8 Science Fiction Stories
Jamie momentan. Warum sollte Vastari grundlos einen so sicheren Handel wagen und seine Schwester so mutwillig opfern? Ohne irgendeinen Grund …
Dann bemerkte er, daß sich 6eine eigenen Männer auf Vastaris Hohlweg zu bewegten. Er vernahm die Rufe der Offiziere, und er wußte, daß jemand einen nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen hatte. Morgan? Morgan, der Quanna und den Schwächen des Commanders mißtraute und die Verzögerung in fatalster Weise dazu benutzt hatte, den Knute im Hohlweg zu stürmen.
Jamie wußte es nicht. Er war plötzlich von einer wilden Freude erfüllt, daß Morgan so gehandelt hatte – falls er es gewesen war. Das Gewicht lastete nicht länger auf Jamie. Er brauchte keine unmögliche Entscheidung mehr zu treffen.
Er spornte sein widerspenstiges Pferd an und schwang wild herum, auf den Hohlweg zu. »Ich mache meinen eigenen Handel mit Vastari!« rief er ihr über die Schulter zu.
Quanna taumelte unter einem Schauer von Sand von den Hufen zurück. »Jamie!« schrie sie. »Jamie, warte! Er kann dir nichts tun, Jamie! Der Gilson – ich habe ihn! Jamie, Jamie, sie werden dich töten!«
Aber wenn er etwas von diesem Schrei vernommen hatte, so glaubte er es nicht oder achtete nicht darauf. Das dumpfe Schlagen der Hufe im Sand und Jamies Rufe, vermischt mit den Stimmen seiner Männer, drangen an ihr Ohr. Festgebannt starrte sie der letzten terrestrischen Patrouille nach, die in Verfolgung von gesetzlosen Eingeborenen ihren letzten Ausfall in die Berge machte.
Der Knute folgte ihren Bewegungen. Ihr eigenes Grauen und ihre Verwirrung legten sich, als die Schwingungen um sie herum erstarben. Aber sie verschwanden nicht vollkommen. Sie wartete, bis der letzte Mann im Hohlweg zwischen den beiden Wasserfällen verschwunden war. Dann strich sie in Ermangelung einer anderen Tätigkeit den Sand mit langen, unbewußten Bewegungen von den Kleidern.
Hätten Venusier Tränen vergießen können, so würde Quanna jetzt geweint haben. Bis zu diesem lebenswichtigen Punkt hatte alles so ausgezeichnet geklappt. Der Plan selbst war einfach genug gewesen – Vastari den seiner wirklichen Kraft beraubten Knute zu geben, damit er die Terrestrier in einen Hinterhalt lockte und dachte, er könnte sie mit den Vibrationen töten, wann immer es ihm beliebte. Vastari hatte kein Verlangen danach gehabt, mit den Erdenmenschen zu verhandeln, aber schließlich hatte sie ihn doch davon überzeugen können. Und sie war so sicher gewesen, Jamie würde nachgeben. Tief unter dem Ärger und dem Mißtrauen hatte sie es in seinem Gesicht gelesen – weil er die Männer zur Erde zurückbringen mußte. Er durfte ihr Leben nicht hier für ein Ideal aufs Spiel setzen, und er hatte gewußt, daß er am Ende doch nachgeben mußte, auch wenn es Lügen und ein gebrochenes Versprechen am Raumhafen bedeutete.
Weder er noch Vastari hatten selbstverständlich gewußt, daß der Knute harmlos war. Soweit hatte sie Vastari nicht vertraut, und das war gut so gewesen. Ärger schüttelte sie kurz aus ihrer Lethargie. Vastari war bereit gewesen, sie zu opfern, als er glaubte, ihre Nützlichkeit sei zu Ende. Er konnte nicht wissen, daß sie unter ihrem Gewand den Gilson-Zünder verbarg, ohne den seine Waffe nicht mehr als ein gefährliches Spielzeug war.
Sie lächelte ein dünnes»böses Lächeln, obwohl sie sich um Jamie sorgte. Vastari mußte inzwischen ein sehr erstaunter Mann sein. Seine tödliche Waffe war kraftlos, die Feinde im Anmarsch durch den Hohlweg, seine Männer von dem Gewehrfeuer der Terrestrier verstreut – Vastari würde bereits im Rückzug Gegriffen sein. Mit oder ohne Knute. Die
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