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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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Richard und glaub mir, das willst du auf keinen Fall.«
    Obwohl es Rick gleichgültig war, winkte er ab und verkroch sich abermals im Sofa.
    »Du hast sie doch nicht mehr alle.«
    »Er … erzählen Sie mir … von ihr …«
    Es war Stella, die fragte und Constantin mit hilfesuchenden Augen ansah.
    »Gerne«, antwortete er in seinem gewohnt ruhigen Tonfall. »Wie ich schon sagte, war Linda meine Verlobte. Vor zwei Jahren waren wir vier Jahre zusammen gewesen. Sie war meine erste und einzig wahre Liebe.
    Wir waren glücklich, nicht immer, aber meistens und wir wollten heiraten, Kinder kriegen, zwei, oder drei. Vielleicht noch mehr. Wir wollten uns ein großes Haus mit einem noch größeren Garten kaufen und dort unsere Kinder großziehen. Wir wollten darin alt werden und irgendwann sterben. Doch dann kamt ihr und alles endete.«
    »Ich … verstehe nicht.«
    »Natürlich nicht, Stella, wie solltest du auch. Für dich ging das Leben weiter. Für dich war es nur eine kleine Episode, mehr nicht.«
    »Ich erinnere mich«, warf Jake ein. »An diesen Unfall. Sie wurde angefahren und dann kam ein Rettungswagen. So war es doch, nicht wahr?«
    »Ja … und nein.«
    »Was meinst du damit?! Natürlich war es so! Ich musste deswegen sogar zur Polizei und eine Aussage machen. Ich erinnere mich genau!«
    »Erinnerst du dich dann auch an deine Starre?«
    »Ich … verstehe nicht …«
    »Und ich hab langsam, aber sicher, keine Geduld mehr«, unterbrach Rick die Runde. »Du bist nichts weiter als ein Psychopath, der sich ein paar Opfer gesucht hat und mit ihnen spielt, als wären sie nichts weiter als Puppen. Das ist die Wahrheit und nichts weiter.«
    »Glaubst du das wirklich, Richard?«, stellte Constantin eine Gegenfrage. »Glaubst du wirklich, das sei der Grund für alles?«
    »Was denn sonst?«
    »Mehr … sehr viel mehr.«
    »Dann sag es uns endlich! Verdammt, dann komm endlich zur Sache und erzähl!«
    »Ja, Richard. Du hast vermutlich Recht. Es ist wirklich an der Zeit, euch die ganze Geschichte zu erzählen und euch somit den wahren Hintergrund dieser ausgiebigen Schnitzeljagd mitzuteilen.«
    Die Spieler beruhigten sich und lauschten den Worten Constantins, der sich den Schmerz von der Seele redete.
    »Alles begann harmlos und normal. Es war ein Tag wie jeder andere. Wir standen auf, frühstückten miteinander und gingen zur Arbeit.
    Ich ging meinem täglichen Geschäft nach und auch Linda arbeitete bis kurz nach Mittag. Dann fuhr sie wie jeden Tag, wenn es das Wetter zuließ, mit dem Fahrrad nach Hause. Und hier wurde aus einem harmlosen, normalen Tag der letzte meines Lebens.
    Ich weiß nur noch, dass ich gerade mit einem Arbeitskollegen über einen dämlichen Witz lachte, als mein Handy klingelte. Dann verstummte ich, verlor meinen Verstand und brach zusammen.
    Ich weiß gar nicht mehr, wie ich wieder zu mir kam, doch ich muss es irgendwie in meinen Wagen geschafft haben, denn ich fuhr viel zu schnell in Richtung Krankenhaus, wo meine Verlobte auf mich wartete.
    Gerade einmal eine Stunde haben sie Linda behandelt, dann wurde sie in der Intensivstation ihrem Schicksal überlassen. Mehrere Stunden habe ich an ihrem Bett verbracht, bis sie um genau 17:52 Uhr gestorben ist.
    Und mit ihr … auch ich.«
    Niemand sagte etwas.
    Vermutlich lag es daran, dass keiner so recht begreifen konnte, dass dies bereits das Ende der Geschichte sein sollte. Denn was hatten sie damit zu tun?
    »Ähm … und das war‘s?«, fragte Rick. » Das ist die große Geschichte? Also doch ein Psychopath wie er im Buche steht.«
    »Ja … ich verstehe nicht, was wir damit zu tun haben. Ich meine, das Schicksal ihrer Freundin ist tragisch, aber …«, doch Jake kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn nun war Constantin an der Reihe.
    »Schicksal? Oh nein, Jakob, das war kein Schicksal, das war Mord und ihr habt sie umgebracht.«
    »Du tickst doch nicht mehr ganz richtig!«, schrie Rick. » Wir haben gar nichts damit zu tun!«
    »Ach nein? Ihr wart also nicht am Unfallort, als meine Verlobte von einem Auto angefahren wurde? Ihr habt also nicht einfach nur herumgestanden, während Linda innerlich verblutete?«
    »Das ist es also?«, warf Jake ein. » Deshalb sind wir hier? Weil wir alle am Unfallort ihrer Freundin waren?«
    »Ja«, antwortete Constantin einsilbig.
    »Und deswegen mussten wir diese ganze Scheiße durchmachen, nur weil du mit dem Unfall deiner Freundin nicht zurechtkommst?! Du hast doch ne Macke!« Rick war außer sich und sprang vom

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