Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
Vom Netzwerk:
nicht zeit­ge­recht zu­rück­kom­me. Sie müs­sen mir sa­gen, wo die Höh­le ist, Ghej, da­mit mir mei­ne Män­ner fol­gen kön­nen, wenn ich nicht zu­rück­kom­me.«
    Ghej nick­te. »Ich kann Ih­nen in die­sem Punkt ver­trau­en, den­ke ich.«
    Quan­nas Au­gen wa­ren wäh­rend des Ge­sprächs von ei­nem zum an­de­ren ge­wan­dert. Die­se gan­ze Re­de­rei um Ver­spre­chen hör­te sich toll­kühn an. Ghe­js plötz­li­cher Um­schwung ver­wirr­te sie voll­kom­men, aber sie merk­te wohl, daß ein star­kes Mo­tiv da­hin­ter­ste­cken muß­te.
    All dies war un­wich­tig. Die herz­zer­bre­chen­de Tat­sa­che blieb be­ste­hen, daß sie ver­sagt hat­te. Sie hat­te ih­ren letz­ten Trumpf aus­ge­spielt und ver­lo­ren. Es gab kei­nen wei­te­ren He­bel mehr, den sie in Be­we­gung set­zen konn­te, um auf das Schiff zu ge­lan­gen, das ihn zur Er­de zu­rück­brin­gen wür­de, wenn nicht – wenn nicht … Und dann kam ei­ne plötz­li­che Idee wie Er­leuch­tung über sie, und sie sah, wie leicht sie al­le In­tri­gen der Ver­gan­gen­heit hät­te ver­mei­den kön­nen. Va­s­ta­ri muß­te er­fah­ren, daß sie ihn an Ja­mie ver­ra­ten hat­te; ihr Le­ben wür­de al­so auf der Ve­nus nicht mehr si­cher sein, und Ja­mie hät­te die hei­li­ge Pflicht, sie mit­zu­neh­men. Die Ein­fach­heit der Über­le­gung war wun­der­schön. Nur – es muß­te Zeu­gen ih­res Ver­ra­tes ge­ben, so daß sich die Ge­schich­te un­ter Va­s­ta­ris Män­nern ver­brei­ten konn­te. Oder aber, Va­s­ta­ri brauch­te nicht zu ster­ben –
    »Laßt mich mit euch ge­hen«, bat sie die bei­den Män­ner, und ihr Köpf­chen war be­reits vol­ler Plä­ne. Sie be­dach­ten sie mit ei­nem zwei­feln­den Blick. »Ich wer­de mich nicht ein­mi­schen«, ver­sprach sie. »Ich he­ge kei­ne freund­li­chen Ge­füh­le für Va­s­ta­ri mehr, nach dem, was er mir im Tal an­tat. Bit­te, laßt mich mit­ge­hen.« Ih­re Stim­me nahm den Klang un­wi­der­steh­li­cher, schmel­zen­der Sü­ße an, an die sich Ja­mie so sehr er­in­ner­te, und er grins­te plötz­lich. Aber be­vor er spre­chen konn­te, be­gann Ghej.
    »Nun denn«, sag­te die­ser nach ei­nem Mo­ment des Zö­gerns. »Es mag viel­leicht ganz gut sein, dich da­bei zu ha­ben.« Sie wuß­te, daß er sie au­to­ma­tisch in sein Sche­ma ein­ge­fügt hat­te. Ernst dank­te sie bei­den.
     
    Va­s­ta­ris Ver­steck war ei­ne en­ge Höh­le nach oben in der stei­len Tal­wand. Um ih­ren Ein­gang wu­cher­te ein Schlei­er grü­ner Re­ben, der voll ro­ter, trich­ter­ar­ti­ger Blü­ten war. Ghej bat sei­ne zwei Be­glei­ter, hin­ter ei­ner Bie­gung zu war­ten, und ging al­lein in die Höh­le. Die bei­den war­te­ten stumm auf sei­ne Rück­kehr. Je­der war zu tief in Grü­be­lei ver­sun­ken, um den Au­gen­blick zu nüt­zen und zu sa­gen, was noch im­mer un­aus­ge­spro­chen war zwi­schen ih­nen.
    Ja­mie war zu sehr von der Aus­sicht ein­ge­nom­men, Va­s­ta­ri zu tref­fen, so daß er kaum über Ghe­js un­er­klär­li­ches Ver­hal­ten nach­dach­te. Nicht ein­mal sei­ne Mü­dig­keit kam ihm zu Be­wußt­sein, oder der Schmerz in sei­nem Arm. Er hat­te noch nie zu­vor ei­ne Hin­rich­tung voll­zo­gen, aber im Au­gen­blick fühl­te er kei­ne Skru­pel, einen Men­schen kalt­blü­tig nie­der­zu­schie­ßen. Es wür­de kein Mann sein, den’ er in die­ser Höh­le tö­te­te – es wür­de die ve­nu­si­sche An­ar­chie selbst sein. Es wür­de ein biß­chen län­ger Frie­den für die Men­schen in Dar­va und Port Ci­ty und die an­de­ren ter­rest­ri­schen Nie­der­las­sun­gen in die­sen Ber­gen be­deu­ten. Wenn er den Städ­ten schon die Waf­fen, die die Er­de so sehr brauch­te, nicht zu­rück­las­sen durf­te, konn­te er zu­min­dest die or­ga­ni­sier­te Be­dro­hung be­sei­ti­gen, die die­se Waf­fen not­wen­dig mach­te.
    Er gab sich ei­nem Tag­traum hin. Er dach­te, daß sich viel­leicht, wenn Va­s­ta­ri tot war, nicht so schnell ein neu­er Füh­rer fin­den wür­de – viel­leicht wä­ren die ter­re­stria­li­sier­ten Städ­te in­ner­halb ih­rer Be­fes­ti­gun­gen ge­gen ver­ein­zel­te Ban­den si­cher; viel­leicht ge­lang es an­ge­sichts der Not­wen­dig­keit ei­ni­gen ge­schick­ten

Weitere Kostenlose Bücher