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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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und nun sah sie, daß sie sich nicht ge­irrt hat­te. Auch war sie si­cher ge­we­sen, daß er kei­nen Re­vol­ver be­nüt­zen wür­de. Er woll­te Ja­mies Tod aus vie­ler­lei Grün­den. Der haupt­säch­lichs­te war, Va­s­ta­ri den Ruhm die­ses Mor­des weg­zu­schnap­pen, und Ystri wür­de den lan­gen, ve­nu­si­schen Dolch für die­sen Streich ver­wen­den. Al­so wür­de er sich na­he ge­nug her­an­schlei­chen müs­sen, um Ja­mie in den Rücken ste­chen zu kön­nen, und es be­stand kei­ne Ge­fahr ei­nes un­vor­her­ge­se­he­nen Schus­ses über das Was­ser. Aber Ystri war vor­sich­tig. Ja­mie hat­te einen gu­ten Ruf als Kämp­fer. Quan­na führ­te Ja­mie tiefer und tiefer in den Wald, wo die großen Man­gro­ven­wur­zeln Pfa­de bil­de­ten, die breit ge­nug wa­ren, daß sich kei­ne ver­rä­te­ri­schen Spie­gel­bil­der mehr im Was­ser zeig­ten. Dann wür­de Ystri, ei­nem grü­nen, schnel­len Schat­ten gleich, kom­men.
    Wenn auch Quan­nas Herz schnel­ler schlug, als sie fühl­te, daß der Au­gen­blick ge­kom­men war, wo es zu tun galt, was zu tun war, so zeig­te sich doch nichts da­von in ih­rem Ge­sicht. »Ich ha­be ei­ne Über­ra­schung für dich, Ja­mie, Lieb­ling«, sag­te sie und hielt un­ter ei­nem großen, ge­wöl­be­ar­ti­gen Bo­gen an. »Wirst du einen Au­gen­blick hier auf mich war­ten? Ich wer­de in ein paar Mi­nu­ten zu­rück sein.« Und dann, weil die Ge­fahr groß und sehr na­he war, stell­te sie sich auf die Ze­hen­spit­zen, nahm sein dunkles Ge­sicht in ih­re Hän­de und küß­te ihn schnell auf den Mund.
    Die Ve­nu­sier sind kei­ne Leu­te, die ih­re Ge­füh­le sol­cher­art de­mons­trie­ren. Ja­mie starr­te Quan­na über­rascht nach, als sie sich schnell ab­wand­te und mit wir­beln­dem Um­hang im Laub­werk ver­schwand. Ihr lan­ger, dunk­ler Blick und der un­er­war­te­te Kuß hat­ten den Hauch ei­ner Vor­ah­nung ge­bracht, die ihn da­zu ver­an­laß­te, sei­ne Pis­to­le im Gür­tel zu lo­ckern und den Wald rings­um mit ei­ner va­gen Un­ru­he zu be­ob­ach­ten. Und dies hat­te Quan­na viel­leicht auch ge­wollt, als sie ihn küß­te. Zwei­fa­che Mo­ti­ve ste­cken hin­ter den meis­ten Din­gen, die Ve­nu­sier tun.
    Quan­na eil­te schnell und laut­los den Pfad ent­lang, der sich vor ihr aus dem Blick­feld wand. Ihr grü­nes Spie­gel­bild war ihr stän­di­ger Be­glei­ter im Was­ser, ge­schmei­dig und ver­stoh­len. So­weit es in die­sem krum­men Weg­ge­wirr mög­lich war, be­weg­te sie sich in ei­nem Kreis, und we­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter sah sie ei­ne grü­ne Ge­stalt vor ihr von Baum zu Baum hu­schen. Quan­na lä­chel­te.
    Ja­mie hat­te ei­ne Zi­ga­ret­te an­ge­zün­det. In der glä­ser­nen Stil­le war das Schnap­pen des Feu­er­zeugs deut­lich hör­bar, und die Schär­fe des Rau­ches drang durch die schwe­ren Düf­te des Was­serd­schun­gels. Durch einen Hohl­weg konn­te sie sei­nen dunklen Kopf be­ob­ach­ten; Ja­mie hat­te sich mit dem Rücken an einen Baum ge­lehnt und rauch­te äu­ßer­lich ge­lang­weilt, warf die Asche ins Was­ser und be­ob­ach­te­te die sich aus­brei­ten­den Rin­ge.
    Vor ihr glitt der Schat­ten Yst­ris in plötz­li­chem An­sturm vor­wärts, schnell und töd­lich. Ein Mes­ser blit­ze auf.
    Quan­na leg­te den Ab­stand in laut­lo­sem Lauf zu­rück, des­sen Schrit­te das Moos dämpf­te. Ihr grü­ner Um­hang schwang weit auf und war wie ein Flü­gel­schlag; das Auf­blit­zen dar­un­ter kam einen Au­gen­blick, be­vor der Stahl in Yst­ris Faust hoch­zu­cken konn­te.
    Es gibt kei­nen Laut, der dem fes­ten, dump­fen Schlag ei­nes heft­tief ein­drin­gen­den Dol­ches gleich ist, wenn er mit vol­ler Kraft ge­sto­ßen wird. Ja­mie er­kann­te ihn au­gen­blick­lich und fuhr mit der Pis­to­le in der Hand her­um, be­vor Ystri selbst noch recht wuß­te, wie ihm ge­sche­hen war. Ystri muß­te zu­erst nur die Schwe­re des Schla­ges ver­spürt ha­ben. Er schnapp­te nach Luft und wir­bel­te mit of­fe­nem Mund zu Quan­na her­um.
    Sein Ge­sicht ver­zerr­te sich, als er er­kann­te, was ge­sche­hen war. Er rang er­neut nach Luft, um sie zu ver­ra­ten, aber sie hat­te gut ge­trof­fen. Ein Guß hel­len, ro­ten Blu­tes er­tränk­te die Wor­te auf sei­nen

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