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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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viel Aufregung ist kein kleines Plastikspielzeug wert.« Sie reichte es Sylvie, die es in die Tasche ihrer gestreiften Schlaghose steckte.
    »Aber es gehört doch mir!«, protestierte Ethan.
    »Jetzt gehört es mir!« Mit jedem Wort unterstrich Sylvie ihren hübschen französischen Akzent.
    »Danke, Sylvie.« Alice ging mit Nell und Peter zur Haustür.
    »Tut mir Leid, dass sie sich jetzt doch noch gestritten haben.«
    »Ach was.« Sylvie schürzte die Lippen. »In zwei Sekunden hat er alles vergessen.«
    Auf der Straße redeten Nell und Peter die ganze Zeit von der kleinen Lego-Figur. Zu Hause machte Alice ihnen Abendbrot, und nach ihrem Bad kuschelten sie sich im Ehebett an Alice, die ihnen Pu der Bär von A. A. Milne vorlas. Sie schliefen in Alices Armen ein. Mike arbeitete heute lange, deshalb ließ sie sie im Ehebett, deckte sie zu und löschte das Licht.
    Als sie den Abwasch gemacht hatte, holte sich Alice den Laptop an den Küchentisch und schaltete ihn ein. Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, den Namen Julius Pollack bei Google einzugeben. Und was dabei herauskam, überraschte sie.
    Zahlreiche Klageschriften, Artikel über Prozesse. Die Webpage einer Mieteranwaltsgruppe listete fast hundert Objekte auf, die ihm gehörten oder an denen er einen Anteil hatte. In allen Auflistungen oder Artikeln hieß es immer: »Julius Pollack und sein Partner bei Metro Properties« .
    Alice blickte auf die Uhr. Es war fast elf, zu spät, um Pam anzurufen und zu fragen, wer Pollacks Partner war. Sie lehnte sich zurück und lauschte auf die Stille, die sie umgab. Abends, wenn die Kinder schliefen, war sie eigentlich selten allein, und normalerweise lief der Fernseher. Als sich in der Haustür ein Schlüssel drehte, dachte sie: Endlich ist Mike zu Hause.
    Sie stand auf und ging durch das Wohnzimmer zur Wohnungstür. Sie wollte gerade den Türknauf drehen, als sie hörte, wie jemand die Treppe hinauftrampelte. Leise öffnete sie die Tür einen Spalt weit und erblickte Julius Pollack von hinten. Er trug einen blassrosa Regenmantel und – trogen sie ihre Augen? – silberne High Heels. Sie zog sich in den dunklen Flur zurück und blickte ihm nach, bis er in seiner Tür verschwunden war.
    Was hatte Julius Pollack dazu bewogen, ihr Haus zu kaufen? Es war ein schönes Haus in einem der besten, alten Häuserblocks im Viertel. Er war reich und wollte respektabel erscheinen, aber er wollte auch Privatsphäre. Er hätte sich ein Penthouse irgendwo in Manhattan leisten können. Höchstwahrscheinlich wollte er ihre Wohnung nicht, um sie zu vermieten, sondern er wollte sich in diesem großen, alten Haus in Brooklyn verstecken. Warum? Weil er ein Transvestit war? So schockierend war das heutzutage nun auch wieder nicht. Es musste noch mehr dahinter stecken.
    Sie schlich in die Eingangshalle und ging leise zur Haustür, als sie auf einmal stehen blieb. Von oben hörte sie ein hohes, dünnes Schreien. Sie trat an den Fuß der Treppe und lauschte angestrengt. Das Schreien war weit weg, aber sie hörte, wie es zunahm. Sie war sich ganz sicher: Da oben musste ein Baby sein.
    Langsam ging sie die Treppe hinauf, wobei sie sich schwer auf das Geländer stützte, damit die Stufen nicht knarrten. Dann blieb sie stehen und lauschte erneut. Jetzt war alles still. Leise schlich sie weiter.
    »Alice!«
    Mike stand im Foyer. »Was machst du da?«
    »Psst!«
    Rasch eilte sie die Treppe wieder hinunter. Sie hörte Schritte in der Wohnung oben, aber kein Geschrei mehr. Das Baby hatte sich wieder beruhigt.
    »Was ist los?« Er klang erschöpft. Es war fast Mitternacht, und er war eben erst aus der Werkstatt gekommen.
    »Komm rein«, flüsterte sie.
    Er folgte ihr in die Wohnung. Sie schloss die Tür und sperrte ab.
    »Mike, das musst du dir anhören«, sagte sie, und dann erzählte sie ihm alles über Julius Pollack, Metro Properties und das schreiende Baby oben.
    »Na ja«, sagte Mike schließlich, »das ist wirklich seltsam.«
    »Wir sollten die Polizei informieren, findest du nicht auch?« Mike stand auf, ging leise durch das Wohnzimmer und öffnete die Wohnungstür. Sie quietschte ein wenig.
    »Pst!« Alice folgte ihm. »Was machst du jetzt?«
    Mike blieb mucksmäuschenstill stehen, während Alice ihn hinter der halb offenen Tür beobachtete. Nachdem er eine Minute angestrengt gelauscht hatte, blickte er sie an, schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen: »Nichts.«
    Es war so still, dass Alice ihren eigenen Atem hören konnte. Ihr Körper

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