8 Science Fiction Stories
diese von niemandem auf dem Schiff erwähnt oder beschrieben wurden. Die Wachen, die Sie hierher brachten, verloren kein Wort darüber. Sie selbst haben in diesem Gebäude keine gesehen. Woher wissen Sie also von ihnen?«
»Verwirrend, nicht wahr?« bemerkte Harold lächelnd.
»Sie können nur auf eine Art und Weise etwas über die Draane herausgefunden haben«, fuhr Helman fort. »Als die Untersuchungsbeamten der Stufe drei mit Ihnen fertig waren, überlegte einer von den Assistenten, ob er Sie weiter zu Stufe vier bringen sollte, aber dieser Gedanke wurde für den Augenblick fallengelassen. Stufe vier wird von den Draanen kontrolliert.«
»Tatsächlich?« meinte Harold. Er tat überrascht.
»Die Draane hat man nie erwähnt«, beharrte Helman, den scharfen Blick auf seinen Zuhörer gerichtet, »aber man hat an sie gedacht. Sie lasen diese Gedanken. Sie sind eine Telepath!«
»Und das Offensichtliche überrascht Sie?«
»Es war nicht offensichtlich, da nicht erwartet«, entgegnete Helman. »Auf viertausend Welten gibt es nur elf wirkliche telepathische Lebensformen, und nicht eine einzige davon besitzt menschliche Gestalt. Sie sind der erste Humanoide mit dieser Fähigkeit, den wir bisher entdeckt haben.«
»Trotzdem hätte es offensichtlich sein müssen«, beharrte Harold. »Meine Weigerung zur Zusammenarbeit – oder meine Eigensinnigkeit, wie Sie es zu nennen belieben – hatte einen sehr guten Grund. Ich empfing alle Hintergedanken bei Ihren Fragen. Und sie benagten mir gar nicht. Daran hat sidi nicht das mindeste geändert.«
»Dann werden Ihnen meine augenblicklichen Gedanken noch weit weniger behagen«, schnappte Helman. »Richtig«, pflichtete ihm Harold bei. »Sie haben nach den Draanen gerufen und ihnen befohlen, schnellstens herzukommen. Sie glauben, daß sie jeden Augenblick hier sein werden. Sie erwarten, daß sie mich in die Zange nehmen und ausquetschen. Sie setzen großes Vertrauen in ihre Fähigkeiten, obgleich Sie das volle Ausmaß der meinen nicht ermessen können.« Er stand auf und lächelte, als Helman mit einem Ausdruck plötzlicher Furcht seine überkreuzten Beine zurück in die Ausgangsstellung brachte. Er starrte in Helmans Augen, und seine eigenen begannen seltsam zu funkeln. Er sagte: »Ich schätze, es ist an der Zeit, daß wir uns aus dem Staub machen – meinen Sie nicht auch?«
»Ja …«, murmelte Helman. Er stand auf, schwerfällig und geistesabwesend. »Ja, sicher!«
Der Wachtposten an der Tür nahm Haltung an. Fragend blickte er auf Helman, der ausdruckslos dastand. Als dieser nicht reagierte, starrte er zum Gefangenen. Sein Blick blieb an ihm hängen, und langsam wich die Wachsamkeit aus seinen eigenen Augen.
Dann – obwohl er nicht angesprochen worden war – sagte er heiser: »In Ordnung – machen wir, daß wir weiterkommen.« Er öffnete die Tür.
Die drei marschierten hinaus; der Posten voran, Helman als Abschluß. Schnellen Schrittes gingen sie die Korridore entlang und an anderen Uniformierten vorbei, ohne angehalten oder sonderlich beachtet zu werden, bis sie schließlich die große Halle erreichten. Dort, an einem Pult, saß der Mann in myrtengrüner Kleidung, der den Kontrollhebel für die automatischen Türen zu beaufsichtigen hatte. Er fühlte sich bemüßigt, einen übertriebenen Diensteifer an den Tag zu legen.
»Ohne offizielle Abmeldung können Sie ihn nicht hinausschaffen«, verkündete er sofort. »Zuerst müssen Sie angeben, wohin er gebracht wird und auf wessen Befehl dies geschieht.
»Auf meinen Befehl!« sagte Helman, in einem Ton, als sei er die Puppe eines Bauchredners. Aber dem Diensteifrigen fiel es nicht auf.
»Oh, schon
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