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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Physiologie und erste Hilfe wusste, zeigten die Medikamente kaum Wirkung. Der Mann konnte jederzeit einen Schlaganfall erleiden.
    Tom überlegte, ob es ihm wohl gelingen könnte, Gregor so unter Stress zu setzen, dass er tatsächlich einen Schlaganfall bekam. Er schauderte bei dem Gedanken. Aber schließlich musste er sich doch verteidigen. Er musste Cricket verteidigen, und zwar mit allen Mitteln.
    Cricket setzte sich und lehnte ihren Kopf an Toms Schulter. »Geht’s dir gut, Dad?«
    »Mein Bauch fühlt sich an, als wäre mir ein Lastwagen drübergefahren«, sagte er. »Und dir?«
    »Mir fehlt nichts«, sagte sie. »Glaubst du, dass Mom es weiß?«
    »Bestimmt.«
    Cricket traten Tränen in die Augen. »Glaubst du, wir werden sie jemals wieder sehen?«
    Tom griff ihr unters Kinn und sah ihr in die Augen. »Wir werden sie wieder sehen, weil wir hier lebend rauskommen. Wehe, du lässt einen anderen Gedanken zu, hast du mich verstanden?«
    Cricket schmiegte sich an ihn. »Ja«, flüsterte sie.
    Drei Meter von ihnen entfernt saß Lyons und beobachtete sie, wandte sich aber ab, als Mann Gregor fragte: »Wie weit ist es noch? Meine Füße machen nicht mehr mit.«
    »Wie weit würdest du reisen, um das Universum in der Hand zu halten?«, erwiderte Gregor.
    »Was ist das wieder für eine Antwort?«, murrte Mann.
    »Eine Antwort, die dich reich machen könnte«, gab Gregor zurück.
    »Auf was habt ihr es eigentlich abgesehen?«, fragte Tom.
    »Das geht dich einen Dreck an«, sagte Kelly. »Halt’s Maul, solange du nicht gefragt wirst.«
    Aber Gregor erwiderte: »Sie sind Wissenschaftler, Burke. Sie könnten es verstehen.«
    »Hey«, mischte sich Kelly ein. »Das ist genau wie früher im Knast, Gregor. Je weniger er weiß, umso besser für ihn und für uns.«
    Doch Gregor achtete nicht auf Kelly. Sein blasses Gesicht bekam plötzlich Farbe. »Am besten lässt es sich mathematisch darstellen, aber ich werd’s Ihnen allgemein verständlich erklären«, sagte er im Tonfall eines frisch gebackenen Professors. »Es geht auf die Ägypter zurück. Sie haben als Erste Metalle verarbeitet und die ersten Legierungen hergestellt; sie haben Gold und Silber gemischt, um Schmuck für den Pharao herzustellen.
    Gleichzeitig«, fuhr Gregor fort, »verfeinerten die Griechen ihre Methode der logischen Untersuchung, was in den ersten wissenschaftlichen Experimenten des Aristoteles gipfelte. Diese beiden Kräfte – die ägyptische Metallurgie und das rationale Denken der Griechen – trafen in Alexandria aufeinander, damals das Zentrum der Gelehrsamkeit. Und so wurde das große Arkanum geboren, die Wissenschaft der Alchemie.«
    Tom starrte Gregor ungläubig an, dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte. »Alchemie?«, gluckste er. »Sie bilden sich doch nicht etwa ein, Sie hätten einen Stein der Weisen hier versteckt, der Blei in Gold verwandeln kann? Das ist ja lächerlich!«
    Er konnte nicht aufhören zu lachen, und Gregor kochte förmlich vor Wut.
    »Ich ha-habe das im übertragenen Sinn gemeint, Sie Dummkopf«, stotterte er. »Die ersten Wissenschaftler haben versucht, die Grundbausteine des Universums zu verändern. Was diese Spinner im Mittelalter nicht begriffen, war, dass der Stein der Weisen keine Substanz war, die sich isolieren ließ. Er war ungezügelte Energie. Transformative Energie. Auch der Urknall war nichts anderes als der Ausbruch der schöpferischen Kraft des Universums. Ich habe sie nutzbar gemacht, diese schöpferische Kraft. Und das Medium dieser schöpferischen Kraft wollen wir uns zurückholen.«

16. Juni 2007
4.15 Uhr
Munk-Kamm
Labyrinthhöhle
    Dr. Jeffrey Swain sah durch die Gitterstäbe des abgeschlossenen Tors am Nautilus-Eingang der Labyrinthhöhle. Kühlfeuchte Luft, die einen leichten Fäulnisgeruch mitbrachte, stieg aus der dunklen Spalte im Boden, die von zwei aus der Erde ragenden, verwitterten grauen Kalksteinbögen begrenzt wurde.
    »Überprüfen, Chester«, sagte Swain.
    Schwer atmend und schwitzend nach dem anstrengenden Fußmarsch den Munk-Kamm hinauf, rückte Chester seine Brille zurecht und ging auf den Höhleneingang zu. Aus seinem Rucksack holte er ein Gerät heraus, das ungefähr doppelt so groß war wie ein Minikassettenrekorder. Das Gehäuse war aus grünem Metall und mit einer kräftigen Nylonkordel, zwei kleinen Bildschirmen und einer kurzen gummierten Antenne versehen.
    Swain trat neben seinen Neffen. Im Licht der Dämmerung hatte Chester solche Ähnlichkeit mit seiner Mutter,

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