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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Im­pe­ri­ums?«
    Stil­le.
    »Aber die­ses Im­pe­ri­um ist klei­ner als un­se­res?«
    Kei­ne Er­wi­de­rung.
    »Grö­ßer als un­se­res?«
    »Him­mel, man woll­te mir weis­ma­chen, das eu­re sei das größ­te al­ler Zei­ten«, mein­te Ha­rold spöt­tisch.
    »Schwei­gen Sie!« Ei­ner der bei­den jun­gen Män­ner stieß ihn un­ge­hal­ten an der Schul­ter.
    »Oder was pas­siert?«
    »Oder wir schla­gen Ih­nen die Zäh­ne ein!«
    Der Bär­ti­ge, der die­ses kur­ze Zwi­schen­spiel mit aus­drucks­lo­sem Ge­sicht ver­folgt hat­te, fuhr läs­sig fort:
    »Ih­re Ras­se ist die höchs­te Le­bens­form auf Ih­rem Pla­ne­ten? Es gibt kein an­de­res in­tel­li­gen­tes Le­ben dar­auf? Sie hör­ten von kei­ner an­de­ren in­tel­li­gen­ten Le­bens­form ir­gend­wo in der Ga­la­xis, ehe Sie den Kund­schaf­tern des Im­pe­ri­ums be­geg­ne­ten?«
    Der Fra­ge­stel­ler ließ sich in kei­ner Wei­se durch die Tat­sa­che stö­ren, daß der Ge­fan­ge­ne auf je­de Er­wi­de­rung ver­zich­te­te, und sei­ne Hal­tung brach­te dies auch zum Aus­druck. Un­er­müd­lich bohr­te er wei­ter; hin und wie­der sah er auf die Pa­pie­re in sei­ner Hand, doch die meis­te Zeit über fi­xier­te er den Zu­hö­rer mit ei­nem kal­ten Blick. Die Fra­gen er­reich­ten das ers­te Dut­zend, das zwei­te, drit­te … Sie gin­gen be­reits in die Hun­der­te, als Ha­rold den Fa­den ver­lor und mit dem Zäh­len auf­hör­te. Ei­ni­ge der Fra­gen wa­ren als Er­satz oder Al­ter­na­ti­ve für an­de­re ge­dacht, ei­ni­ge stan­den in wech­sel­sei­ti­ger Be­zie­hung zu frü­he­ren oder noch kom­men­den For­mu­lie­run­gen – und bei ei­ni­gen han­del­te es sich of­fen­sicht­lich um Fang­fra­gen. Sie al­le hat­ten je­doch ei­nes ge­mein­sam: sie wa­ren zwin­gend und präg­nant. Mehr noch: sie tra­fen samt und son­ders auf hart­nä­cki­ges Schwei­gen.
    Schließ­lich be­en­de­ten sie das Ver­hör, und der Bär­ti­ge leg­te sei­ne Pa­pie­re bei­sei­te. Mür­risch sag­te er: »Wir wer­den die gan­ze Nacht brau­chen, um die­sen Hau­fen durch­zua­ckern!« Er be­dach­te Ha­rold mit ei­nem miß­bil­li­gen­den Blick. »Es wä­re ver­nünf­ti­ger von Ih­nen ge­we­sen, gleich von An­fang an zu re­den. Es hät­te uns al­ler­hand Ar­beit er­spart und Ih­nen ei­ne Men­ge Wohl­wol­len ein­ge­tra­gen.«
    »So, hät­te es das?« Ha­rold war skep­tisch.
    »Schafft ihn weg!« be­fahl der Bär­ti­ge. Ei­ner der jun­gen Män­ner blick­te et­was un­si­cher auf den Chef, der die stum­me Fra­ge ver­stand und er­wi­der­te: »Nein, nicht dort­hin. Noch nicht, zu­min­dest. Viel­leicht ist das gar nicht nö­tig. Se­hen wir uns zu­erst ein­mal an, was wir hier ha­ben.« Er nahm die Bril­le ab, strich sich durch den Bart. »Bringt ihn in sein Ap­par­te­ment. Und gebt ihm et­was zu es­sen.« Er glucks­te bei­na­he vor un­ter­drück­tem La­chen. »Soll ihm die Hen­kers­mahl­zeit mun­den …«
    Das Ap­par­te­ment er­wies sich als gut mö­bliert und kom­for­ta­bel. Drei Räu­me : Ba­de­zim­mer, Schlaf­zim­mer, Wohn­zim­mer – in letz­te­rem ein vol­les Bü­cher­bord, ein elek­tri­scher Heiz­strah­ler und ein Groß­bild-Fern­se­her. Ha­rold mach­te es sich in ei­nem wei­chen Oh­ren­ses­sel ge­müt­lich und be­ob­ach­te­te von dort aus, wie ein stäm­mi­ger Mann mit Bürs­ten­haar­schnitt ein Wä­gel­chen her­ein­roll­te. Hung­rig wie er war, schenk­te er dem Es­sen kei­ne Be­ach­tung. Er kon­zen­trier­te sich auf den stäm­mi­gen Mann, der – oh­ne sich des be­harr­li­chen for­schen­den Blickes be­wußt zu sein – der Rei­he nach Fleisch, Brot, Obst, Ku­chen und Kaf­fee ser­vier­te.
    Als der an­de­re da­mit fer­tig war, stell­te Ha­rold wie bei­läu­fig die Fra­ge: »Was sind das für ech­sen­ar­ti­ge Din­ger, die schwar­ze Uni­for­men mit sil­ber­nen Auf­schlä­gen tra­gen?«
    »Draa­ne.« Bürs­ten­haar dreh­te sich um, starr­te schwer­fäl­lig auf den Ge­fan­ge­nen. Sein Ge­sicht war breit und flei­schig, sei­ne Au­gen­par­tie schmal, sei­ne Stirn nied­rig. »So nen­nen wir sie – die ›Draa­ne‹.«
    »Ja, aber was sind sie?«
    »Ir­gend­ei­ne an­de­re Le­bens­form, schät­ze ich. Von ei­nem

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