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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Kopf­schüt­teln, wo­mit der al­te Mar­sia­ner die­se Fra­ge schon zu­vor be­ant­wor­tet hat­te.
    »Nein, ich wer­de blei­ben. Das So­lar-Sys­tem ist in die­sen Ta­gen nicht der rich­ti­ge Platz für ein ge­ruh­sa­mes Le­ben, doch den­ke ich, daß wäh­rend der Zeit, die wir noch le­ben, die Ve­nus am we­nigs­ten tur­bu­lent sein wird. Je­den­falls ist sie die letz­te Zu­flucht vor den Bar­ba­ren. Hier er­war­te ich sie noch ei­ne gan­ze Wei­le nicht. Viel­leicht so­gar, so­lan­ge ich le­be. Aber sie wer­den kom­men, Com­man­der. Sie wer­den kom­men.« Er­preß­te sei­ne Lip­pen zu­sam­men, und sei­ne Au­gen un­ter den hor­ni­gen, drei­e­cki­gen Li­dern be­ka­men einen har­ten Glanz, als sä­he er in ei­ne Zu­kunft, die er nicht moch­te. Im nächs­ten Mo­ment zuck­te er die Ach­seln. »Nein, ich wer­de blei­ben. Ich bin der Um­ge­bung hier ge­wach­sen.« Er be­rühr­te den klei­nen Re­vol­ver, der in sei­nem Gür­tel steck­te. »Sie re­spek­tie­ren mich hier.«
    Ja­mie lä­chel­te. Er wuß­te, daß der al­te Mar­sia­ner mit die­ser Waf­fe un­glaub­lich schnell und ziel­si­cher war.
    »Sie wer­den durch­kom­men«, gab er zu und zö­ger­te dann über ei­ner Fra­ge, die sich aus ihm her­aus­dräng­te und vor der er Angst hat­te. »Wis­sen Sie … ha­ben Sie … we­gen Quan­na, mei­ne ich …«
    Ghej nick­te. »Ein­mal ha­be ich sie ge­se­hen. In Va­s­ta­ris La­ger. Sie ist sehr un­glück­lich. Ve­nu­sier zei­gen sel­ten Ge­füh­le, aber ich weiß es. Ich glau­be›Sie wer­den noch von ihr hö­ren.«
    Ja­mies schwar­ze Brau­en tra­fen zu­sam­men. »Großer Gott, ich hof­fe nicht! Ob­wohl ich nicht ein­mal jetzt ganz glau­ben kann, daß sie …« Er ließ den Satz un­voll­en­det. »Ich wünsch­te, ich be­käme Va­s­ta­ri in mei­ne Fin­ger, be­vor ich ge­he!«
    »An­de­re wür­den sei­nen Platz ein­neh­men.« Ghej zuck­te die Ach­seln. »Was die Ve­nus wirk­lich braucht, sind ge­mein­sa­me Schwie­rig­kei­ten, um sie zu­sam­men­zu­schlie­ßen. Jetzt kommt es mir fast vor, als wä­re es die Ret­tung der Ras­se ge­we­sen, wenn die Ter­res fri­er sie wirk­lich be­drängt hät­ten.« Er lä­chel­te tro­cken. »Nun ist es zu spät.«
    Ein Horn er­klang in der Stra­ße un­ter ih­nen. Es war Zeit zu ge­hen.
    Die Haus-Gar­de blick­te ih­nen mit aus­drucks­lo­sen Ge­sich­tern nach. Ein wil­der, selt­sam trau­ri­ger Rhyth­mus lag in der Mu­sik der sie­ben­to­ni­gen Pfei­fen, die ih­ren Aus­zug aus Dar­va be­glei­te­ten. Ja­mie sah die ers­ten Schat­ten des Zer­falls, noch be­vor er das Tor er­reich­te. Denn die Haus-Gar­de war heu­te nicht die­sel­be ex­ak­te Rei­he von Sol­da­ten, die er letz­te Wo­che in­spi­ziert hat­te. Nichts Of­fen­sicht­li­ches na­tür­lich – nur ei­ne Tu­ni­ka, die am Kra­gen of­fen war, ein schie­fer Helm hier, ein glanz­lo­ser Zier­knopf da, stau­bi­ge Schu­he. Er blick­te weg.
    Ei­ne wei­te­re Fel­sla­wi­ne er­füll­te die Luft mit tie­fem Grol­len, als sie das Tor er­reich­ten. Ja­mie wälz­te den phan­tas­ti­schen Ge­dan­ken, daß das ver­trau­te Don­ner­grol­len nichts an­de­res sei als der Don­ner des zu­sam­men­stür­zen­den So­la­ren Im­pe­ri­ums, das heu­te sei­ne letz­te Wel­ten­ko­lo­nie ver­ließ. Hin­ter ih­nen erstarb der wil­de, trau­ri­ge Klang der Pfei­fen. Vor ih­nen wand sich die Stra­ße durch die Vor­ber­ge zum Paß hin­auf. Und so ritt der letz­te Trupp aus Dar­va hin­aus, oh­ne zu­rück­zu­bli­cken.
    Ja­mie dach­te, daß sie die schril­le Mu­sik bis zu ih­rem To­de hö­ren wür­den, eben­so wie das tie­fe Grol­len der ab­wärts­glei­ten­den Fels­mas­sen über dem fried­li­chen Dar­va. Und die ho­hen, blau­en Ber­ge wür­den vor ih­rem in­ne­ren Au­ge ste­hen, wann im­mer sie die Li­der schlos­sen. Die­se letz­ten Ter­re­strier wa­ren ei­ne lan­ge Zeit auf der Ve­nus ge­we­sen.
    Auch im Marsch der Er­den­män­ner aus Dar­va lag Ver­fall, denn einst hat­te ein Raum­ha­fen die Stadt in Ver­bin­dung mit den Au­ßen­wel­ten ge­hal­ten. Er wur­de vor ei­nem Jahr ge­schlos­sen, als die Kos­ten nicht mehr trag­bar wa­ren. Und so ver­ließ die letz­te ter­rest­ri­sche Pa­trouil­le die Stadt

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