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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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folg­ten. Schließ­lich war sie der Mit­tel­punkt ei­nes Schwarms laut­lo­ser We­sen, die in wil­den Bö­gen um die fau­len­den Blu­men kreis­ten, wie Mot­ten um ein Licht; bis auf das Schla­gen der Flü­gel be­weg­ten sie sich voll­kom­men laut­los.
    Als sie sah, was sie zu se­hen be­gehr­te, senk­te sie die Stan­ge, bis die blu­men­be­kränz­te Spit­ze in Reich­wei­te war. Un­er­schro­cken griff sie mit der Hand in die wir­beln­de Men­ge und faß­te ein schwar­zes, be­flü­gel­tes We­sen am Ge­nick. Es schlug mit den schup­pi­gen Schwin­gen wild nach ihr, und sein di­cker, mus­ku­lö­ser Schlan­gen­kör­per schnell­te nach ih­rem Ge­sicht. Ge­las­sen, denn sie hat­te seit ih­rer Kind­heit mit den ge­flü­gel­ten Schlan­gen zu tun ge­habt, leg­te sie die Stan­ge nie­der und ar­bei­te­te an dem We­sen her­um, des­sen blau­häu­ti­ge Schwin­gen die Luft durch­wir­bel­ten. Der Rep­ti­li­en­leib wand sich hin und her, und ein gif­ti­ges Zi­schen be­glei­te­te die Flü­gel­schlä­ge. Quan­na ach­te­te nicht dar­auf. So töd­lich gif­tig die­se ge­flü­gel­ten Schlan­gen auch sind, sie kön­nen si­cher ge­hand­habt wer­den, wenn man weiß, wie. Die­se ei­ne trug ei­ne hel­le Mar­kie­rung am Kopf, als Zei­chen da­für, daß sie be­reits ge­hand­habt wor­den war.
    Als Quan­na sie einen Au­gen­blick spä­ter in die Luft warf, schlug sie wü­tend mit den Flü­geln nach ihr, stieß ein- oder zwei­mal auf sie her­ab, gei­fernd und zi­schend, und tauch­te dann wie­der in der Men­ge un­ter, die noch im­mer um die mo­dern­den Blü­ten kreis­te.
    Quan­na trat zu­frie­den vor, zö­ger­te einen Mo­ment, griff zu und faß­te ein an­de­res wir­beln­des We­sen aus der Schar um die Blu­men. Die­ses strei­chel­te sie mit lan­gen rhyth­mi­schen Be­we­gun­gen, bis sein hor­ni­ger, sich win­den­der Leib in hyp­no­ti­scher Träg­heit er­schlaff­te und die Schwin­gen sich er­ge­ben fal­te­ten. Sie band das Tier und mach­te sich dar­an, den Rest der Schar fort­zu­ja­gen, wo­bei sie die Blu­men mit ih­rem Um­hang ver­deck­te.
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter, als sich der sü­ße Duft ver­flüch­tigt hat­te, be­gann sich die wir­beln­de Schar der flie­gen­den Schlan­gen auf­zu­lö­sen. Große, dunkle Schat­ten glit­ten und stie­ßen hin­aus in im­mer grö­ße­ren Krei­sen, bis die Bläue des Zwie­lich­tes sie ver­schluck­te. Quan­na ord­ne­te ihr auf­ge­wühl­tes Haar und be­gann, die Stan­ge zu zer­le­gen.
    Sie wuß­te, daß die ge­zeich­ne­te flie­gen­de Schlan­ge, die sie wie­der frei­ge­las­sen hat­te, in ih­re hei­mat­li­chen Ge­fil­de in den Klip­pen über der ver­bor­ge­nen Fes­tung zu­rück­keh­ren wür­de, so­bald das Licht über den Ber­gen hell zu wer­den be­gann. Es wür­de nicht lan­ge dau­ern, und Va­s­ta­ri be­käme die Bot­schaft, die sie un­ter den blau­en, hor­ni­gen Flü­geln be­fes­tigt hat­te. Und dann – wenn Va­s­ta­ri ihr noch ge­nü­gend ver­trau­te – wür­de ei­ne Höl­le über die Zi­ta­del­le her­ein­bre­chen.
     
    Als die Alarm­si­re­nen zwei Ta­ge spä­ter über Dar­va auf­heul­ten, wuß­te Quan­na, daß ihr Va­s­ta­ri noch im­mer ver­trau­te. Sie stand ne­ben Ja­mies Spie­gel und sah ihm beim An­le­gen des Kü­ras­ses zu, oh­ne den nie­mand in die Schlacht zog, wenn es ge­gen ve­nu­si­sche Speer­män­ner ging, und ihr dunk­ler Blick war nüch­tern.
    Ja­mie war ge­nau­so auf­ge­regt, wie sie ihn in Er­in­ne­rung hat­te. Ein ve­nu­si­scher An­griff war im­mer auf­re­gend; die wir­beln­den Trom­meln und das schril­le, ho­he Pfei­fen der sie­ben­to­ni­gen In­stru­men­te ge­hen dem Zu­hö­rer ins Blut und las­sen sein Herz schnel­ler schla­gen, gleich­lau­fen mit die­sem wil­den, un­me­lo­di­schen Rhyth­mus. Die Ve­nu­sier schrei­en nicht im Kampf. Die Pfei­fen und Trom­meln sind die ein­zi­gen Lau­te beim An­griff; ei­ne nicht­mensch­li­che Mu­sik, als ob nicht Män­ner, son­dern Dä­mo­nen die Stadt an­grif­fen.
    »Ver­damm­te Nar­ren«, er­klär­te Ja­mie und kämpf­te mit den Bän­dern sei­nes Kü­ras­ses. »Hier, hilf mir, Quan­na. Grei­fen mit Spee­ren und Schleu­dern an – da muß doch et­was

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