Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
Vorgeschmack der Situationen, in die du möglicherweise geraten kannst.«
    Er zuckte zusammen, als er sich an die entsetzliche Angst erinnerte. Als ob eine Brücke, die er seit langem kannte und für sicher hielt, plötzlich eingestürzt sei.
    Er hob die Augenbrauen zu einem siegesbewußten Lächeln. Schließlich war die Brücke nicht eingestürzt. Er befand sich doch hier und nicht in der Todeszelle. Wer wollte es bestreiten?
    Sie sah ihn wütend an. »Du kannst ruhig dein selbstzufriedenes Lächeln ablegen. Du hast nicht die leiseste Ahnung davon, was du getan hast und was für ein Glück du hattest, daß du heil davongekommen bist.«
    In boshafter Nachahmung seiner theatralischen Geste in der Zelle zog sie eine Packung Zigaretten aus ihrer Tasche. »Donnerwetter!« sagte sie sarkastisch. »Ein Wunder?«
    »Aber nur ein bescheidenes«, sagte Delman abwehrend.
    »Nur ein bescheidenes!« ahmte sie ihn nach. Man hörte die heimliche Verzweiflung in ihrer Stimme. »Dann kann ich es dir ja gleich an Ort und Stelle sagen: Es wird das größte Wunder sein, das du vom heutigen Tage an vollbringen kannst.«
    Etwas in Delman knurrte gefährlich. Es war mehr als verletzte Eitelkeit, denn es wehrte sich, als kämpfe es um seine nackte Existenz.
    Seine Lippen formten das Knurren nach, und er saß angespannt hinter dem glatten Steuerrad. Die Brise, die durch das offene Fenster hereinströmte, spülte über ihn hinweg. Mit einem wütenden Unterton pfiff er vor sich hin. »Komm mit mir, komm mit mir, komm mit mir!« Die Melodie war nicht mehr verführerisch, sondern drohend.
    Er sah Troy, die steif neben ihm saß, mit spöttischer Miene an.
    »So«, sagte er. »Und jetzt erklär mir das!«
    »Fred, so hör doch auf!« schrie sie plötzlich. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte gedacht, dieser Beweis würde sie zum Schweigen bringen. Statt dessen reagierte sie, als habe er einen Dummejungenstreich begangen. Sie erkannte die Größe seiner Leistung nicht an. »So leicht wirst du mich nicht mehr überraschen.« Ganz abrupt ließ ihr Zorn nach, und sie legte ihre Hand auf Delmans Arm. »Sieh mal, Fred, es tut mir wirklich leid, aber du kannst das nicht verstehen. Deine Tiraden und Zeitsprünge beeindrucken mich überhaupt nicht.«
    Vergebens kämpfte er gegen die Liebe an, die ihn immer stärker an sie band. Seine Stimme klang rauh:
    »Wenn das, was ich soeben getan habe, nichts Besonderes ist, dann frage ich dich, was man dir eigentlich vorführen muß, um dich zur Anerkennung zu bringen?«
    Aber er war von seinem Mißerfolg nach der Verhandlung immer noch zu sehr mitgenommen, als daß er sein Selbstvertrauen bereits völlig wiedergefunden hätte. Sein Ärger ebbte ab und wurde von einer gewissen Erwartung verdrängt. Er wollte sehen, inwieweit das Selbstvertrauen des Mädchens eine Gefahr für ihn bedeutete.
    Eine Zeitlang saß sie ruhig da. Er konnte in ihren Zügen nichts lesen. Als sie wieder zu sprechen begann, klang ihre Stimme seltsam zögernd. »Fred, du unterscheidest dich nicht im geringsten von den anderen Menschen deiner Art. Nicht von mir, zum Beispiel, oder von den anderen echten Menschen. Du hattest nur unwahrscheinliches Glück.«
    Glück, dachte er. Immer Glück oder Zufall. Wollen sie denn niemals lernen? Aber er fragte: »Echte Menschen? Oder meinst du Menschen, die Realitätsschemen verschieben können? Das würde bedeuten, daß es unter den Menschen die gewöhnliche Klasse und eine Art Superklasse gäbe.«
    Troy schüttelte heftig den Kopf. Sie mußte erst ihren Ärger überwinden, bevor sie weitersprach. »Mußt du denn durchaus so größenwahnsinnig denken?« fragte sie wütend. »Sieh mal, es gibt auf der Welt gewisse Menschen, die sich von den anderen unterscheiden. Jeder hat gewisse Ansichten und Wünsche – selbst wenn es nur ein Eiskremwagen ist, den man sich in genau diesem Augenblick wünscht.
    Es ist dir sicher auch schon so ergangen. Du sitzt an einem heißen Tag auf der Veranda. Du fühlst dich ein wenig unbehaglich, ohne selbst recht zu wissen, weshalb. Und dann kommt ein Wagen die Straße entlang, der Ausrufer klingelt mit seiner Glocke, und du merkst, daß du dir insgeheim eigentlich sehnlichst eine Portion Eis gewünscht hast.
    Oder in anderen Fällen gehst du einfach auf die Straße hinaus, in der vagen Hoffnung, es könnte ein Eiswagen vorbeikommen – und siehe da, er kommt.«
    Delman nickte. »Ich sehe zwar nicht ein, worauf du hinauswillst, aber solche Dinge habe ich schon oft erlebt.

Weitere Kostenlose Bücher