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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Schwall kalter Luft mit. Er stampfte mit den Stiefeln auf die Fußmatte und zitterte, als Wärme ihn einhüllte. Er zog seinen Parka aus. Die Beamtin nahm ihn und hängte ihn über Reachers geliehenen Parka.
    Holland durchquerte die Eingangshalle, nickte Reacher zu und ging an ihm vorbei in die Küche. Er erklärte Janet Salter, er habe keine Neuigkeiten für sie, sondern sei nur zu einem Höflichkeitsbesuch vorbeigekommen. Sie bat ihn, in der Bibliothek zu warten. Sie sagte, sie werde Kaffee kochen und ihn mitbringen. Reacher verfolgte, wie sie einen alten Perkolator aus dickem, matt glänzendem Aluminium füllte. Das Ding hatte ein umsponnenes Zuleitungskabel. Es war praktisch eine Antiquität. Es hätte aus einem nach dem Zweiten Weltkrieg ausgemusterten Bomber B-24 Liberator hergestellt sein können. Reacher erbot sich, ihr zu helfen, aber sie winkte ab und sagte: »Gehen Sie, und warten Sie mit dem Chief in der Bibliothek.« Also gesellte Reacher sich dort zu Holland und erkundigte sich: »Wie kommen Sie voran?«
    Holland fragte: »Womit?«
    »Mit dem Wagen draußen an der östlichen Stadtgrenze. Mit dem toten Kerl am Steuer.«
    »Wir wissen nicht so recht, ob unsere ursprüngliche Annahme richtig war. Dass eine Beweiskette unterbrochen werden sollte, meine ich. Vielleicht handelt es sich lediglich um einen gewöhnlichen Raubüberfall, der schiefgegangen ist.«
    »Wie das?«
    »Der Kerl war Anwalt, aber in seinem Wagen fand man keine Aktentasche. Haben Sie so was schon mal gehört? Ein Anwalt ohne Aktentasche? Vielleicht hat jemand sie mitgenommen.«
    »Hatte er eine Geldbörse in der Tasche?«
    »Ja.«
    »Eine Uhr am Handgelenk?«
    »Ja.«
    »Wurde er im Gefängnis erwartet?«
    »Nicht laut Besucherliste. Sein Mandant hatte keinen Besuch angefordert. Aber seine Kanzlei behauptet, einen Anruf erhalten zu haben.«
    »Dann war das kein gewöhnlicher Raubüberfall. Er ist an den Tatort gelockt worden. Seine Aktentasche hat er nicht mitgenommen, weil es nichts zu schreiben gab. Nicht bei diesem Mandanten.«
    »Schon möglich. Wir ermitteln auch in dieser Richtung weiter.«
    »Wer hat in seiner Kanzlei angerufen?«
    »Ein Unbekannter. Wie bei den ersten fünf Malen. Von einem Handy aus, das wir nicht aufspüren können.«
    »Wer ist der Mandant, den er im Gefängnis besucht hat?«
    »Irgendein Dummkopf, aus dem wir nie etwas herauskriegen werden. Wir haben ihn vor acht Wochen verhaftet, weil er ein Haus angezündet hat. Aber wir warten noch immer auf das Ergebnis der psychologischen Begutachtung. Weil er mit niemandem redet, der ihm nicht passt. Kein einziges Wort.«
    »Ihr Bikerfreund scheint eine gute Wahl getroffen zu haben.«
    Draußen in der Küche begann der Perkolator zu blubbern. Dieses Geräusch war laut, Reacher konnte es deutlich hören. Dann breitete sich Kaffeeduft aus. Reacher tippte auf kolumbianischen Kaffee: grob gemahlen und einigermaßen frisch. Er sagte: »Mrs. Salter und ich haben über die Rohstoffversorgung des Labors gesprochen, das Ihrer Meinung nach dort draußen existiert.«
    »Sie halten uns für nachlässig und glauben, dass wir sie unnötig in Gefahr bringen, weil es eine brauchbare Alternative gebe?«
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    »Wir haben’s versucht, das können Sie mir glauben. Durch Bolton kommt nichts. Das wissen wir sicher. Folglich werden die Rohstoffe von Westen her transportiert. Für die Interstate ist die Highway Patrol zuständig. Wir haben dort draußen nichts zu sagen. Zuständig sind wir nur für die Bezirksstraße, die von Norden ins Lager führt. Wir lassen sie nach dem Zufallsprinzip von Streifenwagen kontrollieren. Buchstäblich zufällig. Ich würfle die Tage auf dem Schreibtisch aus.«
    Reacher sagte: »Ich habe die Würfel gesehen.«
    Holland nickte. »Das tue ich, weil wir unbedingt verhindern wollen, dass unsere Kontrollen sich vorhersagen lassen. Aber bisher haben wir kein Glück gehabt. Die Kerle beobachten uns ziemlich genau, schätze ich.«
    »Okay.«
    »Mit dem Prozess hat dieser Fall ein Ende. Oder mit der Verfahrensabsprache am Abend zuvor. Bis dahin bleibt alles in der Schwebe. Aber in einem Monat ist’s vorbei.«
    »Peterson hat mir erzählt, dass es unmöglich ist, den Krisenplan zu umgehen.«
    »Er hat recht. Wir haben natürlich Einspruch erhoben, aber die Vereinbarung hat der Bürgermeister abgeschlossen. Viel Geld, viele Fallstricke. Das Justizministerium würde uns jahrelang streng überwachen.«
    »Ein geschenkter Gaul.«
    »Macht mehr

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