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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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muss euch was sagen. Alice, Ihnen wird es nicht gefallen. Setzen Sie sich.«
    Ray schob Alice sofort einen Stuhl ans Bett und drückte sie sanft darauf.
    »Für euch zwei Bullen könnte es auch interessant sein«, fuhr Pam augenzwinkernd fort.
    Frannie lächelte. Alice fiel auf, dass Frannies Ponyfransen in den letzten zwei Wochen lang geworden waren und ihr fast in die Augen fielen. Sie musste dringend zum Friseur, und außerdem brauchte sie vermutlich Schlaf und etwas Ordentliches zu essen. Wenn sie alles überstanden hatten, dachte Alice, dann würde sie Frannie zum Abendessen in ihr neues Haus einladen, um zu versuchen, sie als Freundin zu gewinnen.
    »Legen Sie los«, ermunterte Frannie Pam. Giometti zückte bereits Füller und Notizblock.
    »Es könnte sie zu sehr anstrengen, wenn sie zu viel redet«, wandte Esther ein. »Wir dürfen nicht vergessen, was sie durchgemacht hat.«
    »Wenn sie müde wird, hören wir sofort auf«, erwiderte Frannie. »Aber es könnte wirklich wichtig sein.«
    »Hast du gehört, Mom? Es ist wichtig. Also lass mich reden.« Pam räusperte sich und wollte gerade beginnen, als Ray sie unterbrach.
    »Soll ich fotografieren?«, fragte er, »um das Gespräch zu dokumentieren? Ich habe meine Kamera dabei.«
    »Funktioniert sie denn auch?«, fragte Pam.
    »Liebling, ich habe dich mit jedem Besucher, jedem Arzt und jeder Krankenschwester fotografiert. Ich habe schon ein ganzes Album voll!«
    »Hoffentlich nicht das blöde rotschwarze, oder?«
    »Nein. Ich habe extra ein neues gekauft, das wird dir gefallen.«
    Pam und Ray tauschten einen innigen Blick.
    »Ist schon okay«, warf Giometti ein und zeigte auf seinen Notizblock. »Das hier reicht.«
    Achselzuckend lehnte Ray sich an die Wand am Kopfende von Pams Bett und legte ihr die Hand auf die Schulter, als sie sagte:
    »Unsere süße kleine Sylvie ist kein Engel.«
    Sie berichtete, was am Morgen ihres angeblichen Selbstmordversuchs geschehen war.
    »Ich habe versucht herauszufinden, wer der Partner Ihres Vermieters ist«, sagte sie zu Alice. »Zuerst fragte ich im Büro herum, aber niemand wusste etwas. Judy war an dem Tag nicht da, und da sie die Chefin ist, reichen ihre Akten natürlich am weitesten zurück, deshalb dachte ich, ich schaue mal bei ihr im Computer nach. Ich stocherte also so herum und geriet zufällig in das Netzwerk, das mit ihrem Computer zu Hause verbunden ist.«
    »Zufällig absichtlich, oder?«, warf Esther ein. »So wie ich es dir beigebracht habe.«
    Pam grinste. »Judy arbeitet viel zu Hause.«
    » Arbeitet. « Ray verdrehte die Augen. »Trinkt würde es wohl eher treffen. Pam leitet dieses Büro seit Jahren.«
    »Na ja«, fuhr Pam fort, »ich schaute mich also ein bisschen um und entdeckte ein paar interessante Dinge. Auf Judys Dateien zu Hause gab es eine ganze Menge über Metro, das sage ich euch, eine ganze Menge. Es stellte sich heraus, dass sie nicht nur Geschäfte mit den Typen macht, sondern auch eine starke persönliche Beziehung zu der Firma hat.«
    Natürlich war ihnen mittlerweile allen klar, dass Judy Sal Cattaneos Geliebte war, aber sie ließen Pam weitererzählen, um ihr nicht die Überraschung zu verderben.
    »Der Partner ist niemand anderer als Sal Cattaneo«, fuhr Pam fort, »und meine altjüngferliche Chefin Judy scheint auch nicht gerade ein Engel zu sein.« Pam schwieg, um die dramatische Wirkung ihrer Worte zu erhöhen.
    »Ich fand heraus, dass Judy und Sal ein Paar sind, und zwar schon seit vielen, vielen Jahren.«
    Letzteres war Alice dann doch neu, aber Frannie wirkte nicht besonders überrascht, als sie sich erkundigte: »Wie lange denn schon?«
    »Seit mindestens dreißig Jahren, seit Sal verheiratet ist. Es hat sogar schon angefangen, bevor er heiratete. Judy hat alles aufgeschrieben und im Computer gespeichert. Es liest sich wie ein herzzerreißender Liebesroman. Ich konnte gar nicht aufhören.«
    »Warum auch?«, warf Esther ein. »Sie hat es doch extra da hineingeschrieben, damit es jeder lesen kann.«
    »Das befand sich in einer ihrer persönlichen Dateien auf ihrem Computer zu Hause, Esther.« Ray presste die Lippen zusammen, offensichtlich war er mit den Ermittlungsmethoden seiner Frau und seiner Schwiegermutter nicht einverstanden.
    »Jedenfalls war Sal verlobt mit seiner Sandkastenliebe, Angie, ließ sich aber mit Judy ein, als sie in die Nachbarschaft zog. Zu dieser Zeit waren Leute, die von woanders hierher zogen, noch richtige Außenseiter.«
    »Heute immer noch«, warf Alice

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