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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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an­zu­schie­ben.«
    »Wie kön­nen Sie wis­sen, wann das ist – die rich­ti­ge Zeit?«
    »Das ver­mag ich nicht zu sa­gen. Ich kann nur die Zeit wäh­len, die mir, wenn al­les in Be­tracht ge­zo­gen ist, am güns­tigs­ten er­scheint – und dann hof­fen, daß ich die rich­ti­ge er­wi­scht ha­be. Ir­re ich mich, so ist es mei­nem Pech zu­zu­schrei­ben.« Er dach­te einen Au­gen­blick nach, dann sprach er wei­ter: »Die bes­te Zeit dürf­te heu­te in neun Ta­gen sein. Wenn Sie mir hel­fen kön­nen, so lan­ge un­ent­deckt zu blei­ben, ver­spre­che ich Ih­nen, Sie mitt­ler­wei­le in kei­ne ris­kan­te Sa­che hin­ein­zu­zie­hen. Geht es, daß Sie mich neun Ta­ge lang hier­be­hal­ten?«
    »Si­cher.« Tor sah ihm ru­hig ins Au­ge. »Aber was ha­ben wir da­von – au­ßer der Aus­sicht auf ein früh­zei­ti­ges Be­gräb­nis?«
    »Nichts als die Be­frie­di­gung, zu wis­sen, daß Sie Ih­re Hand im Spiel ge­habt ha­ben.«
    »Und das ist al­les?« frag­te Tor.
    »Das ist al­les«, be­stä­tig­te Ha­rold. »Ihr Lin­ga­ner müßt euch ge­nau­so durch­schla­gen wie wir. Wenn mein Volk euch je­mals hilft, dann um des ge­mein­sa­men Vor­teils oder um der ei­ge­nen Be­frie­di­gung wil­len. – Nicht, um da­für be­lohnt zu wer­den.«
    »So ge­fällt’s mir«, sag­te Tor. »Es geht doch nichts über ein of­fe­nes Wort, klipp und klar ge­sagt und oh­ne Um­schwei­fe. Wir sind der ewi­gen großen Ver­spre­chun­gen mü­de. Rech­nen Sie mit uns bis zum Fuß des Scha­fotts, aber nicht die Stu­fen hin­auf – be­vor wir die­se hoch­stei­gen, möch­ten wir es uns noch ein­mal gut über­le­gen!«
    »Vie­len Dan­ke«, sag­te Ha­rold lä­chelnd. »Nun, ich ha­be da ein paar Ide­en, die wir …«
    Er brach ab, als plötz­lich das Te­le­ge­rät schrill­te. Tor streck­te sei­ne Hand aus, schal­te­te den Ap­pa­rat ein. Der Bild­schirm er­wach­te zum Le­ben, und der gries­grä­mi­ge Uni­for­mier­te von vor­hin er­schi­en.
    Er knurr­te: »Drin­gen­de Durch­ga­be! Die Bür­ger wer­den dar­auf auf­merk­sam ge­macht, daß das ent­sprun­ge­ne Spe­zi­men Ha­rold Ha­rold-My­ra, des­sent­we­gen vor ei­ner hal­b­en Stun­de ein Auf­ruf an al­le er­gan­gen ist, nach neu­es­ten Er­mitt­lun­gen pa­ra­nor­ma­le Fä­hig­kei­ten be­sitzt. Ha­rold Ha­rold-My­ra ist ein Te­le­path, ein Hyp­no, ein Se­her und ein Me­mo. Auch dürf­te er über te­le­ki­ne­ti­sche Kräf­te von un­be­kann­tem Aus­maß ver­fü­gen. Erst kürz­lich ans Ta­ges­licht ge­brach­te Tat­sa­chen ge­ben An­laß zur Ver­mu­tung, daß er als Kö­der fun­giert. Er ist da­her dop­pelt ge­fähr­lich. Be­trach­ten Sie sein Bild; er muß so schnell wie mög­lich ge­faßt wer­den.«
    Der Schirm er­losch, flamm­te wie­der auf, zeig­te ei­ne gan­ze Mi­nu­te lang Ha­rolds Ge­sicht. Dann wur­de die Ver­bin­dung ge­trennt.
    »Was meint er da­mit – ein Se­her und ein Me­mo?« frag­te Ha­rold ver­wirrt.
    »Ein Se­her ist je­mand, der sei­ne Zü­ge in Vor­ah­nung von zwei, drei, vier oder mehr Zü­gen sei­nes Geg­ners macht. Ein Schach­meis­ter ist ein Se­her.«
    »Mein Gott, wird hier denn auch Schach ge­spielt?«
    »Na­tür­lich, im gan­zen Im­pe­ri­um. Es ist sehr po­pu­lär. Wie­so wun­dert Sie das?«
    »Oh, schon gut«, mein­te Ha­rold. »Wir wer­den die Tat­sa­che zu­oberst auf den Hau­fen le­gen … Wei­ter!
    »Ein Me­mo«, er­klär­te Tor, »ist je­mand mit ei­nem fo­to­gra­fi­schen Ge­dächt­nis. Er schreibt nichts nie­der. Er merkt sich al­les, haar­ge­nau, je­de Ein­zel­heit.«
    »Hm! Dar­an ist doch nichts au­ßer­ge­wöhn­lich.«
    »Wir Lin­ga­ner kön­nen es nicht. Um die Wahr­heit zu sa­gen, es gibt un­se­res Wis­sens nach nur vier Le­bens­for­men, die da­zu im­stan­de sind.« Re­spekt leuch­te­te in Tors schlan­gen­häu­ti­gem Ge­sicht. »Und be­herr­schen Sie wirk­lich auch noch die Te­le­ki­ne­se?«
    »Nein. Da ha­ben sie ei­ne falsche Schluß­fol­ge­rung ge­zo­gen. Sie schei­nen mich für einen Pol­ter­geist oder so et­was zu hal­ten. Der Him­mel al­lein weiß, warum.« Er dach­te einen Au­gen­blick nach. »Viel­leicht we­gen die­ser Ana­ly­se auf Stu­fe Drei. Ich kann mei­ne Herz­schlä­ge kon­trol­lie­ren, mei­nen

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