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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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erwiderte sie. »Fünf Minuten.«
    Pam dirigierte sie zum Esstisch und nahm Häuserblock und Rechner zur Hand. Zwanzig Minuten später war Alice überzeugt, dass sie und Mike sich ein Haus für eins Komma zwei Millionen Dollar leisten konnten, vorausgesetzt, es hatte zwei Mietwohnungen und lag in einer Gegend, in der man relativ hohe Mietpreise verlangen konnte. Sie war völlig verblüfft.
    »Ihre eins Komma zwei Millionen heute waren damals meine hundertfünfzigtausend«, erklärte Pam. »Und noch eine gute Neuigkeit. Ich habe heute Nachmittag ein wenig recherchiert. Obwohl die Wohnung Ihrer Freundin mietpreisgebunden war, war sie bei der Wohnungsbehörde nicht registriert, also liegt der Ball beim Vermieter, wenn irgendjemand mit ihm spielen will.« Pam warf die Hände hoch, sodass Alice ihre angeschwollenen Finger sah, in die die Ringe einschnitten. »Aber als ich gesehen habe, wer es ist, wusste ich, dass ich auf gar keinen Fall mit ihm spielen will. Julius Pollack ist der Schlimmste von dem ganzen Vermietergesocks, dem ich in meinem ganzen Leben begegnet bin. Aber eigentlich hat es mich nicht überrascht.«

KAPITEL 19
    A lice war fassungslos darüber, dass Julius Pollack Laurens Vermieter gewesen war. Die ganzen Jahre über war der Mietvertrag über Metro Properties gelaufen, ein gesichtsloses Unternehmen. Jetzt, da ein Name dahinter stand, ergab es einen Sinn, warum so erbittert um Laurens und Tims Kündigung gekämpft worden war. Alice war so aufgebracht über diese Entdeckung, dass sie, als sie in die Warren Street einbog, beinahe in Laufschritt verfallen war.
    Zahllose Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Hatte sie Julius Pollacks Namen heute früh im Café nicht Pam gegenüber erwähnt? Dieses wichtige Detail hatte sie doch bestimmt nicht ausgelassen? Julius Pollack. Ihr war nie in den Sinn gekommen, dass es in ihrer überschaubaren Wohngegend so etwas wie einen Grundbesitz-Tycoon geben könnte; dass die Mieter in Carroll Gardens Marionetten sein könnten, die ein einziger Mann nach seinem Gutdünken tanzen ließ. Alice lief noch schneller, der Schweiß rann ihr übers Gesicht, und als sie bei Maggie ankam, war sie so erschöpft, dass sie kaum die Treppe hinaufkam.
    »Was ist los?«, fragte Sylvie erschrocken, als sie ihr die Tür aufmachte.
    »Ich dachte, ich sei zu spät«, keuchte Alice. »Mit den Kindern alles in Ordnung?«
    »Ja. Sie haben die ganze Zeit gespielt. Komm doch rein, ich hole dir etwas zu trinken.«
    »Ja, ein Glas Wasser wäre toll.«
    Alice folgte Sylvie in Maggies weiße Küche und setzte sich dort auf einen Hocker, während Sylvie ihr ein Glas Eiswasser einschenkte. Die plötzliche Kälte auf ihrer Zunge beruhigte sie. Sie trank in tiefen Schlucken.
    »Ich habe gerade herausgefunden«, sagte sie dann, »dass mein neuer Vermieter und Laurens alter Vermieter ein und dieselbe Person sind.«
    Sylvie zog die Augenbrauen hoch. »Ach ja?«
    »Pam hat es mir erzählt. Offensichtlich ist der Mann sogar noch schlimmer, als ich gedacht habe.«
    Alice leerte ihr Glas und stellte es auf die Marmortheke. Sylvie setzte sich auf den Hocker neben sie. Die Stimmen der Kinder drangen aus dem Zimmer unten, hell und zeternd, aber dann löste sich alles in Gelächter auf.
    »Ich habe das Gefühl, dass das etwas zu bedeuten hat«, sagte Alice, »aber ich komme nicht darauf.«
    Sylvie ergriff Alices Glas, um es nachzufüllen.
    »Danke«, sagte Alice. Dieses Mal trank sie nur die Hälfte.
    »Pam hat gesagt, sie überprüft ihn für mich. Sie ist eine tolle Person, oder? Danke, dass du uns zusammengebracht hast.«
    »Bitte«, erwiderte Sylvie. »Gern geschehen.«
    Die Kinder kamen die Treppe herauf und stritten sich lautstark um ein Spielzeug, das jeder von ihnen haben wollte: ein winziger Lego-Astronaut mit einem Helm, dessen Visier man hochklappen konnte. Nell hielt die begehrte Figur fest in der Hand, und beide Jungen versuchten sie ihr zu entreißen.
    »Ethan«, sagte Sylvie, »du sollst dein Spielzeug doch mit deinen Gästen teilen.«
    Alice trat zu den Kindern, um den Streit zu schlichten.
    »Nell, lass es los. Es gehört Ethan. Lass es los!«
    »Siehst du?«, triumphierte Ethan. »Es gehört mir!«
    »Gib es mir, Nell«, sagte Alice und zog Peter von seiner Schwester weg. »Sofort.«
    Nell reichte ihr das kleine Plastikspielzeug. Alice hielt es hoch und schüttelte den Kopf.
    »Ihr seid Freunde«, sagte sie. »Und ihr streitet euch wegen so was?«
    »Aber…«
    »Nein«, unterbrach Alice Peter. »So

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