uns ins Büro zu kommen, um mit uns über Verbesserungsvorschläge auf dem Personalsektor zu reden. Passt es dir morgen?“
    Er zögerte kurz. „Sicher, kein Problem“, antwortete er dann.
    Celia lachte. „Keine Angst, euch entstehen keine zusätzlichen Kosten. Ich arbeite effizient, also kostenbewusst oder kostensenkend, nur so kann man den Umsatz steigern.“
    „Du kannst bei mir anfangen“, schlug Francesco unvermittelt vor. „Ich habe die Niederlassung gerade eröffnet, und wir können zusammenarbeiten. Hast du noch freie Termine?“
    „Klar.“ Sie zog sogleich ihren Taschencomputer hervor und gab etwas ein.
    Carlo beobachtete die Szene mit wachsender Bewunderung. „Du hast sie uns viel zu lange vorenthalten, lieber Bruder.“ Er sprach so leise, dass nur sie beide es hören konnten.
    „Ich muss etwas richtigstellen. Ihr seht die Sache falsch, wir sind nur gute Freunde, das ist alles.“ Francesco redete genauso leise. „Wir hatten monatelang keinen Kontakt.“
    „Aber jetzt seid ihr wieder zusammen, oder?“
    „Meine Güte, du bist genauso schlimm wie unsere Mutter.“
    „Das ist unmöglich, niemand ist so schlimm wie sie“, entgegnet Carlo mit viel Wärme in der Stimme. „Möchtest du noch ein Glas Wein, Carlo?“ Hope tippte ihm von hinten auf die Schulter.
    „Mutter! Ich hatte keine Ahnung, dass du hinter mir stehst“, rief er mit Unschuldsmiene aus. „Damit das klar ist: Schminkt es auch ab, meine Hochzeit zu planen“, mischte sich Francesco energisch ein. Carlos belustigtes Lächeln verschwand, als er Francescos gequältem Blick begegnete. Plötzlich ertönte hinter ihnen Angelicas schrilles Lachen, während Toni aufgelöst auf Hope zukam. „Wie viel Wein hat sie getrunken?“, fragte sie sogleich.
    „Zu viel, aber anders konnte ich sie nicht mehr beschäftigen“, verteidigte Toni sich.

„Du solltest sie nicht betrunken machen, sondern mit ihr flirten.“ Auf einmal erhellte ein liebevolles Lächeln Hopes Gesicht. „Früher konntest du einer Frau den Kopf auch ohne Alkohol verdrehen.“ „Das war eine völlig andere Situation, mein Liebling. Da ging es mir ja auch um dich.“
    „Angelica kommt auf uns zu“, verkündete Francesco in dem Moment entsetzt.
    Jetzt waren rasche Entscheidungen gefordert. Carlo tauchte ab in Richtung Stereoanlage, und kurz darauf erklang Tanzmusik.
    „Darf ich bitten?“, forderte er seine Frau Della auf und nahm sie in die Arme.
    „Komm, wir tanzen auch“, wandte Toni sich an Hope.
    „Und wer tanzt mit mir?“, rief Celia lächelnd.
    „Ich natürlich.“ Francesco zog sie hoch. „Ehe jemand anders mir zuvorkommt.“
    „Was war eigentlich los?“, erkundigte sie sich, während sie sich im Takt der Musik drehten. „Es herrschte auf einmal so eine spannungsgeladene Atmosphäre.“
    „Hast du nichts mitbekommen?“ Er hoffte, dass sie seine Bemerkung über die Hochzeitsplanung nicht gehört hatte.
    „Nein, ich habe mich mit Olympia unterhalten. Erst als ich das schrille Lachen im Hintergrund hörte, wurde ich aufmerksam.“
    „Das war meine Tante Angelica. Sie hat einen kleinen Schwips, weil mein

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