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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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fühlte sich auf einmal unerträglich schwer an. Sie ging ins Wohnzimmer, ergriff das Telefon und ihr Adressbuch und sank auf die Couch. Auch Mike kam wieder in die Wohnung zurück, und es knarrte und quietschte, als er die Tür schloss und absperrte.
    »Ich habe kein Baby gehört«, sagte er. »Bist du sicher, dass du es gehört hast?«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte Alice. »Zumindest glaube ich es.«
    »Alice…«
    » Mike. «
    »Willst du wirklich die Ermittler anrufen?«
    Sie nickte. Ja, sie würde Frannie auf jeden Fall anrufen, auch wenn sie jetzt auf einmal unsicher wurde.
    »Es ist Mitternacht«, wandte Mike ein.
    »Sie haben ja auch Nachtschicht.« Alice suchte die Nummer aus ihrem Adressbuch heraus. »Entweder sind sie da oder nicht.«
    Mike setzte sich neben Alice auf die Couch und beobachtete sie, als sie Detective Viola oder Detective Giometti langte. Sie wurde durchgestellt, und schließlich kam wachhabender Beamter ans Telefon und erklärte ihr, Frannie habe Frühschicht und fange um acht Uhr an, und Giometti käme normalerweise ein wenig später als sie.
    »Kann ich Ihnen denn helfen?«, fragte er.
    Alice zögerte. »Nein, danke«, erwiderte sie schließlich. »Es hat bis morgen früh Zeit. Könnten Sie Detective Viola bitte ausrichten, dass ich angerufen habe?« Sie wiederholte nochmal ihren Namen und ihre Telefonnummer und legte auf. »Vielleicht hätte ich es ihm doch sagen sollen, was meinst du?« Nachdenklich blickte sie Mike an.
    »Nein, das war schon richtig so. Es hat Zeit bis morgen früh.« Mike beugte sich vor und ergriff ihre Hand.
    »Komm, lass uns zu Bett gehen. Sie rufen morgen früh schon wieder zurück.«
    Sie gingen ins Bett, und Mike schlief sofort ein, aber Alice fand keinen Schlaf. Und wenn nun Ivy genau hier in diesem Haus ist und ich brauche nur nach oben zu gehen, um sie zu finden?, fragte sie sich immer wieder. Sie schlüpfte aus dem Bett und legte sich oben auf die Couch. Immer wieder lauschte sie angestrengt in Richtung Decke. Noch ein einziger Schrei, dachte sie, dann würde sie sofort wieder bei der Polizei anrufen.
    Die Stunden vergingen, und draußen zeigte sich der erste helle Streifen am Horizont. Schließlich schlief sie doch noch ein und träumte von Ivy, die gierig an Laurens Brust trank. Als sie mit einem Ruck hochfuhr, war sie im ersten Moment erleichtert darüber, dass sie tatsächlich geschlafen hatte, aber dann wurde ihr mit zunehmender Verzweiflung bewusst, dass Lauren tot war. Und sie dachte an Ivy und das schreiende Baby gestern Abend.
    Sie musste einfach wissen, ob Ivy den Mord überlebt hatte. Sie musste es wissen, damit sie sich an etwas klammern konnte. Aber war das Babygeschrei gestern Abend überhaupt real gewesen oder hatte sie es sich nur eingebildet?
    Sie stand auf und trat an die Wohnungstür. Sie öffnete sie einen Spalt weit und lauschte nach oben. Aber da war nichts, nur die schwere Stille des frühen Morgens.
    Es wurde acht Uhr, aber das Telefon klingelte nicht. Nell und Peter machten unten Lärm, als sie sich anzogen, und dann kam Mike hinauf. Er warf Alice, die vor dem Laptop saß, eine leere Teetasse neben sich, einen Blick zu.
    »Heute Abend nimmst du eine Schlaftablette, Alice, ja?«
    Seit sie ihn kannte, war seine Haut morgens besonders warm und glatt, und sie fasste ihn dann gerne an. Sie trat auf ihn zu und küsste ihn. Seine Lippen waren weich.
    »Ja, okay.«
    Alice machte den Kindern Waffeln, frische Erdbeeren und Milch zum Frühstück. In der Zwischenzeit bereitete Mike ihnen rasch ihren Lunch zu. Dann zog er sich die Arbeitsklamotten an, in denen er gestern Abend nach Hause gekommen war, und zwanzig Minuten später waren alle aus der Tür. Alice begann das Frühstücksgeschirr abzuräumen und wollte es gerade in die Spülmaschine stellen, als das Telefon klingelte.
    »Ich rufe doch nicht zu früh an, oder?« Es war Pam, nicht Frannie, aber Alice freute sich trotzdem über den Anruf.
    »Unserer Besichtigungstermin heute früh verschiebt sich. Können Sie auch nachmittags um zwei?«
    »Klar, kein Problem«, erwiderte Alice. »Pam? Wer ist denn der Partner von Julius Pollack bei Metro Properties?«
    »Er hat Angestellte…«
    »Nein, ich meine seinen Partner.«
    »Was für einen Partner? Soweit ich weiß, arbeitet er allein.« Alice erzählte Pam, was sie im Internet gelesen hatte.
    »Ich sehe mal zu, was ich herausfinde. Wenn ich vor zwei Uhr auf etwas stoße, rufe ich Sie an, ansonsten reden wir hinterher darüber, ja?«
    »Danke,

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