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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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müs­sen ihn noch heu­te nacht er­wi­schen«, sag­te Foo­te. »Er hat bei je­man­dem das Pen­ta­gramm ge­se­hen – bei ei­nem von uns.«
    »Was ist das?« frag­te Ja­mes.
    »Es ist ein fünf­za­cki­ger Stern in ei­nem Kreis, ein ur­al­tes ma­gi­sches Sym­bol und in al­len mys­ti­schen Bü­chern er­wähnt, bis zu­rück zum vier­ten oder fünf­ten Buch Mo­se. Der Wer­wolf sieht es auf der Hand­flä­che sei­nes nächs­ten Op­fers.«
    Ein keu­chen­der Schrei ent­rang sich Do­ris’ Lip­pen.
    »Al­so das war es!« rief sie. »Großer Gott, ich bin die­je­ni­ge! Er sah ir­gend et­was auf mei­ner Hand, als wir im Kor­ri­dor mit­ein­an­der spra­chen. Er war sehr er­schro­cken und ließ mich prak­tisch ste­hen. Er sag­te, daß er mich vor et­was war­nen wol­le, und dann …«
    »Be­ru­hi­gen Sie sich«, sag­te Ben­ning­ton. »Je mehr wir sind, de­sto si­che­rer sind wir. Und wir sind ja al­le hier.« Trotz­dem konn­te er sich nicht be­herr­schen, ver­stoh­len über sei­ne Schul­ter zu bli­cken.
    »Das ist ei­ne häu­fi­ge Er­schei­nung bei ly­kan­thro­pen An­fäl­len«, be­stä­tig­te Lund­gren. »Aber, Paul, Sie ir­ren sich über die Be­deu­tung, die er für einen Ly­kan­thro­pen hat. Das Pen­ta­gramm be­deu­tet et­was ganz an­de­res. Do­ris, ich möch­te Sie et­was fra­gen.«
    »Ja – bit­te, na­tür­lich, Dok­tor Lund­gren. Was möch­ten Sie wis­sen?«
    »Was ha­ben Sie heu­te abend mit der Knet­mas­se ge­macht?«
    »Ich – ich woll­te Paul Foo­te einen Schreck ein­ja­gen«, sag­te sie fast un­hör­bar.
    »Wie? Glau­ben Sie mir, Do­ris, das ist sehr wich­tig. Wie?«
    »Aus sei­ner Zi­ga­ret­te kräu­sel­te sich ein Rauch­fa­den. Ich – ich ver­such­te, ihm die Ge­stalt…«
    »Spre­chen Sie wei­ter.«
    »… ihm die Ge­stalt ei­ner Sta­tu­et­te zu ge­ben«, sag­te Foo­te tro­cken. Er spür­te kal­ten Schweiß auf sei­ner Stirn. Das Mäd­chen warf ihm einen Sei­ten­blick zu; dann nick­te es und schlug die Au­gen nie­der. »Die Mu­sik war wie ein An­reiz«, mur­mel­te sie.
    »Sehr gut«, sag­te Lund­gren. »Do­ris, ich will Ih­nen kei­ne Schwie­rig­kei­ten ma­chen. Ha­ben Sie mit die­ser Spie­le­rei schon viel Er­folg ge­habt?«
    »In letz­ter Zeit, ja«, sag­te sie leb­haf­ter. »Es klappt nicht im­mer. Aber manch­mal doch.«
    »Chris, was soll das hei­ßen?« frag­te Foo­te.
    »Das heißt, daß wir hier ei­ne wich­ti­ge Ver­bün­de­te be­sit­zen, falls wir nur wis­sen, wie wir sie ein­zu­set­zen ha­ben«, sag­te Lund­gren. »Im Mit­tel­al­ter hät­te man die­ses Mäd­chen ei­ne He­xe ge­nannt. Heu­te wür­de man wahr­schein­lich sa­gen, sie sei mit über­na­tür­li­chen Kräf­ten be­gabt, ob­wohl ich ge­ste­hen muß, daß die­se Aus­drucks­wei­se auch nicht mehr er­klärt.
    Das ist die wah­re Be­deu­tung des Pen­ta­gramms, und Jar­mos­kow­ski weiß es ganz ge­nau. Der Wer­wolf kann sich am bes­ten dann ent­fal­ten, wenn er ei­ne He­xe zur Mit­hel­fe­rin hat, die ihm im mensch­li­chen Le­ben Ge­fähr­tin, als Wer­wolf Spü­re­rin und Mar­kie­re­rin ist. Die Er­schei­nung des Pen­ta­gramms zeigt dem Wer­wolf die He­xe, die er für sich be­stimmt glaubt.«
    »Das ist nicht ge­ra­de er­freu­lich«, sag­te Do­ris mit schwa­cher Stim­me.
    »O doch. In all die­sen ur­al­ten psy­cho­pa­thi­schen Ver­bin­dun­gen gibt es ein na­tür­li­ches oder – wenn Sie so wol­len – über­na­tür­li­ches Gleich­ge­wicht. Der Wer­wolf ak­zep­tiert sei­ne Part­ne­rin in dem Glau­ben – der für ihn na­tür­lich ei­ne fest­ste­hen­de Er­war­tung ist –, daß die He­xe ihn frü­her oder spä­ter ver­ra­ten wird. Das ist es, was Jar­mos­kow­ski so fas­sungs­los ge­macht hat; doch sei­ne Ver­wand­lung be­weist, daß er das ge­wag­te Spiel mit­macht. Er weiß so gut wie wir, wahr­schein­lich so­gar noch bes­ser, daß Do­ris als He­xe noch ein Neu­ling und sich ih­rer Fä­hig­kei­ten noch gar nicht be­wußt ist. Er setzt ganz ein­fach dar­auf, daß wir nicht wis­sen, wie wir sie ge­gen ihn ein­set­zen kön­nen. Aber da irrt er sich.«
    »Wir wis­sen al­so im­mer noch nicht, wen Jan sich als Op­fer aus­er­ko­ren hat«, sag­te Ja­mes schrill. »Da­mit ist al­les klar. Wir müs­sen das

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