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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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weit güns­ti­ger für die ver­ein­ten Kräf­te.
    Nun, da er frei war und un­ge­bun­den, konn­te er den Stand­punkt des Wäch­ters ver­ste­hen, den Stand­punkt näm­lich, daß es kei­nen Sinn ha­be, die Frei­heit zu su­chen, wenn man nicht wis­se, wo man sie dann be­wah­ren sol­le. Da­mit je­doch hat­te der Wäch­ter ei­ner­seits et­was an­ge­deu­tet, an­de­rer­seits auch wie­der et­was über­se­hen. Er hat­te an­ge­deu­tet, daß es Plät­ze gab, an de­nen man sich die Frei­heit er­hal­ten konn­te, und er hat­te über­se­hen, daß Flücht­lin­ge ei­ne Na­se da­für ha­ben, un­be­kann­te Zu­fluchts­stät­ten auf­zu­spü­rend Wä­re sei­ne Ras­se nur halb so klug und den Bruch­teil so ge­schickt, wie sie sein soll­te, dach­te Ha­rold, dann dürf­te es ihm kei­ne Schwie­rig­kei­ten be­rei­ten, ei­ne sol­che Zu­fluchts­stät­te aus­fin­dig zu ma­chen.
    Er zuck­te die Ach­seln, wand­te sich zum Ge­hen, sah sich ei­nem großen, dün­nen Kerl ge­gen­über, der ei­ne schwar­ze Uni­form trug. Das Ge­sicht des Man­nes be­saß har­te, ener­gi­sche Zü­ge. Es war bron­zen, nahm je­doch ei­ne blu­tig­ro­te Far­be an, als ei­ne na­he Leucht­re­kla­me auf­flamm­te und es in ih­ren Schein tauch­te.
    Ha­rold ver­nahm den rau­nen­den Ge­dan­ken­strom des an­de­ren: Ko­mi­sche, fremd­ar­ti­ge Klei­dung – scheint eben erst hier an­ge­kom­men, die­ser Bur­sche. Viel­leicht ein Spe­zi­men, das tür­men will … Zu­gleich da­mit öff­ne­te der Mann den Mund. Laut sag­te er: »Zei­gen Sie mir Ih­ren Per­so­nal­aus­weis!«
    »Warum?« frag­te Ha­rold, mit der Ab­sicht, Zeit zu schin­den. Bei sich dach­te er: Ver­fluch­te Klei­der! – Er hat­te bis­her kei­ne Ge­le­gen­heit ge­habt, et­was da­ge­gen zu un­ter­neh­men.
    »Das ist Vor­schrift«, er­wi­der­te der an­de­re leicht ge­reizt. »Sie soll­ten ei­gent­lich wis­sen, daß es die Pflicht ei­nes je­den Bür­gers ist, sei­nen Aus­weis zu zei­gen, wenn er von der Po­li­zei da­zu auf­ge­for­dert wird.« Sei­ne Au­gen ver­eng­ten sich, sei­ne Ge­dan­ken wis­per­ten lei­se, aber deut­lich: Aha, er zö gert! Si­cher hat er kei­nen Aus­weis. Sieht bö­se aus! Er mach­te ei nen Schritt nach vorn.
    In Ha­rolds Au­gen trat ein selt­sa­mes Glü­hen. »Sie wol­len doch nicht wirk­lich mei­nen Aus­weis se­hen?« frag­te er sanft. »Oder …?«
    Der Po­li­zist rang einen Mo­ment lang mit sich selbst, ehe er ant­wor­te­te: »Nein … nein … na­tür­lich nicht!«
    »Es war bloß ein Irr­tum?«
    »Bloß ein Irr­tum!« gab der an­de­re lang­sam zu. Sein Geist war jetzt völ­lig kon­fus und in die En­ge ge­trie­ben. Dann, mit­ten im Stru­del sei­ner Ge­dan­ken: Er ist ge­fähr­lich! Wild jag­ten die­se drei Be­grif­fe durch das geis­ti­ge La­by­rinth, ge­hetzt, über­tönt und schließ­lich er­stickt von an­de­ren, sich ihm hef­tig auf­drän­gen­den Ge­dan­ken: Blö­der Irr­tum! Na­tür­lich hat er einen Aus­weis. Ich mi­sche mich zu viel ein.
    Ein an­de­rer Ge­dan­ke schoß mit scho­ckie­ren­der Plötz­lich­keit da­zwi­schen, klar und knapp – trotz des te­le­pa­thi­schen Lärms der Geis­tes­wel­ten rings­um: Bei der Blau­en Son­ne, hast du das mit­be­kom­men, Geata? Ein Bruch­stück hyp­no­ti­scher Pro­jek­ti­on! Ir­gend et­was mit ei­nem Aus­weis. Los, wen­de den Wa­gen!
    Kal­ter Schweiß be­deck­te Ha­rolds Rücken, er schloß sei­nen Geist wie ei­ne Fall­tür, ließ den schar­fen Blick über die Stra­ße glei­ten. Die Flut der Au­tos und die Un­men­ge der rasch wech­seln­den Lich­ter mach­ten es ihm un­mög­lich, in der Fe­me ir­gend­ein Fahr­zeug zu ent­de­cken, das so­eben im Be­griff stand zu wen­den. Aber er wür­de den Wa­gen er­ken­nen, wenn die­ser auf ihn zu­ge­rast käme. Sein Len­ker moch­te mensch­li­che Ge­stalt be­sit­zen, die Mit­fah­rer je­doch wa­ren Ech­sen.
    Wa­gen schos­sen an ihm vor­bei, vier, fünf, manch­mal sechs auf glei­cher Hö­he. Die un­heim­li­che ge­dank­li­che Stim­me, die plötz­lich ver­blaßt war, kehr­te zu­rück, schwoll an, flau­te wie­der ab.
    Sie sag­te: Ich kann mich na­tür­lich ir­ren. Aber ich bin si­cher, daß die Schwin­gungs­wei­te ge­nau der ei­ner Hyp­no­se

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