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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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die elektronische Karte aufrief, umständlich seinen Sender aus dem Schleifsack holte und ihn mit einer Hand auf das Gerät gerichtet hielt, während er mit der anderen eine Funktionstaste drückte. In der oberen rechten Ecke des Bildschirms erschien ein rotes Licht. Die winzige, in den Computer eingebaute Faseroptikkamera war jetzt aktiviert und aufnahmebereit.
    »Beeilung«, fauchte Kelly.
    »Dreißig Sekunden noch«, sagte Tom und blickte direkt ins Kameraobjektiv. »Mein Ziel ist die Stelle, wo sich der Vergessene Fluss und der Fluss ohne Wiederkehr treffen. Mit etwas Glück werden wir den jeder Beschreibung spottenden Weg hinter uns bringen und morgen um Mitternacht da sein.«
    »Der Kerl trickst irgendetwas«, sagte Gregor.
    Tom drückte eine Funktionstaste, mit der er die Messdaten an die Repeater schickte – Geräte, die er zusammen mit NASA-Technikern überall in der Höhle installiert hatte. »Fertig«, sagte er und stand auf. »Gehen wir.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Lyons und sah Tom forschend an.
    »Ganz sicher.«
    In diesem Augenblick hörten sie weit draußen in der Haupthöhle einen ohrenbetäubenden Schlag.
    Gregor zog die Pistole. Lyons wirbelte die Pumpgun herum.
    »Los jetzt!«, schrie Kelly.
    Tom zögerte. Er horchte auf das Geräusch von Schritten.
    Kelly riss Cricket hoch und hielt ihr den Elektroschocksender unter die Nase. »Bewegt euch oder sie kriegt was.«
    Tom warf einen letzten Blick in den dunklen Gang, der zu dem unterirdischen Berg zurückführte, dann nahm er zwei Vorratssäcke und taumelte auf das andere Ende der Grotte zu.

22.25 Uhr
Königsschloss
Munk-Kamm
Labyrinthhöhle
    Schweiß lief Whitney von der Stirn zwischen die Augen und tropfte ihr von der Nase. Mit aller Kraft versuchte sie, die letzten Brocken des zersplitterten Steins über ihrem Kopf herauszuschlagen, ohne dass der ganze Durchgang in sich zusammenstürzte.
    Ihre Anspannung war so groß, dass sie hätte schwören können, vor einer Viertelstunde Toms Hilferufe gehört zu haben. Seine Stimme hatte so echt und so nah geklungen, dass sie begonnen hatte, zu hyperventilieren und wie besinnungslos auf das letzte Stück Stein einzuschlagen, das den Durchgang versperrte. Dann hatte sie innegehalten, um noch einmal Toms Stimme zu hören. Aber es blieb still.
    »Wie kommen Sie voran?«, fragte Finnerty. Der Marshall war unmittelbar hinter ihr, bis zu den Schultern im Geröll.
    »Dieser Brocken sitzt buchstäblich felsenfest«, sagte Whitney. »Vielleicht hat Two-Elk doch Recht und wir sollten umkehren.«
    »Haben Sie uns nicht vorhin einen Vortrag gehalten von wegen positives Denken?«, fragte Finnerty. Er hielt ihr sein Kampfmesser hin. »Versuchen Sie’s mal damit.«
    Am liebsten hätte sie sich auf den Boden gelegt und auf den Schlaf gewartet – bereit, alles hinzunehmen, was kommen mochte. Aber irgendetwas – die Erinnerung an Toms Stimme, die durch die Felswand zu ihr gedrungen war – gab ihr die Kraft, Finnertys schweres Messer zu nehmen und unter den Steinbrocken zu schieben. Von ihrem Helm rieselten Steinchen. Sand und Staub wirbelten durch die Luft.
    Sie wartete, bis sich der Staub gelegt hatte, dann versuchte sie, den Stein herauszustemmen. Vergeblich. Sie schob die Klinge noch ein Stück weiter in den Spalt und drückte erneut. Jetzt rieselte so viel Staub und Geröll herunter, dass sich Whitney ducken und das Tuch fest auf den Mund pressen musste. Als sich der Staub gelegt hatte, sah sie, dass der Stein, der den Durchgang versperrte, sich nicht von der Stelle bewegt hatte.
    »Verdammt nochmal«, schrie sie und schlug mit der Kante der geballten Faust gegen den Stein.
    Plötzlich bewegte er sich. Nicht viel, aber er war doch ein Stück weit aus seiner Position gerutscht. Whitney stützte sich mit den Füßen an der Wand ab und schlug noch einmal mit der Faust gegen den Stein. Diesmal verschob er sich um fünf Zentimeter.
    »Was ist?«, fragte Finnerty.
    »Noch eine Sekunde«, sagte Whitney. Sie hob einen faustgroßen Kalkstein vom Boden auf und schlug damit mit aller Kraft gegen den Stein, der jetzt heraussprang und über den Boden rollte. Ein Luftzug strich Whitney übers Gesicht.
    »Gleich haben wir es geschafft«, rief sie. »Ich spüre es. Wir sind …«
    Sie hielt inne. Nur noch durch ein faustgroßes Stück Fels in ihrer Position gehalten, rieben die beiden riesigen Versturzblöcke ächzend aneinander.
    »Raus hier! Raus hier!«, brüllte Whitney. »Der Gang stürzt ein!«
    Vom Gewicht der

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