8 Science Fiction Stories
Erdenmenschen nahmen wahrscheinlich an, daß es verborgene Gänge gab, die die venusischen Arbeiter in Darva gebaut harten, jedoch wissen konnten sie es nicht.
Sie schritt durch die Dunkelheit aufwärts. Selbst ihre Katzenaugen sahen kaum etwas. Ungefähr auf der Hälfte des Weges hielt sie inne und nahm ein langes, umwickeltes Bündel aus einer kleinen Nische. Das Bündel wand sich schwach und gab den Moschusgeruch aller venusischen Nachtflügler von sich.
Am Ende der dunklen Treppe fand sie einen weiteren Durchlaß. Ein kleiner Spalt, durch den Licht drang, erweiterte sich in der Wand. Blaues Zwielicht kam durch und der schwache Lärm der venusischen Schlacht. Sie vernahm den hektischen Rhythmus der Trommeln und den schrillen Klang siebentoniger Pfeifen, wo Vastaris Männer einen verzweifelten Versuch machten, die Mauern zu erstürmen, bevor die Erdenmenschen die unüberwindlichen Waffen auf sie richten konnten.
Quanna blickte auf den Turm hinaus, wo eben der Knute-Vibrator aufgestellt wurde. Von dort aus konnte er die gesamte Fläche vor der Mauer unter Kreuzfeuer nehmen. Sie bemerkte, daß die Mannschaft ihre Masken noch nicht aufgesetzt hatte. Sie entfalteten die regenschirmförmige Waffe, bis auf einem hohen Dreibein aus einem Wald von Kabeln ein konischer Torpedo aus Glas aufragte, der in jede Richtung schwenkbar war. In gleichmäßigen Abständen führten Leitungen aus dem Untersatz zu Kontrollgeräten, die jedes mit einem roten Druckknopf ausgestartet waren.
»Den Gilson«, sagte einer der Männer, und man reichte ihm den Zünder – einen langen, bleistiftförmigen Stab. Quanna beobachtete den Mann, der ihn an der richtigen Stelle einführte. »Kraft.«
Ein roter Knopf wurde gedrückt. Der Untersatz des Knute begann zu erzittern – aber nur ein Teil davon. Langsam breitete sich die wellenförmige Bewegung aus, bis der ganze Abschnitt einem schimmernden Schleier glich.
»Jetzt!«
Der nächste Mann drückte seinen Knopf. Der Schimmer kroch auf seinen Abschnitt zu. Dann der dritte – Quanna bemerkte, daß, wann immer einer der schwingenden Abschnitte in seinem Tanz langsamer wurde, der zuständige Mann den Knopf erneut preßte und so neue Kraft zuführte. Die drei Männer beugten sich über ihre Apparate, der vierte besorgte das Zielen des Projektors.
Es war nicht schwierig. Quanna konnte die Wirkung von ihrem Platz aus nicht beobachten, aber sie las in den Gesichtern der Männer und hörte die Rufe der Venusier am Fuße des Turms. Ein Speer rasselte gegen die Mauer.
»Masken«, sagte einer der Männer und setzte seine zurecht. Die anderen gehorchten. Quanna preßte das sich schwach sträubende Bündel unter ihren Arm und wartete gespannt.
Sie brauchte nicht lange zu warten. Als es vorbei war, trat sie auf den Turm hinaus. Vorsichtig schritt sie zwischen den gelähmten, aber bei Bewußtsein befindlichen Männern hindurch, die unbeweglich lagen, wie sie hingefallen waren, keines Wortes und keiner Bewegung fähig. Sie beobachteten sie „ mit großen, glasigen Augen.
Sie wartete, bis die Vibrationen des Knute zusammenfielen. Die Waffe ließ sich leicht zusammenklappen und war nicht schwer zu heben. So ruhig, als gäbe es keine gelähmten und entsetzten Männer, die sie anstarrten, löste sie das Tuch von dem Schlangenleib und den großen Flügeln des Tieres, das sie vor ein paar Tagen gefangen hatte. Es trug bereits ein Geschirr. Quanna befestigte den Knute so schnell sie konnte, denn man mußte die Stille auf dem Turm bereits wahrgenommen haben.
Sie stieß den Schlangenleib in die Luft. Das Wesen flatterte heftig und kämpfte mit seinen breiten, schillernden Schwingen gegen das Gewicht des Gegenstandes
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