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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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den beiden Flüssen, und dort, wo sie sich vereinigen, habe ich dasselbe Problem. Überall nur hartes Felsgestein. Keine Steinchen, keine Ablagerungen, weder Sand noch Lehm.«
    »Und was heißt das?«, fragte Whitney ungeduldig.
    »Sie könnten in alle drei Richtungen weitergegangen sein – flussabwärts oder einen der beiden Flüsse entlang flussaufwärts«, erwiderte Two-Elk, ehe sie, an Finnerty gewandt, fortfuhr: »Sie müssen entscheiden, ob wir das Risiko eingehen und hier auf sie warten sollen.«
    Der Marshall blies die Backen auf. »Ich brauche mehr Informationen.«
    »Was ist mit dem Sensor, den uns dieser Physiker mitgegeben hat?«, fragte Two-Elk. »Wenn sie zu dem Stein unterwegs sind, werden sie doch in die Richtung gegangen sein, wo das Signal am stärksten ist.«
    »Klingt plausibel«, sagte Finnerty.
    Die Deputy zog den Reißverschluss ihres Schutzanzuges auf und holte das kleine Gerät heraus. Sie schaltete es ein, ging damit zu den beiden Flussläufen und richtete es flussaufwärts. Das goldene Unendlichkeitssymbol auf dem kobaltblauen Bildschirm pulsierte an beiden Wasserläufen gleich stark. Als sie aber das Gerät flussabwärts hielt, war der Ausschlag bedeutend stärker.
    »Der Stein befindet sich in dieser Richtung«, sagte Finnerty, sichtlich enttäuscht. Er dachte einen Augenblick nach, dann fuhr er fort: »Two-Elk hat eigentlich Recht. Gregor sucht den Stein. Warum versuchen wir nicht, diesen Stein zu finden und dort auf ihn zu warten, Whitney?«
    »Weil ich Tom kenne«, erwiderte Whitney entschlossen. »Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um diese Nachricht zu hinterlassen. Diese Nachricht besagt, dass er um Mitternacht hier an dieser Stelle sein würde. Und das wird er.«
    Finnerty schnallte seinen Helm ab, ging in die Knie und hielt ihn ins Wasser. »Aber was, wenn sie Tom und Cricket gezwungen haben, flussabwärts zu gehen?«, fragte er. »Wenn wir hier bis Mitternacht warten, könnte es sein, dass wir um Stunden zu spät kommen. Wir sollten zumindest ein Stück in dieser Richtung nach Spuren suchen. Wenn wir keine finden, kehren wir um.«
    Er erhob sich und setzte den Helm wieder auf. Die Strapazen der ständigen Dunkelheit und des Schlafmangels hatten in seinem Gesicht Spuren hinterlassen.
    »Und was ist, wenn Tom früher als wir hierher zurückkommt?«, fragte Whitney. »Dann könnte es sein, dass es zu dem unkontrollierten Schusswechsel kommt, den Sie, wie Sie sagen, um jeden Preis vermeiden wollen.«
    »Ich glaube, dieses Risiko muss ich eingehen«, gab Finnerty verdrossen zurück. »Wir gehen in diese Richtung und sehen, ob wir dort Spuren finden.«
    Der Marshall drehte seine Stirnlampe auf die größte Helligkeit, als wolle er damit zeigen, dass seine Entscheidung unwiderruflich war. Whitney sank das Herz. Sie drehte sich um, als suche sie etwas – irgendetwas, das ihr Aufschluss darüber geben konnte, wohin Tom und Cricket gegangen waren.
    »Gehen wir«, sagte Finnerty. »Flussabwärts.«
    Whitney holte tief Luft und wollte sich gerade umdrehen, um dem Marshall und seiner Deputy zu folgen, als sie unweit der östlichen Einmündung des Flusses ohne Wiederkehr blaugrüne Schlieren im Wasser bemerkte.
    »Den Teufel werden wir tun.«

    Am nördlichen Rand der Terrasse, 35 Meter vom Zusammenfluss der beiden Wasserläufe entfernt, in eineinviertel Meter Höhe, bauten sie eine halbkreisförmige Steinpyramide, deren oberer Rand aussah wie eine Festungsmauer mit Schießscharten für den Marshall und seine Deputy. Als sie fertig waren, setzten sie sich auf ihre Schleifsäcke hinter dem Wall auf flache Steine. Finnerty und Two-Elk nahmen ihre Helme ab und legten sie neben sich auf den Boden, dann zogen sie sich graue Kapuzenmützen über den Kopf. Die Maschinenpistolen lagen in ihrem Schoß.
    »Wie im Wald bei der Jagd, wenn man auf das Wild wartet«, meinte Finnerty zufrieden.
    Two-Elk verdrehte die Augen. Das lange Warten, die Hoffnung und die Angst machten Whitney zu schaffen. Durch Finnertys Schießscharte hindurch hatte sie einen Ausblick auf den Überhang, der den einmündenden Fluss ohne Wiederkehr überwölbte. So konnte sie zwar Tom und Cricket aus dem Wasser steigen sehen, aber wenn sie ein paar Schritte weitergingen, würde sie sie sofort aus den Augen verlieren. Doch bis dahin, dachte sie, war sowieso alles vorbei.
    »Schalten wir die Lampen aus«, sagte Finnerty.
    Whitney sah ihn an. »Vorher möchte ich Sie noch etwas fragen.«
    »Bitte«, sagte er.
    »Ich habe mich

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