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68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

Titel: 68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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mit den dreitausend Gulden, welche mir gehörten.“
    „Das stimmt. Er hat sie gebucht. Dieser Mann hat nämlich über seine Schurkereien höchst gewissenhaft Buch geführt. Bitte, was taten Sie in Ihrer nun jedenfalls sehr bedrängten Lage?“
    „Ich vermietete mich, hatte aber traurige Zeit, da ich nicht Ungarisch verstand und nur einen einzigen Anzug besaß. Klaus hatte mir alles gestohlen und mir nur das gelassen, was ich auf dem Leib trug. Ich diente bei verschiedenen Herrschaften, versuchte manches andere, alles ohne Glück und Erfolg, bis ich in Preßburg eine liebe Herrschaft fand, bei der ich nun jahrelang verblieb. Es war eine Witwe, eine Baronin von Gulijan, welche in der Moldau und Walachei bedeutende Besitzungen hatte. Ihr Lieblingssitz war ein Schloß in der Nähe von Slatina, wohin ich ihr folge. Zu dem Schloß gehörten zwei Mühlen. Auf einem Spaziergang betrat ich die eine derselben. Denken Sie sich meinen Schreck, als ich den Müller erblickte – Klaus war es.“
    Der Assessor warf einen teilnehmenden Blick zu ihr hinüber.
    „Es ist leicht begreiflich, daß Sie im höchsten Grad überrascht gewesen sind. Was tat aber er?“
    „Er tat ganz fremd gegen mich.“
    „Der Schurke!“
    „Ich aber sah deutlich, daß er mich erkannte, denn er zuckte im ersten Augenblick förmlich zusammen.“
    „Sind Sie öfters mit ihm zusammengekommen?“
    „Nur allzu oft. Gleich an diesem ersten Mal kam er mir, als ich ging, heimlich nach. Er leugnete gar nicht, es zu sein, obgleich er einen anderen Namen trug. Aber er verlangte von mir, daß ich ihn nicht kennen solle.“
    „Und Sie? Was antworteten Sie?“
    „Ich versprach ihm, ihn nicht zu kennen. Dieses Versprechen wurde mir sehr leicht. Ich verachtete ihn. Aber ich verlangte natürlich auch mein Eigentum zurück. Er versprach mir, es mir nach und nach zurückzuerstatten, wenn ich ihm verspräche, seiner Frau nicht mitzuteilen, was ich von ihm wisse.“
    „Er hatte also indessen geheiratet?“
    „Nein, sondern er war bereits verheiratet gewesen, als er mich durch das Versprechen der Ehe verlockte, ihm zu folgen.“
    „Sollte man das für möglich halten?“
    „Oh, er war ein schrecklicher Mensch und ist es auch noch heut. Er hatte bereits hier gewohnt, als Knappe in der unteren Mühle, und war dann in die Fremde gegangen, an die untere Donau. Dort hatte er die Tochter eines sehr reichen Müllers verführt und dadurch das Jawort ihres Vaters erhalten, aber keinen Pfennig Mitgift. Darum war er unter dem Vorwand einer Geschäftsreise zu uns zurückgekehrt, um mich zu verführen und mein Geld in seine Hand zu bekommen. Als er es hatte, verließ er mich. Er hatte es für unmöglich gehalten, daß ich ihn finden würde. Von jetzt beginnt eine Zeit, deren Erlebnisse ich für Erfindung einer müßigen Phantasie halten würde, wenn es nicht meine eigenen Erlebnisse wären. Der Silberbauer tritt da als ein wahrer Satan auf, er und der andere Müller, ein Kumpan und Helfershelfer von ihm, namens Keller, dessen Aufenthaltsort ich leider trotz aller meiner Bemühungen nicht habe ausfindig machen können.“
    „Ist er fort von dort?“
    „Ja. Er verschwand mit Klaus zur gleichen Zeit, nachdem beide Taten verübt hatten, deren jede einzelne sie ins Zuchthaus hätte bringen müssen.“
    Der Lehrer war aufmerksam geworden.
    „Verzeihung!“ sagte er. „Haben Sie keine Ahnung, wohin dieser Keller sich gewendet hat?“
    „Nein, aber vermutlich doch auch nach Deutschland, da er auch ein Deutscher war.“
    „Können Sie mir seine Person beschreiben?“
    „Schwarz, stark und kräftig mit rohen Zügen. Sein Benehmen war noch roher als sein Gesicht. Er war ein würdiger Spießgeselle Klausens.“
    „Hatte er Familie?“
    „Seine Frau und Klausens Frau waren Schwestern. Beide starben. Klaus hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, Keller aber nur eins, nämlich eine Tochter.“
    „Wie hieß diese?“
    „Pauline. Sie wurde von ihrer Mutter und infolgedessen von allen anderen Paula genannt.“
    „Wunderbar, daß Sie diesen Mann nicht gefunden haben, da Sie doch Klaus fanden.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Daß er hier in der Nähe wohnt, nur wenige Stunden von hier. Er ist's, von welchem Klaus die türkischen Goldstücke gekauft hat.“
    „Der Talmüller?“ rief der Assessor erstaunt.
    „Ja. Seine Tochter heißt Paula, und der Fex, von welchem ich Ihnen vorhin erzählte, ist höchstwahrscheinlich kein anderer als jener geraubte kleine Baron

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