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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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war nur daraus geworden? „Hätten wir etwas anders machen können?“, fragte er nachdenklich. „Wir sind so, wie wir sind. Vielleicht mussten wir uns gegenseitig verletzen …“
    „Und einander in der Dunkelheit verfehlen“, fügte sie philosophisch hinzu.
    „Aber du fürchtest dich nicht vor der Dunkelheit“, erinnerte er sie.
    Celia stand so dicht vor ihm, dass es ihm ganz natürlich vorkam, ihr die Hände auf die Schultern zu legen. Sie hob das Gesicht und schien ihn anzublicken, als sie antwortete: „Nein. Es gibt dafür andere Dinge, vor denen man Angst haben muss.“
    „Nicht für dich. Du fürchtest dich vor nichts und niemandem.“

„Nur manchmal komme ich mit den Menschen nicht zurecht, stimmt’s?“, flüsterte sie.
    „Es gibt Menschen, denen man nicht helfen kann.“
    „Man kann jedem helfen, wenn …“
    „Ja? Wenn was?“
    „Ach, Francesco …“ Sie schüttelte den Kopf.
    Es tat ihm weh, sie so hilflos zu sehen. Beinahe wie von selbst senkte sich sein Kopf, und er legte die Wange an ihre.
    Celia erbebte, sie ließ ihn jedoch gewähren. Und das ermutigte ihn, die Lippen über ihr Gesicht gleiten zu lassen. Sie hob die Hände und legte sie auf seine Schultern, dann schob sie sie langsam weiter, bis sie seinen Nacken berührten. Francesco lehnte sich etwas zurück, um sie zu betrachten. Vielleicht verriet ihm ihre Miene, was in ihr vorging.
    Als er ihren sanften, zärtlichen Gesichtsausdruck sah, war er tief gerührt. Auch so etwas wie Verwunderung glaubte er zu erkennen.
    Er hielt den Atem an, während sie mit den Fingern behutsam die Konturen seines Gesichts nachzog, sein Kinn und seine Lippen berührte. Es fiel ihm zunehmend schwerer, seine Gefühle zu beherrschen. Er sehnte sich danach, Celia fest an sich zu pressen, sie bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen und sie so zu lieben wie damals, als sie nicht genug voneinander hatten bekommen können. Mühsam beherrschte er sich und wartete, ob sie ihre Lippen auf seine legte. Und dann tat sie es wirklich. Die Zeit schien stillzustehen. Nichts hatte sich geändert, sie küsste ihn noch genauso liebevoll wie damals. Sein Leben lang würde er davon träumen und sich nach diesen Küssen sehnen.
    Eigentlich müsste ich meinem Vorsatz treu bleiben und mich zurückhalten, überlegte er. Aber so stark war er nicht, wenn es um Celia ging.
    Immer wieder reizte und verführte sie ihn mit den Lippen und erinnerte ihn an alles, was er eigentlich vergessen wollte. Schließlich erwiderte er ihre Küsse und übernahm sanft, aber entschlossen die Führung.
    Alles war gut, sie waren wieder zusammen, und das war das Einzige, was wirklich wichtig war. Sie zuckten zusammen, als das Telefon läutete. Francesco fluchte leise.
    „Ich dachte, du hättest das Handy ausgeschaltet.“
    „Das ist das Festnetztelefon.“
    Ärgerlich und frustriert löste er sich von ihr, griff nach dem Telefon und rief unwirsch: „Hallo? … Nein, sie kann jetzt nicht mit Ihnen reden … Es ist mir egal, wie dringend es ist. Rufen Sie später noch einmal an.“
    „Wer ist es?“
    „Sandro! Hier.“ Er reichte er den Apparat. „Wimmle ihn ab.“
    Sein barscher Ton wirkte wie eine kalte Dusche. Er versucht ja schon wieder, mich zu kontrollieren, schoss es ihr durch den Kopf.
    „Sandro? Ich hatte dir doch versprochen, ich würde zurückrufen. Konntest du nicht warten?“ „Nein, dann geht uns ein lukratives Geschäft durch die Lappen“, antwortete er. „Dieser
    Geschäftsmann, den wir als Kunden gewinnen wollen, steht unter Zeitdruck. Er will unbedingt mit dir reden. Bitte, Celia, wir brauchen den Vertrag.“
    „Stimmt“, gab sie zu. „Ich rufe ihn sofort an. Gute Nacht“, beendete sie das Gespräch.
    „Das war’s wohl, oder?“, stellte Francesco kühl fest. „Du tanzt nach seiner Pfeife.“
    „Keineswegs. Es geht hier um etwas Geschäftliches und nicht um Sandro“, entgegnete sie genauso kühl.
    „Zum Teufel mit dem Geschäft.“
    „Das aus deinem Mund zu hören, hätte ich niemals zu hoffen gewagt.“
    „Hättest du die Arbeit nicht ausnahmsweise einmal vergessen können?“
    „Begreifst du eigentlich nicht, dass genau das meine Absicht war? Ich wollte das Telefon läuten lassen, aber du hast dich eingemischt und mir Befehle erteilt. Ist dir nicht zu vermitteln, dass ich nicht bereit bin, mir von dir Vorschriften machen zu lassen?“
    „Okay, ich verschwinde besser“, fuhr er sie an. „Dann kannst du in Ruhe telefonieren.“
    „Richtig. Gute Nacht.“
    Noch

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