8 Science Fiction Stories
»Mit dem Knute. Sie hatten ihn gut verbarrikadiert, aber nicht gut genug. Ich glaube, die Vibrationen waren schuld. Aber die verdammten Narren wußten nichts von dem Trägheitszünder und konnten nicht umschalten.«
»Ich weiß.« Ghej nickte. »Quanna hat es mir gerade erzählt – sie selbst hat den Gilson-Zünder, Commander.«
Quanna blickte von dem Verband auf, den sie gerade festmachte, und damit in Jamies erstaunte Augen. Ein unsicheres, schwaches Lächeln war auf ihren Lippen.
»Ich versuchte es dir zu sagen«, erinnerte sie ihn sanft. »Du siehst, ich wollte dir wirklich nichts Böses.«
Sein finsteres Gesicht war hauptsächlich Ausdruck seiner Verwirrung. »Aber, du hast gesagt … Ich dachte … Es tut mir leid, Quanna. Aber ich verstehe noch immer nicht, warum …«
»Versuch es jetzt nicht.« Sie legte ihre kühle Hand an seine Wange. »Noch kein Fieber? Dann bin ich sicher, daß es kein Gift war. Du wirst in der Lage sein, nach Port City zu reiten, Jamie, Liebling. Und was ist mit mir?«
Er runzelte die Stirn und nahm ihre Hand in die seine. »Später, Quanna. Bevor ich gehe, habe ich noch eine Rechnung zu begleichen. Ich werde Vastari suchen und den Knute zurückholen, und wenn es das letzte ist, was ich tue.«
Überraschenderweise löste sich ein Teil der Spannung, die sich auf Ghejs Gesicht gezeigt hatte. »Natürlich!« erklärte er. »Zu Vastari! Commander, ich glaube, ich kann Sie zu ihm führen.«
Quanna und Jamie starrten den Marsianer ungläubig an. Er hatte schon so lange das Vertrauen beider feindlicher Lager besessen, und beide Seiten hatten bedingungslos auf seine unteilbare Neutralität gebaut. –
»Habe ich Sie richtig verstanden, Ghej?« fragte Jamie nach einem Augenblick.
»Ich möchte Sie zu Vastari führen«, wiederholte Ghej ungeduldig. »Ich glaube, ich weiß, wohin er gegangen ist. Die Venusier trennen sich nach einem Überfall und treffen sich später wieder im Versteck des Führers. Vastari wird in der Nähe sein, in einer alten Höhle, in der er als Junge zu spielen pflegte. Er hat sie schon des öfteren als Sammelpunkt benutzt. Er dürfte für eine Stunde allein sein.
Ich kenne den Ort gut – er ist ganz in der Nähe. Ich werde …«
»Aber Ghej«, unterbrach ihn Jamie, »ich will ihn töten. Verstehen Sie das nicht? Ich weiß, daß Vastari Ihr Freund ist.«
»Ich werde Sie zu ihm führen«, bestand Ghej eigensinnig darauf.
»Verzeihen Sie mir«, zögerte Jamie, »aber mir ist in letzter Zeit zuviel Verrat widerfahren – ich dachte es zumindest.« Er warf Quanna einen Blick zu. »Sie haben niemals für eine Seite Partei ergriffen in dieser Angelegenheit, Ghej. Ich …«
»Es wird keinen Verrat geben«, versprach Ghej. »Ich schwöre es, Commander. Ich führe Sie zu Vastari – allein. Ich verspreche, daß auch er allein sein wird und daß kein Venusier dazwischentreten wird. Ich verspreche dies alles bei dem Symbol des alten Mars« – und er machte das alte Hakenzeichen in die Luft.
Jamie biß sich auf die Lippen und starrte auf den alten Mann. Etwas stimmte offensichtlich nicht. Schon die ganze Zeit über fühlte er die Erregung aus Ghejs Gebaren heraus, und er wußte, daß der Marsianer etwas Wichtiges verschwieg. Wenn Ghej so plötzlich Vastari verriet, bestand aller Grund zur Annahme, daß er auch ihn, Jamie, verraten könnte. –
Aber Vastari von Angesicht zu Angesicht zu treffen, bevor er von der Venus abflog, war schon ein Risiko wert. Und er kannte keinen Marsianer, der beim Hakensymbol der alten Welt einen Meineid geschworen hätte. Eine plötzliche Unbekümmertheit ließ ihn die Achseln zucken.
»Ich will es riskieren, Ghej. Nur werde ich meine Männer zuerst verständigen. Sie werden mich suchen, wenn ich
Weitere Kostenlose Bücher