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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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ge­wun­de­ne Hohl­we­ge füh­ren vom Tal­grund durch die stei­len Klip­pen nach oben. Die Ter­re­strier hat­ten hier einst nach Bo­den­schät­zen ge­gra­ben, doch ist heu­te nichts mehr da­von üb­rig, au­ßer den großen Wun­den im Ant­litz der Klip­pen und den lan­gen, dunklen, aus­ge­glüh­ten Nar­ben von den Ra­ke­ten­schif­fen – Merk­ma­le auf der Ve­nus, die die Ras­se, die sie ein­brann­te, lan­ge über­dau­ern wür­den.
    Es war ein so of­fen­sicht­li­cher Platz für einen Hin­ter­halt, daß Ja­mie ziem­lich si­cher war, Va­s­ta­ri wür­de ihn nicht be­nüt­zen. Das war wahr­schein­lich ei­ner der ab­we­gi­gen Hin­ter­grün­de der Tat­sa­che, daß er es doch’ tat.
    Ja­mie, der an der Spit­ze der Ko­lon­ne ritt, be­ob­ach­te­te das La­by­rinth der Hohl­we­ge rund­um mit wach­sa­men Au­gen, als sie in das Tal hin­ein­rit­ten. Die Hohl­we­ge mach­ten einen selt­sam ver­wir­ren­den Ein­druck. Ein Schim­mer lag über dem gan­zen Tal, der ihn plötz­lich an den Mars er­in­ner­te. Hät­te er sich nicht auf der Ve­nus ge­wußt, so hät­te er ge­glaubt, Hit­ze­wel­len tanz­ten zwi­schen den durch­lö­cher­ten Wän­den des Ta­les.
    Dann be­gann sich der Schim­mer aus­zu­brei­ten, und ei­ne vio­let­te Blen­dung leg­te sich über Ja­mies Au­gen; der Klang fal­len­den Was­ser­s1 von den Gip­feln wich ei­ner hal­len­den Stil­le, und das Tal war er­füllt von Ter­ror und Ver­wir­rung. Grau­en um Grau­en jag­te sich in Wel­len über sein Be­wußt­sein.
    Das war es. Selbst mit die­sem Wis­sen war es un­glaub­lich schwer, über sei­ne Schul­ter zu ru­fen: »Knu­te-Hel­me!« und am Sat­tel nach dem ei­ge­nen bau­meln­den Pa­cken zu su­chen. Das Pferd be­gann un­ter ihm zu zit­tern, ob­wohl die Vi­bra­tio­nen des Knu­te noch zu hoch wa­ren, um sein Tier­ge­hirn ernst­lich zu be­rüh­ren. Aber für Ja­mie war Grau­en in al­lem, so­gar in dem Ge­fühl, das der Helm in sei­nen Hän­den her­vor­rief. Er muß­te sei­ne Zäh­ne zu­sam­men­bei­ßen, um ge­nü gend Mut auf­zu­brin­gen, den Helm über den Kopf zu stül­pen – er hat­te die schreck­li­che Ge­wiß­heit, daß der Helm ihn er­sti­cken wür­de, so­bald er ihn auf­setz­te.
    Das fei­ne, me­tal­le­ne Ma­te­ri­al glitt über den Kopf, und der netz­för­mi­ge Ein­satz preß­te sich an den Schä­del. Es folg­te noch ein Mo­ment der Blen­dung und der un­er­freu­li­chen, hau­en­den Stil­le, die al­le Ar­ten schreck­li­cher Lau­te im Ver­bor­ge­nen be­reit­hal­ten moch­te. Dann be­gann so et­was wie Wär­me vom Helm in die Tie­fen des Ge­hirns zu si­ckern, und die Welt kam wie­der ins Blick­feld.
    Sein ers­ter be­wuß­ter Ge­dan­ke da­nach, als er sein Pferd be­ru­hig­te, war, daß der Knu­te noch nicht auf Ver­nich­tungs­stär­ke ein­ge­stellt wor­den war. Die Hel­me ge­währ­ten ge­gen die ge­rin­ge­ren Kräf­te des Vi­bra­tors Schutz, aber sie wür­den nicht lan­ge wirk­sam sein, wenn der Gil­son-Zün­der den Knu­te in ei­ne töd­li­che Waf­fe ver­wan­del­te. Be­vor das ge­sche­hen konn­te, muß­ten sie ihn fin­den und au­ßer Ge­fecht set­zen.
    Er riß sein auf­ge­reg­tes Pferd her­um und gab Be­feh­le, die durch den Helm nur einen dün­nen Wi­der­hall in sei­nen Oh­ren fan­den. Er wuß­te, es wür­de nur ei­ne Fra­ge von Se­kun­den sein, den Knu­te zu fin­den, aber die ge­wun­de­nen Hohl­we­ge hin­auf­zu­stür­men, an­ge­sichts des­sen, was je­den Au­gen­blick zu töd­li­chen Wel­len wer­den konn­te, war schon ei­ne ganz an­de­re Fra­ge.
    Al­les schim­mer­te noch im­mer ein we­nig – die Fel­sen, die Was­ser­fäl­le, das Ge­sicht Mor­gans, der ihm ent­ge­ge­neil­te, um ihm den Knu­te zu zei­gen. »Die­ser Hohl­weg, Sir«, sag­te er, wo­bei er über sei­nen er­ho­be­nen Arm hin­wegspäh­te. »Zwi­schen den bei­den Was­ser­fäl­len. Se­hen Sie ihn?« Sei­ne Stim­me klang dünn und zitt­rig durch den Helm. Selt­sam traumar­tig wirk­te al­les – wie im­mer un­ter Be­schuß ei­nes Knu­te. Al­les schi­en so un­wirk­lich, daß es schwie­rig war, sich ernst­haft auf die Pro­ble­ma­tik ei­nes An­griffs zu kon­zen­trie­ren.
    Es ge­sch­ah wahr­schein­lich in ei­nem Traum, daß

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