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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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»Viel­leicht hat­te ich es nicht an­ders ver­dient. Wie geht’s Tom?«
    »Er – er fühlt sich nicht wohl. Er weiß nicht, wo er ist und was er tut. Er hat ei­ne Klei­nig­keit ge­ges­sen und ist dann ein­ge­schla­fen, aber er at­met so merk­wür­dig.« Sie be­gann ih­re Hän­de zu kne­ten. »Was wol­len Sie von mir?«
    »Do­ris – was ist mit die­ser He­xen­kunst? Lund­gren schi­en an­zu­neh­men, daß uns das hel­fen könn­te. Und weiß Gott – wir brau­chen Hil­fe. Ha­ben Sie ei­ne Ah­nung, wes­halb Chris es für so wich­tig hielt? Ich mei­ne, über das hin­aus, was er uns er­zähl­te?«
    Sie schüt­tel­te den Kopf. »Ich hielt es da­mals für ein biß­chen al­bern und ver­ste­he es im­mer noch nicht. Ich ken­ne ein paar klei­ne Tricks, das ist al­les, zum Bei­spiel den mit dem Rauch. Ich ha­be nie dar­über nach­ge­dacht, es schi­en mir ei­gent­lich ei­ne ganz na­tür­li­che Be­ga­bung zu sein, und ich hielt es mehr oder min­der für Ta­schen­spie­le­rei. Ich ha­be auf der Büh­ne Zau­ber­tricks ge­se­hen, die mir viel un­er­klär­li­cher vor­ka­men.«
    »Aber es wa­ren Tricks – nicht die Ober­win­dung ei­nes Na­tur­ge­set­zes.«
    »Was weiß ich schon über Na­tur­ge­set­ze«, sag­te sie. »Mir er­scheint es na­tür­lich, daß, wenn man einen form­ba­ren Kör­per be­ein­flus­sen will, man ir­gend­ei­ne an­de­re plas­ti­sche Mas­se, die zur Hand ist, ent­spre­chend formt. Um Rauch ge­fü­gig zu ma­chen, kne­tet man Ton oder ir­gend et­was an­de­res. Ist das nicht na­tür­lich?«
    »Nicht be­son­ders«, sag­te er tro­cken. »Das ist ein Ge­setz der Ma­gie, fall uns die­ser Ge­dan­ke Trost bringt. Aber es wird als falsches Ge­setz an­ge­se­hen.«
    »Bei mir hat es aber funk­tio­niert«, sag­te sie schul­ter­zu­ckend.
    Er beug­te sich vor. »Das weiß ich, und des­halb bin ich hier. Wenn Sie das kön­nen, dann gibt es auch an­de­res, was Sie be­herr­schen – Din­ge, die uns hel­fen könn­ten. Ich möch­te mit Ih­nen noch­mals al­les durch­spre­chen, was Chris von Ih­ren Fä­hig­kei­ten hielt, viel­leicht fällt Ih­nen dann ir­gend et­was ein, was für uns von Nut­zen wä­re.«
    Sie drück­te ih­re Hän­de ge­gen die Wan­gen und ließ sie wie­der in den Schoß sin­ken. »Ich will’s ver­su­chen«, sag­te sie.
    »Fein. Chris sag­te, daß in al­ten Zei­ten He­xen Per­so­nen mit über­na­tür­li­chem Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen und ähn­li­chen Fä­hig­kei­ten wa­ren. Er war wohl auch der Mei­nung, daß die ma­gi­schen Ri­ten, die zur Aus­übung der He­xen­kunst ge­hör­ten, nur einen ma­ni­pu­la­ti­ven Zweck hat­ten – sym­bo­li­sche Ob­jek­te, die die He­xe zur Kon­zen­tra­ti­on ih­rer über­sinn­li­chen Kräf­te be­nö­tig­te. Wenn er recht hat­te, dann sind die ›Ge­set­ze‹ der Ma­gie wirk­lich nur il­lu­so­risch, und was wirk­lich am Werk war, war et­was viel Ge­heim­nis­vol­le­res.«
    »Ich glau­be, ich ver­ste­he Sie«, sag­te Do­ris. »Und wor­auf soll das hin­aus­füh­ren?«
    »Kei­ne Ah­nung. Aber zu­min­dest kann ich Ih­nen ein paar Fra­gen stel­len. Hat­ten Sie je einen pro­phe­ti­schen Traum, Do­ris? Ver­ste­hen Sie et­was von Chi­ro­man­tie? Kön­nen Sie Ho­ro­sko­pe stel­len? Oder hat­ten Sie je­mals das Ge­fühl, daß Sie in die Zu­kunft se­hen kön­nen?«
    Sie schüt­tel­te ent­schie­den den Kopf.
    »Gut, dann fällt das al­les weg. Kam es Ih­nen je vor, als ob Sie Ge­dan­ken­le­sen könn­ten?«
    »Manch­mal kann man die Ge­dan­ken an­de­rer er­ra­ten …«
    »Nein, nein«, sag­te Foo­te. »Ich mei­ne, wa­ren Sie je­mals si­cher, daß Sie…«
    »Nie­mals.«
    »Wie steht es da­mit, daß Sie die La­ge von Ge­gen­stän­den in ei­nem an­de­ren Zim­mer oder in ei­ner an­de­ren Stadt – nein. Wa­ren Sie je­mals na­he bei ei­nem Feu­er aus un­ge­klär­ter Ur­sa­che? Ein Feu­er, das ein­fach durch Ih­re An­we­sen­heit ent­stand?«
    »Nein, Paul, ich ha­be noch nie ein an­de­res Feu­er als Ka­min­feu­er ge­se­hen.«
    »Ha­ben Sie je et­was be­wegt oder be­ein­flußt, das grö­ßer oder schwie­ri­ger war als ei­ne Rauch­fah­ne?«
    Do­ris run­zel­te die Stirn. »Schon oft«, sag­te sie. »Aber es wa­ren nur klei­ne Din­ge. Ein­mal muß­te

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