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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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An­we­sen­heit ei­nes au­ßen­welt­li­chen Händ­lers, so gut er Ghej auch kann­te. Er durf­te nicht sa­gen, was in sei­nem In­nern seit Mo­na­ten nag­te und brann­te, die schreck­li­che Furcht, die ihn und die zi­vi­li­sier­te Welt be­fal­len hat­te – Ge­ne­ra­tio­nen zu spät, um noch Ret­tung zu brin­gen.
    Denn die Ära des zi­vi­li­sier­ten Men­schen ging zu En­de. Ja­mie wünsch­te sich fast, er hät­te nicht die Mu­ße, es kom­men zu se­hen. Er wünsch­te, er hät­te die al­ten Bü­cher nie ge­le­sen, denn nun ver­moch­te er das Schlie­ßen ei­nes Krei­ses zu se­hen, das Schlie­ßen ei­nes Krei­ses, der sich vor lan­ger Zeit für an­de­re Kul­tu­ren ge­schlos­sen hat­te.
    Sie sa­gen, daß wir ›vor­über­ge­hend kon­so­li­die­ren‹, dach­te er und starr­te auf die großen, wol­ken­ver­han­ge­nen Ber­ge. Ich weiß es bes­ser. Ich ha­be einen Über­blick, den sie zu Hau­se nicht ha­ben – oder nicht zu­ge­ben. Ich ken­ne die An­zei­chen der Fäul­nis, und die­se An­zei­chen schrei­en der Er­de aus dem Ant litz. Ei­ne bes­se­re Ras­se als der mo­der­ne Mensch wird not­wen­dig sein, das zu­rück­zu­ge­win­nen, was wir las­sen müs­sen.
    Und es gibt kei­ne sol­che Ras­se. Die Ve­nu­sier hät­ten es viel­leicht ge­schafft – aber die­ser Traum ist nun vor­bei. Ein, paar Jahr­hun­der­te noch, und wir hät­ten die­sen schlüpf­ri­gen Queck­sil­ber­geis­tern ei­ne Vor­stel­lung da­von ein­ge­flö­ßt, was Idea­lis­mus be­deu­tet. Ich weiß nicht. Nun ist es nicht mehr mög­lich. Und die Ve­nu­sier wa­ren un­se­re letz­te Hoff­nung.
    Kei­ne an­de­re Ras­se bleibt üb­rig. Die Bar­ba­ren, die die Er­de er­obern, sind de­ka­den­te Bar­ba­ren. Die an­de­ren Wel­ten des Im­pe­ri­ums sind ent­we­der al­te Zi­vi­li­sa­tio­nen, eben­so mü­de oder noch mü­der, als wir es sind, oder un­ter­mensch­li­che Stäm­me, die kei­ne noch so kun­di­ge Füh­rung we­sent­lich über das Sta­di­um des Af­fen zu he­ben ver­möch­te.
    Und so zer­brö­ckelt das größ­te Reich, das die Mensch­heit je­mals kann­te, von in­nen her, oh­ne Hoff­nung auf Wie­der­ge­burt …
    Der star­ke Duft von Kaf­fee, der ei­ner greif­ba­ren Er­schei­nung gleich in den Raum drang, brach die kur­ze Stil­le, die über die Män­ner ge­fal­len war. Quan­na kam lä­chelnd her­ein, ge­folgt von Die­nern mit Scha­len. Ih­re tie­fen, ru­hi­gen Au­gen nah­men al­les Les­ba­re in den Ge­sich­tern vor ih­nen wahr, ob­wohl nie­mand sie hin­bli­cken sah. Ge­schickt goß sie den Kaf­fee ein.
    Als sie Ghej die Scha­le reich­te, stell­te sie, ei­nem ze­re­mo­ni­el­len, ve­nu­si­schen Brauch fol­gend, ein klei­nes, sil­ber­nes Ta­blett mit Brot ne­ben sei­nen Ell­bo­gen. Hier, wie auch auf der Er­de, sym­bo­li­sier­te Brot den Le­bens­born, und Gäs­te wer­den da­mit be­dient, wann im­mer sie spei­sen.
    Ghe­js mit hor­ni­gen Li­dern ver­se­he­ne Au­gen starr­ten auf das Brot und blick­ten dann zu Quan­na auf. Sie be­merk­te es ver­wun­dert. Et­was war al­so im Gan­ge. Et­was, das Ja­mie be­traf, denn in dem kom­pli­zier­ten Sym­bo­lis­mus, der das gan­ze ve­nu­si­sche Le­ben er­faßt, ist Brot das Sinn­bild für den Füh­rer oder Haus­herrn.
    »Ich glau­be, Sie miß­ver­ste­hen Va­s­ta­ri, Com­man­der«, sag­te Ghej und trank von sei­nem Kaf­fee. »Es stimmt, daß kein Ve­nu­sier zu be­grei­fen scheint, was an­de­re Wel­ten Idea­lis­mus nen­nen. Aber in sei­nem ei­ge­nen Geist ist Va­s­ta­ri wahr­schein­lich von der Rich­tig­keit sei­ner Hand­lung über­zeugt. Er spricht von Frei­heit, wie Sie wis­sen.«
    »Die Frei­heit, zu plün­dern und zu bren­nen, und nach­her zu ver­hun­gern!«
    »Viel­leicht«, nick­te Ghej und be­gann mit dem sil­ber­nen Mes­ser zu spie­len, das quer über dem Brot­ta­blett lag. »Wahr­schein­lich. Aber an­de­rer­seits re­prä­sen­tie­re ich die Ver­gan­gen­heit, mei­ne Her­ren. Mei­ne Welt starb vor Jahr­tau­sen­den. Ihr seid die Ge­gen­wart; eu­re Welt geht vor­über. Va­s­ta­ri ist die Zu­kunft. Was er da­mit an­stellt, kann wie­der­um nur die Zu­kunft zei­gen. Sie und ich wer­den nicht mehr hier sein, um es se­hen zu kön­nen.« Er

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