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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ja­mie Quan­na ge­mes­se­nen Schrit­tes über die schrä­ge Hal­de auf sich zu­kom­men sah. Sie trug ein wei­ßes Tuch, das sie wie ei­ne Flag­ge vor sich hielt.
    Un­er­war­tet ver­lösch­te das re­gen­bo­gen­ar­ti­ge Schim­mern, das vom Knu­te her­rühr­te. Die Il­lu­si­on der Un­wirk­lich­keit schi­en noch einen Au­gen­blick lang über dem Tal zu schwan­ken und ver­schwand. Und Ja­mie blin­zel­te. Er sah die Il­lu­si­on der auf sich zu­schrei­ten­den Quan­na noch im­mer vor sich. Schüch­tern sah sie aus ih­rer sma­ragd­grü­nen Ka­pu­ze zu ihm auf.
    Er trieb sein Pferd an und spreng­te vor­wärts. Er wuß­te nicht, was er sa­gen wür­de, wenn er ihr nun be­geg­ne­te. Er fühl­te Mor­gans Blick in sei­nem Rücken und war auf sie är­ger­li­cher, weil sie vor Mor­gan einen Nar­ren aus ihm mach­te, als für al­les, was sie vor­her ge­tan hat­te.
    Er hielt sein Pferd an und blick­te wort­los auf sie hin­ab. Sein Ge­sicht war von ab­sto­ßen­der Här­te. Quan­na leg­te ih­re gan­ze Un­ter­wür­fig­keit in ih­re Stim­me. Ner­vös spiel­te sie mit der im­pro­vi­sier­ten wei­ßen Flag­ge.
    »Herr, willst du ei­ne Bot­schaft von Va­s­ta­ri hö­ren?«
    Ih­re Stim­me klang schmei­chelnd. Es hat­te Zei­ten ge­ge­ben, in de­nen Ja­mie sei­nen Är­ger ver­gaß und lausch­te. Aber al­les, was ihn mo­men­tan be­herrsch­te, war Le­thar­gie. Er sag­te nichts. Er nick­te nur kurz.
    »Ich ha­be Va­s­ta­ri da­von über­zeugt«, sag­te sie, »daß du, weil ich ein­mal dein Le­ben ret­te­te und noch im­mer ein un­er­füll­tes Ver­spre­chen von dir ha­be und weil du be­reits ei­ne War­nung mit dem Knu­te er­hal­ten hast, die Waf­fen nie­der­le­gen wür­dest, wenn Va­s­ta­ri dir frei­en Ab­zug zum Raum­ha­fen ge­währ­te.«
    Ja­mie lach­te rauh. »Wie weit, glaubst du ei­gent­lich, traue ich Va­s­ta­ri – oder dir?«
    »Er könn­te dich tö­ten«, er­in­ner­te sie ihn ernst. »Dich und die meis­ten dei­ner Män­ner. Der Knu­te ist zu gut ver­steckt, als daß ihr ihn in der Ei­le fin­den wür­det, und zu gut ge­schützt, um ihn zeit­ge­recht zu neh­men, soll­tet ihr ihn wirk­lich fin­den. Ich weiß, wie schwach die Hel­me ge­gen­über der töd­li­chen Kraft des Knu­te sind. Nein, du mußt den Han­del ma­chen, Ja­mie, Lieb­ling. Aber nicht mit Va­s­ta­ri.« Mit ei­ner an­mu­ti­gen, spie­le­ri­schen Be­we­gung kam sie vor­wärts und leg­te ih­re wei­ßen Hän­de auf sei­ne Knie. Sie blick­te zu ihm auf.
    »Ich kann dich nicht oh­ne mich fort­ge­hen las­sen, Ja­mie, Lie­ber.« Ih­re Stim­me klang so me­lo­disch wie ei­ne Har­fen­sai­te. »Der ein­zi­ge Weg, dich zum Zu­hö­ren zu brin­gen, war die­ser. Ja­mie, wenn du mich mit dir zur Er­de nimmst, kann ich dich vor Va­s­ta­ri ret­ten. Nein, hör zu!« Ih­re Fin­ger bohr­ten sich in sein Knie, als sie den Zorn in sei­nem Ge­sicht auf­wal­len sah. »Hör zu, Ja­mie! Wenn du um dei­ner selbst wil­len schon nicht zu­hörst, den­ke an dei­ne Män­ner. Die Er­de braucht sie, Ja­mie – du hast es mir selbst ge­sagt! Laß mich zu Va­s­ta­ri ge­hen und ihm sa­gen, daß du dei­ne Waf­fen nie­der­legst – im Raum­ha­fen! Ich kann ihn da­zu über­re­den. Laß mich mit dir rei­ten. Wenn wir Port Ci­ty er­rei­chen …«
    »Was soll ihn zu­rück­hal­ten, uns dort zu tö­ten?« frag­te Ja­mie barsch. »Er wür­de uns nicht aus den Klau­en las­sen, trotz all dei­ner Lü­gen.«
    »Oh, Ja­mie, glaub mir! Wür­de ich dein Le­ben aufs Spiel set­zen, nach­dem ich es ge­ret­tet ha­be? Ich kann Va­s­ta­ri be­ein­flus­sen – ich kann es! Aber ich kann es dir nicht sa­gen, wie. Ja­mie, ich wer­de mit dir rei­ten. Wür­de ich das tun, wenn ei­ne Ge­fahr be­stün­de? Ja­mie … ich … ich …«
    Ihr Ge­sicht und ih­re Stim­me zit­ter­ten plötz­lich. Er sah, wie sie ih­re Hän­de vor die Au­gen preß­te und ei­ne Gri­mas­se des Grau­ens und der Ver­wir­rung über ih­re Zü­ge glitt. Das gan­ze Tal be­gann wie­der, in ei­nem re­gen­bo­gen­ar­ti­gen Schim­mer zu ver­schwim­men. Und Ton und Sicht wa­ren trotz der Hel­me leicht ver­zerrt. Va­s­ta­ri hat­te den Knu­te be­tä­tigt – ge­gen Quan­na und die Er­den­men­schen.
    Be­stür­zung er­faß­te

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