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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Whitney. »Ich habe Cricket versprochen, dass ich zu ihrem Leichtathletikwettkampf wieder da bin. In maximal vier Stunden sind wir wieder draußen.«
    »Wunderbar«, sagte Jeannie. »Wie wär’s, wenn wir jetzt dieser Höhlenkrebs-Orgie einen Überraschungsbesuch abstatten!«
    Whitney lachte noch, als sie ihre Stirnlampe anmachte und durch den schwarzen Spalt in der Höhlenwand trat.
    Von nun an war ihre Sicht auf den Lichtkegel der Lampe begrenzt. Die glitschigen, grau gesprenkelten Höhlenwände rückten enger zusammen. Sie stieß mit dem Helm gegen die glatte Decke, verlangsamte ihren Schritt und richtete den Lichtstrahl in die pechschwarze Finsternis vor ihr. Die Höhle wurde kleiner, feuchter, enger, ein Ort, der durchaus klaustrophobische Gefühle auslösen konnte.

10.24 Uhr
Louisville, Kentucky
    Im Vorstadthaus von Damian Finnerty, Polizeichef von Ostkentucky, läutete das Schlafzimmertelefon.
    »Nein«, stöhnte Finnerty.
    Der Marshall und seine Frau Natalie, die gerade ihre Nachtschicht als OP-Schwester hinter sich hatte, waren mitten im Liebesakt und steuerten schweißgebadet auf den Orgasmus zu.
    »Geh nicht ran«, bat Natalie. »Lieber Himmel, geh nicht ran.«
    Seit zwei Jahren versuchten die beiden verzweifelt, Kinder zu bekommen. Ein einfacher Test hatte vor einer Stunde ergeben, dass Natalie einen Eisprung hatte. Sie rief ihren Mann im Büro an und beorderte ihn nach Hause.
    »Ich muss«, ächzte der Marshall und löste sich von seiner Frau. »Ich habe gesagt, ruft mich nur im Notfall an.«
    Er setzte sich auf die Bettkante, überlegte, wie unglaublich sexy er seine Frau noch nach sieben Jahren Ehe fand, und griff nach dem Hörer. »Ich hoffe, dafür gibt’s einen guten Grund.«
    »Gut würde ich nicht sagen«, erwiderte Mark Boulter, Captain der Polizei des Staates Kentucky.
    Finnerty, irischer Abstammung, war ein stattlicher Mann, eins fünfundachtzig groß, mit rötlich braunem Haar, heller sommersprossiger Haut und einem gestählten Körper. In entspannter Stimmung war er ein gewinnender Mensch mit rascher Auffassungsgabe, angenehmen Umgangsformen und einer Vorliebe für Bücher. Aber Finnerty war nicht entspannt. Nicht jetzt. Er stand neben dem Bett und hörte aufmerksam zu.
    »Vor etwa 45 Minuten trat eine Beamtin namens Margaret Afton ihren Dienst in der Funkzentrale der Polizei von Kentucky an«, berichtete Boulter. »Ihr fiel eine Notiz auf, die ihr Vorgänger auf dem Computerbildschirm hinterlassen hatte. Die Nachricht besagt, dass um 9.45 Uhr ein Gefangenentransport aus der Haftanstalt Eddyville im Gefängniskrankenhaus von Louisville hätte eintreffen sollen und dass die Wärter versichert hatten, seine Ankunft in der Zentrale zu melden.
    Als Afton um 10.15 Uhr immer noch nichts von dem Transporter gehört hatte, versuchte sie, über die vereinbarte Staatspolizeifrequenz Verbindung mit ihm aufzunehmen, erhielt aber keine Antwort. Daraufhin rief sie im Gefängniskrankenhaus an und erfuhr, dass der Bus noch nicht eingetroffen war. Bei einem Anruf in Eddyville hörte sie, dass der Kontakt mit dem Bus und dem Begleitfahrzeug seit über drei Stunden abgebrochen war.
    Afton fand im Computer Aufzeichnungen über die vorherigen Funkkontakte mit dem Transporter und stellte fest, dass der letzte Kontakt mit dem Bus irgendwo östlich von Central City stattgefunden hatte.«
    »Komm zur Sache«, sagte Finnerty, ohne auf den finsteren Blick seiner hübschen Frau zu achten.
    »Afton nahm mit dem Büro des Sheriffs von Central City Kontakt auf; die Mitarbeiter dort erreichten Sheriff Michael Arnet beim Frühstück in einer Raststätte«, fuhr Boulter fort. »Afton erklärte Arnet, sie hätte keine Leute in der Gegend, und bat ihn, einen Streckenabschnitt von 25 Kilometern des Highway 62 abzusuchen, der sich angesichts des brennenden Tanklasters als Umleitung anbot. Arnet erreichte um 10.24 Uhr den Peabody-Nationalpark und bemerkte hinter einer Anhöhe frische Bremsspuren, die zu dunklen lachenartigen Flecken am Straßenrand führten. Arnet stieg aus, um die Flecken zu untersuchen, und entdeckte Blut. Die Blutspur führte ihn zu einem Graben, in dem er die Leichen von drei Wärtern fand. Sie hatten bereits Fliegen angelockt.«
    »Mein Gott«, sagte Finnerty. »Wie viele sind entkommen?«
    »Vier Häftlinge«, erwiderte Boulter. »Sie haben einen Wärter bei sich.«
    »Geisel?«
    »Vermutlich.«
    Finnerty griff nach seiner Unterhose. Natalie presste sich ein Kissen auf den Mund, um den Aufschrei

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