8 Science Fiction Stories
Grenzplaneten – vielleicht von einem, der Draan heißt. Keine Ahnung. Hab’s mal gewußt, aber längst wieder vergessen.«
»Du kannst sie wohl nicht leiden, wie?«
»Wer kann das schon?« Er runzelte die Stirn über die ungewohnte Anstrengung, sich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren, und seine ohnedies winzigen Augen schrumpften noch mehr zusammen. »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Sachen, ja! Mag keine Echsen. Schnüffeln bloß in meinen Gedanken herum und tratschen alles aus, was ich lieber für mich behalte! Schließlich hat man ein Recht auf Privatleben.«
»Telepathen sind sie also!« Jetzt war es an Harold, die Stirn zu runzeln. »Hm-m-m!« Er dachte angestrengt nach. Der andere schob sein leeres Servierwägelchen zur Tür, und Harold beeilte sich hinzuzufügen: »Irgendein solches Ding in der Nähe?«
»Nein, dafür ist es schon zu spät. Bald acht am Abend. Außerdem gibt’s nicht viele auf diesem Planeten. Ein paar von ihnen haben was Wichtiges hier in diesem Laden zu tun, aber um die Zeit sind sie schon zu Hause. Gott sei Dank, kann ich nur sagen!« Er knurrte, um seine tiefe Abneigung gegen die mysteriösen Draane auszudrücken. »Wenn sie weg sind, kann man wenigstens denken, was man will.« Er stieß sein Wägelchen hinaus auf den Gang, folgte nach und drückte die Tür zu. Das Schloß klickte leise.
Harold machte sich über sein Essen her, während er darauf wartete, daß ihn ein paar zornentbrannte Männer holen kämen. Bartgesicht und seine beiden Assistenten hatten angedeutet, man würde ihn bis morgen früh in Ruhe lassen; doch diese letzte Episode, sagte er sich, dürfte die Dinge um einiges beschleunigen. Er beeilte sich mit dem Essen, verwundert darüber, daß er nicht unterbrochen wurde. Demnach waren sie langsamer von Begriff, als er angenommen hatte. Er nützte die Gelegenheit, um einen Schlachtplan auszuarbeiten.
Das Appartement stellte ihn vor Schwierigkeiten. Er hatte es bereits gründlich durchforscht und dabei festgestellt, daß die tapezierten Wände und Türen allesamt aus solidem Metall bestanden. Die Fenster waren vergittert und mit Panzerglas überzogen. Das war kein Appartement – das war der reinste Tresor!
Hoch droben in einer Ecke des Wohnzimmers lugte, fachmännisch angebracht, eine winzig kleine Linse aus dem Mauerwerk. Sie wäre dem Auge eines jeden entgangen, der nicht über die scharfe Beobachtungsgabe Harolds verfügte. Eine weitere Linse hatte er im Badezimmer an der Wanduhr entdeckt; sie saß am Ausgangspunkt von Stunden- und Minutenzeiger. Sie glich einem Diamanten. Er wußte, es handelte sich dabei um irgendein Fernsehauge, und so lag die Vermutung nahe, daß er noch auf andere Vorrichtungen dieser oder ähnlicher Art stoßen würde. Denn: Wo es Fernsehaugen gab, mußte es auch Mikrophone geben – Präzisionsarbeiten, die schwer aufzuspüren waren, wollte man nicht offen zugeben, nach ihnen gesucht zu haben. Oh, ganz sicher, sie würden über seine kleine Unterhaltung mit Bürstenhaar genauestens Bescheid wissen – und schon auf dem Weg hierher sein.
Richtig. Die Tür schwang auf, eben als er seine Mahlzeit beendet hatte. Helman kam herein, gefolgt von einem riesigen Kerl in Uniform. Dieser schloß die Tür, lehnte sich mit seinen breiten Schultern dagegen und spitzte die Lippen zu einem unhörbaren Pfeifen, während er sichtlich gelangweilt den Raum studierte. Helman ging zu einem Sessel, ließ sich darin nieder, überkreuzte die Beine, fixierte den Gefangenen. An seiner Schläfe pochte eine Ader.
Er sagte: »Ich habe mit Roka über Televox gesprochen. Er schwört, nie in Ihrer Gegenwart die Draane erwähnt zu haben. Er ist fest davon überzeugt, daß
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